FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Online-Broker Flatexdegiro startet mit seinem bereits im Sommer angekündigten Aktienrückkaufprogramm. Die Genehmigung durch die Finanzdienstleistungsaufsicht Bafin liege inzwischen vor, teilte das Unternehmen am Vorabend in Frankfurt mit. An der Börse sorgten die Nachrichten am Dienstag für Auftrieb. Das Papier setzte sich mit einem Plus von bis zu 8,25 Prozent an die Spitze im Kleinwerteindex SDax und erreichte am späten Vormittag bei 13,915 Euro den höchsten Stand seit Juni.

Nach Unternehmensangaben vom Montagabend sollen vom 1. Oktober 2024 bis spätestens 7. Mai 2025 maximal gut 11 Millionen Anteilscheine für bis zu 50 Millionen Euro erworben werden. Auf Basis des Xetra-Schlusskurses vom 30. September in Höhe von 12,86 Euro entspreche damit der maximale Rückkaufwert rund 3,5 Prozent der aktuellen Marktkapitalisierung von Flatexdegiro, hieß es weiter.

Ende Juli hatte das Unternehmen bereits angekündigt, den Großteil des bilanziellen Nettogewinns aus dem Geschäftsjahr 2023 von 71,9 Millionen Euro für das Aktienrückkaufprogramm verwenden zu wollen.

Flatexdegiro hat an der Börse bewegte Zeiten hinter sich. Angetrieben von dem Handelsboom unter Privatanlegern während der Corona-Pandemie hatte sich die Aktie von rund 6 Euro bis auf fast 30 Euro im Jahr 2021 verteuert. Steigende Zinsen ließen das Papier danach aber wieder abstürzen. Zudem stellte die Bafin Mängel im Betrieb fest und unterzog den Online-Broker einer Sonderprüfung - das Management geriet unter Druck, der frühere Chef Frank Niehage trat zurück.

Als dessen Nachfolger bestellte Flatexdegiro Ende August Oliver Behrens, der zuvor lange das Europa-Geschäft der US-Bank Morgan Stanley geleitet hatte. Die Wahl von Behrens war an der Börse gut angekommen, die Aktie konnte ebenfalls deutlich bis über 13 Euro zulegen, war dann aber wieder zurückgefallen.

Dank der aktuellen Gewinne vom Dienstag können sich Anleger nun aber mittlerweile über einen Kursgewinn von fast einem Viertel seit Jahresbeginn freuen. Der Online-Broker wird an der Börse derzeit mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet. Flatex-Gründer Bernd Förtsch, der den Abgang von Niehage befeuert hatte, hält direkt und indirekt noch fast ein Fünftel der Anteile./tav/zb/ngu