Von Petra Sorge

BERLIN (Dow Jones)--Der finnische Energieversorger Fortum hat auch dank der deutschen Tochter Uniper im ersten Quartal deutlich mehr verdient. Das vergleichbare Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg zwischen Januar und März auf 1,479 Milliarden Euro von 543 Millionen, wie der staatlich kontrollierte Konzern mit Sitz in Espoo mitteilte. Der entsprechende Nettogewinn kletterte auf 837 Millionen Euro, nach 812 Millionen im Vorjahresquartal. Je Aktie standen vergleichbare 0,94 Euro zu Buche, nach zuvor 0,91 Euro.

"Die Leistung unseres neuesten Segments, Uniper, war im ersten Quartal sehr stark, selbst im Vergleich zu den sehr guten Ergebnissen im ersten Quartal 2020", erklärte Fortum-Chef Markus Rauramo. Das Düsseldorfer MDAX-Unternehmen ist seit 31. März 2020 voll als Tochterunternehmen konsolidiert; die Finnen sind mit rund 75 Prozent der Anteile Hauptaktionär. Erstmals bezifferte Fortum nun auch den finanziellen Beitrag von Uniper für den gesamten bisherigen Zwölf-Monats-Zeitraum: und zwar auf 1,074 Milliarden Euro.


   Höhere Strompreise und kaltes Wetter auch hilfreich 

Damit konnte das Mutterunternehmen nun seine Schuldenquote im Verhältnis zum vergleichbaren EBITDA auf 1,9 und damit unter die Zielquote von 2,0 drücken. Der berichtete Umsatz stieg auf 21,493 Milliarden von 1,357 Milliarden Euro.

Dabei halfen auch deutlich höhere Strompreise in Nordeuropa. Aufgrund der kühlen Witterung im ersten Quartal stieg zudem der Wärmeabsatz. Auch in Russland verdiente Fortum dank des Verkaufs einer Solaranlage etwas mehr. Fortum-CEO Markus Rauramo sprach von einem "sehr starken" ersten Quartal, die Marktsituation habe das Geschäft nach dem sehr herausfordernden Corona-Jahr 2020 nun unterstützt.

"Wir haben die notwendigen Änderungen vorangetrieben, um unsere Strategie-Ausführung zu beschleunigen", ergänzte er mit Blick auf den jüngsten, tiefgreifenden Management-Umbau bei Uniper. Auch gaben beide Unternehmen am Montag eine neue Aufgabenteilung in wichtigen Geschäftsfeldern bekannt, um weitere Synergien zu heben.


   Fortum hofft auf Einstufung der Atomkraft als grün 

Der Kernkraftbetreiber Fortum setzt mit Blick auf die Verhandlungen in Brüssel zur neuen EU-Taxonomie auch darauf, dass die Atomkraft als CO2-neutral eingestuft wird. Eine entsprechende Expertengruppe der Kommission habe festgestellt, dass diese Energieart nicht mehr Schaden anrichte als andere Erzeugungsformen. "Und Fortum erwartet, dass die Kommission die Ansicht ihrer eigenen Wissenschaftsinstitution respektiert", erklärte Rauramo. Auch Frankreich setzt darauf, während die Bundesregierung eine Einstufung der Atomkraft als klimafreundlich unbedingt verhindern will.

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May 12, 2021 03:06 ET (07:06 GMT)