(Reuters) - Taiwanische Sicherheitsbehörden lehnen einem Zeitungsbericht zufolge eine Beteiligung Foxconns an dem chinesischen Chiphersteller Tsinghua Unigroup ab.

Die 800-Millionen-Dollar-Investition des Apple-Zulieferers in China werde "definitiv nicht zustande kommen", zitierte die "Financial Times" einen hochrangigen taiwanesischen Regierungsbeamten am Mittwoch. Der taiwanische Konzern Foxconn hatte im Juli erklärt, über eine Reihe von Tochterfirmen mit rund 20 Prozent an dem chinesischen Halbleiter-Konglomerat beteiligt zu sein. Taiwans Kabinettsausschuss müsse die Investition noch formell prüfen, sagte ein Insider der "FT". Wegen der zunehmenden Spannungen in der Region sei eine solche Beteiligung schwieriger geworden. Der Nationale Sicherheitsrat Taiwans wolle den Deal blockieren.

Foxconn erklärte, es sei in Gesprächen mit Regierungsvertretern. Tsinghua Unigroup reagierte nicht sofort auf eine Reuters-Anfrage zur Stellungnahme.

Taiwan, der weltweit größte Auftragshersteller von Elektronik, sieht die jüngsten Ambitionen Chinas im Halbleitersektor mit Sorge. Die taiwanische Regierung verbietet es Unternehmen, Produktionsanlagen in China zu bauen, um ihre fortgeschrittenste Technologie nicht ins Ausland zu verlagern. Gleichzeitig steht Taiwan unter dem zunehmenden Druck Chinas, das die demokratisch regierte Insel als sein eigenes Territorium betrachtet. Die Spannungen in der Region eskalierten zuletzt, weil Nancy Pelosi, die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, trotz Drohungen Chinas nach Taiwan reiste.

(Bericht von Anirudh Saligrama, geschrieben von Zuzanna Szymanska; redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)