Fiat Chrysler und der Opel-Mutterkonzern Peugeot stoßen bei ihren Fusionsplänen auf Bedenken der europäischen Wettbewerbshüter.

Die EU-Kartellbehörde äußerte am Mittwoch Bedenken wegen der Marktmacht des kombinierten Unternehmens und leitete eine eingehende Prüfung ein, die sich bis Oktober hinziehen kann. Der Zusammenschluss könne dazu führen, dass der Wettbewerb in 14 EU-Ländern und Großbritannien beeinträchtigt werde, erklärte die Behörde. Sie bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters von vergangener Woche, wonach die EU Bedenken vor allem wegen des hohen Marktanteils bei Kleintransportern hat.

Die beiden Autobauer kündigten an, mit der EU-Kommission zusammenzuarbeiten. Zugleich bekräftigten sie den Zeitplan, wonach die Fusion Anfang nächsten Jahres unter Dach und Fach sein soll. Die Kartellbehörden der USA sowie von China, Japan und Russland hatten dem Vorhaben bereits zugestimmt. Die beiden Konzerne hatten es abgelehnt, Zugeständnisse anzubieten, um die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter zu zerstreuen. Der italienisch-amerikanische Autobauer und sein französischer Konkurrent wollen mit einer 50 Milliarden Euro schweren Fusion zum weltweit viertgrößten Autobauer aufsteigen.

Fiat Chrysler nahm unterdessen eine weitere Hürde für einen staatlich garantierten Kredit über 6,3 Milliarden Euro. Die staatlichen Rechnungsprüfer hätten der Garantie zugestimmt, sagte ein Insider Reuters. Sie muss nun noch von Finanzminister Roberto Gualtieri unterzeichnet werden und vom Rechnungshof grünes Licht bekommen. Sowohl das Finanzministerium als auch das Unternehmen lehnten eine Stellungnahme ab. Das Ersuchen um Staatshilfe hat in Italien eine kontroverse Debatte ausgelöst, weil Fiat Chrysler seinen rechtlichen Firmensitz in den Niederlanden hat. Stein des Anstoßes ist eine Sonderdividende von 5,5 Milliarden Euro, die Fiat als Teil des Zusammenschlusses mit Peugeot ausschütten will.