Düsseldorf (Reuters) - Der angeschlagene Versorger Uniper erwartet bis zum September hohe Verluste aufgrund der gedrosselten Gas-Lieferungen aus Russland.

Vom 14. Juni bis zum 30. September werde sich der wirtschaftliche Verlust voraussichtlich auf 6,2 Milliarden Euro belaufen, sagte Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach am Freitag in Düsseldorf. Diese Annahme beruhe unter anderem auf den aktuellen Marktpreisen und könne sich noch ändern, betonte Maubach. Voraussichtlich ab Oktober könnten die Versorger dann die Mehrkosten weitergeben, die ihnen durch die gedrosselten Lieferungen des russischen Gazprom-Konzerns entstünden.

Der Konzern, sein Mehrheitseigner Fortum und die Bundesregierung hatten sich zuvor auf ein Rettungspaket für den Versorger geeinigt, das unter anderem den Einstieg des Bundes bei Uniper vorsieht. Der Konzern kann auch auf einen erhöhten Kreditrahmen der Förderbank KfW zurückgreifen. Uniper steht durch die verminderten Gas-Lieferungen des russischen Monopolisten Gazprom unter Druck und muss die fehlenden Mengen durch teure Zukäufe am Gas-Markt ersetzen, um den Verpflichtungen gegenüber Kunden nachzukommen. Der Übereinkunft zufolge soll Uniper künftig die höheren Preise zum Großteil weitergeben können. "Wir müssen die Blutung stoppen", sagte Maubach.

(Bericht von Matthias Inverardi und Christoph Steitz, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)