WASHINGTON (dpa-AFX) - Der Eigentümer des konservativen US-Nachrichtensenders Fox News, Rupert Murdoch, hat zugegeben, dass einige seiner Moderatoren bewusst Lügen in Bezug auf die Präsidentschaftswahl 2020 verbreitet haben. Das geht laut US-Medien aus Gerichtsdokumenten hervor, die eidesstattliche Aussagen des 91-Jährigen von Anfang Februar wiedergeben. "Einige unserer Kommentatoren haben dem zugestimmt", sagte der Medienmogul demnach mit Blick auf falsche Behauptungen, die Wahl sei dem damaligen Amtsinhaber Donald Trump gestohlen worden.

Er selbst habe aber ernsthafte Zweifel an diesen Behauptungen gehabt, erklärte Murdoch. Er hätte Auftritte von Getreuen des unterlegenen Trump, die die Lüge vom Wahlbetrug auf Fox nach der Wahl verbreiteten, stoppen können, sagte Murdoch. "Aber ich habe es nicht getan", gab er zu.

Die Aussage ist Teil eines Verleumdungsprozesses, den der Wahlmaschinenhersteller Dominion gegen Fox News angestrengt hatte. Dominion fordert in dem Rechtsstreit rund 1,6 Milliarden US-Dollar (1,5 Milliarden Euro) Schadenersatz, weil Fox News Berichte über angebliche Manipulation der Wahlcomputer verbreitete. Das Management des TV-Senders beruft sich auf die Pressefreiheit und beharrt darauf, die Version Trumps und seiner Anwälte legitimerweise als Nachricht behandelt und wiedergegeben zu haben. In dem Prozess vor einem Bundesgericht in Delaware will Dominion nachweisen, dass Fox News vorsätzlich Falschnachrichten ausstrahlte.

Fox News ist Quotenführer unter den Kabelnachrichtensendern in den USA. Eine der populärsten Shows ist die Abendsendung des meinungsstarken konservativen Moderators Tucker Carlson, der mit seinen Thesen mitunter rechte Verschwörungstheorien insinuiert. Seine Sendung sahen im Januar im Schnitt mehr als drei Millionen Menschen pro Ausgabe.

Aus den Gerichtsdokumenten geht hervor, dass Fox-Moderatoren Angst hatten, in der Gunst der Zuschauer zu sinken, wenn sie Trumps Thesen vom Wahlbetrug nicht unterstützen. Der Republikaner behauptet bis heute wahrheitswidrig, er sei durch Betrug um seinen Wahlsieg gebracht worden. Ein Untersuchungsausschuss des US-Kongresses erhob im vergangenen Jahr schwere Vorwürfe gegen Trump, seine Anhänger zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 angestiftet zu haben und forderte strafrechtliche Konsequenzen./htg/DP/tih