Von Dominic Chopping

HELSINKI (Dow Jones)--Der finnische Energiekonzern Fortum zieht alle Optionen zur Sicherung der europäischen Energiemärkte in Betracht, während er mit der Bundesregierung über die Stabilisierung seiner Tochtergesellschaft Uniper SE spricht.

"Angesichts der neuen geopolitischen Gegebenheiten müssen wir alle Optionen in Betracht ziehen, um die Versorgungssicherheit und die Stabilität der europäischen Energiemärkte langfristig zu gewährleisten", so Markus Rauramo, Vorstandsvorsitzender von Fortum.

Deutschlands größter Gasimporteur Uniper hatte vergangene Woche angesichts der stark gestiegenen Gaspreise im Rahmen der gedrosselten russischen Gaslieferungen um Staatshilfe gebeten und bei der Bundesregierung Stabilisierungsmaßnahmen beantragt.

Entscheidungen wurden noch nicht getroffen, so Fortum. Eine Lösung für Uniper müsse aber die erheblichen Verluste aufgrund der fortgesetzten Drosselung der Belieferung mit russischem Gas stoppen, das Investment-Grade-Rating von Uniper sichern und die neuen Realitäten der unzuverlässigen Gasflüsse aus Russland berücksichtigen.

Fortum befindet sich mehrheitlich im Besitz des finnischen Staates, und Finnlands Europaministerin Tytti Tuppurainen reiste gestern nach Berlin, um mit deutschen Regierungsvertretern über die finanziellen Schwierigkeiten von Uniper zu sprechen.

"Es wurden verschiedene Optionen vorgeschlagen", sagte Tuppurainen nach den Gesprächen am Donnerstag. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns und müssen in den nächsten Tagen, spätestens aber in den nächsten Wochen eine Lösung finden."

Im Falle einer anhaltenden Gasdrosselung und weiterer Gaspreiserhöhungen wurden die Verluste von Uniper weiter zunehmen und wahrscheinlich noch dramatischer werden, so Fortum. Die Höhe der Verluste für Uniper hänge wesentlich von den Mechanismen zum Kostenausgleich ab, die die Bundesregierung einführen will.

"Der Schlüssel zur Lösung dieser Situation liegt also in den Händen Berlins", so Fortum.

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July 15, 2022 05:10 ET (09:10 GMT)