"Condor ist ein profitables Unternehmen", erklärte die Tochter des kurz zuvor in Insolvenz gegangenen Reisekonzerns Thomas Cook am Montag. In dem bis Ende September laufenden Geschäftsjahr 2018/19 werde ein Anstieg des operativen Ergebnisses gegenüber den 43 Millionen Euro des Vorjahres erwartet, bei einem Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro. Condor habe auch über die letzten Jahre positive Ergebnisse erwirtschaftet, erklärte Airline-Chef Ralf Teckentrup. Das unterscheide Condor von Fällen wie Air Berlin und Germania, die wegen Verlusten pleite gingen. "Auch das Interesse anderer Marktteilnehmer an unserem Unternehmen unterstreicht unsere Attraktivität", erklärte Teckentrup.

Condor hat einen Überbrückungskredit bei der Bundesregierung beantragt, um nicht mit der Mutter Thomas Cook in den Abgrund gerissen zu werden. Mit den Vorgängen Vertraute bezifferten diesen auf rund 200 Millionen Euro. Der Staat darf eine solche Hilfe nur leisten, wenn ein Unternehmen Aussicht auf ein dauerhaftes Überleben hat. In Branchenkreisen wird spekuliert, dass die Lufthansa als starker Partner Condor zumindest teilweise übernehmen könnte. Zumindest hatte der Dax-Konzern Anfang des Jahres die Hand gehoben, als Thomas Cook noch versuchte, seine Airlines zu verkaufen. Zu jüngsten Spekulationen wollte sich die Lufthansa nicht äußern. Doch auch im Fall Air Berlin vor zwei Jahren hatte sie eine wichtige Rolle als interessierter Käufer gespielt, um den Staat zu einem Brückenkredit zu bewegen.

Condor hält in der Hoffnung auf eine Rettung als einzige der Thomas-Cook-Airlines den Flugbetrieb aufrecht. Auch der Ticketverkauf laufe weiter, erklärte das Unternehmen. Eine Reiserücktrittversicherung sei jedoch anzuraten.