STOCKHOLM (awp international) - Trotz starker Nachfrage hat der kürzlich an die Börse gegangene schwedische Autobauer Volvo Cars im abgelaufenen Quartal weniger Geld eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Für das dritte Quartal stand ein Gewinn vor Steuern von rund 3,3 Milliarden schwedischen Kronen (rund 324 Mio Euro) bei den Schweden zu Buche, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Im Vorjahreszeitraum waren es knapp 4,6 Milliarden Kronen gewesen. Der Umsatz fiel um rund sieben Prozent auf 60,8 Milliarden Kronen (5,9 Mrd Euro).

Volvo Cars sprach von einem "herausfordernden dritten Quartal". Zusätzlich zur allgemeinen Halbleiterknappheit seien Lieferanten von neuen Corona-Ausbrüchen in Südostasien betroffen gewesen, was zu vorübergehenden Produktionsstopps in den Volvo-Werken geführt habe. Schätzungsweise 50 000 Autos weniger als im selben Zeitraum 2020 hätten so produziert werden können, erklärte Unternehmenschef Håkan Samuelsson. Auf dem Weg ins vierte Quartal habe sich die Lage zwar verbessert, doch die branchenweite Knappheit an Halbleitern dürfte weiter ein belastender Faktor bleiben.

Volvo Cars ist seit Jahrzehnten vom Nutzfahrzeughersteller Volvo AB getrennt und seit Jahren eine Tochter des chinesischen Autokonzerns Geely, der das Unternehmen 2010 dem US-Konzern Ford abgekauft hatte. Ende Oktober 2021 war Volvo Cars an die Börse gegangen. Das brachte dem Autobauer 20 Milliarden schwedische Kronen (1,95 Mrd Euro) ein. Er zielt darauf ab, bis 2030 zu einem vollelektrischen Pkw-Hersteller zu werden. Bis 2040 soll das Unternehmen klimaneutral sein./trs/DP/ngu