Wien (Reuters) - Das Teilangebot des australischen Fonds IFM Global Infrastructure für den Flughafen Wien wird von den österreichischen Behörden nun genauer unter die Lupe genommen.

Das Wirtschaftsministerium habe entschieden, im Hinblick auf das Angebot für den Erwerb weiterer Aktien ein Genehmigungsverfahren einzuleiten, teilte der Fonds am Mittwoch mit. Ein solches Verfahren sei ein üblicher Vorgang, wenn es sich um kritische Infrastrukturunternehmen handelt. Im Rahmen dessen werde geprüft, ob die Durchführung des Angebots die Sicherheit oder die öffentliche Ordnung gefährden könnte. Der Flughafen Wien war vorerst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Die Airports Group Europe, eine indirekte Tochter von IFM, hatte im August ein öffentliches Teilangebot für den Flughafen Wien veröffentlicht. Der Infrastruktur-Investmentfonds, der seit längerem am Flughafen beteiligt ist und zuletzt auf über 40 Prozent aufgestockt hatte, bietet 33 Euro je Aktie. Das Angebot, das noch bis zum 6. Oktober läuft, richtet sich an zehn Prozent der im Streubesitz befindlichen Aktien, eine mehrheitliche Kontrolle strebt der Fonds nicht an. "Da durch das Angebot kein beherrschender Einfluss erworben wird und da wir ein langfristiger, erfahrener und verantwortungsvoller Investor sind, gehen wir weiterhin davon aus, dass sämtliche behördlichen Genehmigungen erteilt werden", sagte IFM-Investors-Executive Director Werner Kerschl.

Der Flughafen Wien steht zu je 20 Prozent im Eigentum der Stadt Wien und dem Land Niederösterreich. Beide haben bereits klar gemacht, ihre Pakete nicht verkaufen wollen. Weitere zehn Prozent der Anteile sind im Besitz der Mitarbeiterstiftung. Der Vorstand und Aufsichtsrat des Flughafen Wien rät den Aktionären, das Angebot nicht anzunehmen, da der Kaufpreis zu gering sei. An der Wiener Börse notierten die Flughafen-Wien-Papiere zuletzt mit 32,95 Euro. Der Fonds argumentiert, dass es nach wie vor große Unsicherheiten für den Luftverkehr durch die zunehmend negativen wirtschaftlichen Aussichten gibt.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich,. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)