Der Vorstand strich am Montag die Prognose zusammen und kündigte Maßnahmen zur Sicherung der Ertragskraft an. Statt einer vor wenigen Monaten in Aussicht gestellten spürbaren Margenverbesserung und einem zehnprozentigen Umsatzplus erwartet das börsennotierte Familienunternehmen nun ein deutlich langsameres Wachstum auf circa 1,8 (Vorjahr 1,68) Milliarden Euro Umsatz und einen Rückgang des Vorsteuergewinns auf gut 190 (209,7) Millionen Euro. Das Management will die Aktionäre am 14. Juli über strategische Initiativen informieren, mit denen das langfristige Ziel einer Vorsteuermarge von mindestens 16 Prozent erreicht werden soll.

Im Zeitraum April bis Juni schrumpfte der Vorsteuergewinn wegen gestiegener Kosten um 28 Prozent auf 39 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte im gleichen Zeitraum um gut sieben Prozent auf 437 Millionen Euro. "Obgleich sich die Pandemie weiterhin negativ auf unser Umsatzniveau auswirkt, haben wir in mehreren Märkten die Gehälter der Mitarbeiter erhöht und angepasst", teilte Fielmann mit. Dadurch sei der Personalaufwand seit Jahresbeginn um 22 Millionen Euro gestiegen. Gleichzeitig verkaufte Fielmann deutlich mehr Sonnenbrillen und Kontaktlinsen, an denen der Konzern weniger verdient als an Korrekturbrillen und Hörgeräten. Ferner schlugen verstärkte Werbeaktivitäten und eine Solidaritätsinitiative für Menschen aus der Ukraine zu Buche.

(Bericht von Jan C. Schwartz. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)