Zürich (awp) - Parallel zu den Fluggesellschaften fährt auch der Flughafen Zürich seinen Betrieb allmählich wieder hoch. So hoch wie vor der Coronakrise wird es am Flughafen aber erst in einigen Jahren wieder gehen.

Um satte 99 Prozent seien die Passagierzahlen in den Monaten April und Mai eingebrochen, teilte die Flughafenbetreiberin am Donnerstagabend mit. Nun zeichne sich aber eine langsame Erholung ab und man bereite sich auf ein schrittweises Hochfahren des Flughafens vor.

Denn zuletzt hätten einige Fluggesellschaften den Betrieb teilweise wieder aufgenommen, erklärte der Flughafen Zürich. Und die meisten Geschäfte hätten ihre Pforten ebenfalls wieder geöffnet. Den kommerziellen Mietern komme der Flughafen entgegen, indem er teilweise auf die jährliche Minimumgarantie verzichte.

Erst 2023 wieder auf Flughöhe

Der Flughafen Zürich befindet sich aber - wie viele Airlines - noch im "Blindflug". Eine Aussage zum erwarteten Verkehrsvolumen im laufenden Jahr könne noch nicht gemacht werden. Aus heutiger Sicht vermutet die Flughafenbetreiberin, dass das Vorkrisenniveau erst wieder im Jahr 2023 erreicht werde.

Daher wurden Sofortmassnahmen ergriffen, um die Kosten und Investitionen am Standort Zürich sowie bei den internationalen Konzessionen zu reduzieren. Bereits kommuniziert wurde ein Dividendenverzicht für 2019; zudem würden Investitionen entweder reduziert oder verschoben.

Gleichzeitig gibt es eine Ansage an die Fluggesellschaften mit Blick auf die laufenden Verhandlungen für die nächste Gebührenperiode: Angesichts der Umstände scheine eine Gebührensenkung, wie sie vor der Krise erwartet wurde, "nicht mehr angemessen".

"The Circle" auf Kurs

Keine Abstriche machen muss der Flughafen offenbar beim Grossprojekt "The Circle". Das Immobilienprojekt mache gute Fortschritte und man rechne nur mit leichten Verzögerungen bis zur Fertigstellung. Die Eröffnung der öffentlichen Teile sei nun für November 2020 geplant. Bisher war von "Herbst 2020" die Rede.

Die Vorvermietung liege nun bei über 75 Prozent - bis zur Eröffnung sollen es 80 Prozent sein. Und bisher habe es keine Absagen von Mietern oder grössere Vertragsanpassungen gegeben, betonte die Flughafen Zürich AG.

ra/jb