Halbjahresfinanzbericht 2020

der Fernheizwerk Neukölln Aktiengesellschaft

Zwischenlagebericht

vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell

Die Fernheizwerk Neukölln Aktiengesellschaft (FHW) ist der traditionelle Fernwärmeversorger im großstädtischen Kerngebiet des Berliner Bezirks Neukölln. Zentraler Standort, an dem sich auch die Verwaltung befindet, ist das Heizwerk Weigandufer. Das Unternehmen erzeugt und verteilt Fernwärme für die Heizung und Warmwasserbereitung in einem Stadtgebiet mit ca. 200.000 Einwohnern, einer kompletten öffentlichen Infrastruktur, drei großen Geschäftsstraßen und einem Industrie- und Gewerbegebiet mit einer Fläche von ca. 280 ha.

Unsere Anlagen versorgen zu rund 85 % die Wohnungswirtschaft und zu rund 9 % öffentliche Einrichtungen sowie zu rund 6 % angeschlossene Gewerbeobjekte mit Fernwärme. FHW verfügt nach eigenen Erhebungen über einen Anteil von annähernd einem Drittel am lokalen Wärmemarkt, während auf die Hauptwettbewerbsenergie Erdgas rund die Hälfte entfällt und sich Heizöl rückläufig entwickelt. Der hohe Marktanteil und unser stetig wachsendes Fernwärmenetz im Versorgungsgebiet bilden die Grundlage unserer Geschäftstätigkeit.

Die Blockheizkraftwerke (BHKW) am Standort Weigandufer erzeugen neben Wärme auch Strom im energieeffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsprozess. Dafür setzen wir Biomethan als regenerativen Brennstoff und Erdgas ein.

Wirtschaftsbericht

Corona-Pandemie

Das Coronavirus schränkte das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland und der Welt im ersten Halbjahr 2020 deutlich ein. Trotz der zum Teil erheblichen Folgen für einige Branchen können wir als Fernwärmeversorger bisher kaum Auswirkungen auf den Absatz von Fernwärme erkennen.

FHW geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass sich durch die Corona-Pandemie keine bestandsgefährdenden Risiken für das Unternehmen ergeben. Die vorliegenden Pandemiepläne und die Richtlinien zu deren Umsetzung wurden aktualisiert und im Unternehmen kommuniziert.

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Gleichzeitig führten die im Zuge des Risikomanagementsystems umgesetzten Präventivmaßnahmen wie strikte Einschränkungen des Kraftwerkszutritts, Anpassungen im Schichtbetrieb und umfangreiche Homeoffice-Regelungen zu einer Minimierung der Infektionsgefahr der Mitarbeiter. Somit wurden sowohl eine sicherere Wärmeversorgung unserer Kunden als auch die Aufrechterhaltung aller betriebsnotwendigen Geschäftsprozesse gewährleistet. Die gegenwärtigen Entwicklungen werden weiterhin genau beobachtet. Darüber hinaus informieren wir unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die Behörden regelmäßig über die aktuelle Situation, um gegebenenfalls zeitnah weitere Maßnahmen einleiten zu können. Für unsere Planung sehen wir durch die Corona-Pandemie nur geringe Auswirkungen, welche nach der aktuellen Einschätzung auch zu keinem spürbaren Ergebniseinfluss führen.

Rahmenbedingungen

Der Geschäftsverlauf der Fernheizwerk Neukölln Aktiengesellschaft als Wärmeversorger wird maßgeblich vom Wetter beeinflusst. Die Heizgradwerte, als branchenübliches Maß für die Witterungsverhältnisse, lagen im ersten Halbjahr ca. 1 % unter dem Vorjahreswert.

Fernwärme ist hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit maßgeblich von der Entwicklung der Primärenergiepreise sowie der Preise für Strom und CO2-Zertifikate abhängig.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 gingen die Primärenergiepreise der einzelnen Energieträger teils deutlich zurück. Insbesondere der Erdgaspreis notierte mit einem Rückgang um 44 % weit unter dem Niveau der ersten Jahreshälfte 2019. Die Preise für Steinkohle sanken ebenfalls deutlich (25 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Preisrückgang bei Holzpellets befand sich mit rund 6 % auf einem vergleichsweise moderaten Niveau.

Die CO2-Zertifikatepreise erlebten im Vorjahr einen deutlichen Anstieg. In der ersten Jahreshälfte 2020 setzte sich dieser allerdings nicht fort, so dass der durchschnittliche Preis für CO2-Zertifikate rund 8 % unter dem Vergleichszeitraum 2019 liegt.

Die Auswirkungen dieser Entwicklungen am Brennstoffmarkt werden sich zum Teil erst in der zweiten Jahreshälfte bzw. in der kommenden Heizperiode in unserer Geschäftsentwicklung widerspiegeln.

Vor dem Hintergrund der energiepolitischen Entwicklungen stellen die Anforderungen an eine energie- effiziente und ressourcenschonende Fernwärmeerzeugung sowie an den verstärkten Einsatz regene- rativer Energien eine große Herausforderung dar.

Die Bundesregierung hat mit dem im Januar 2020 verabschiedeten Kohleausstiegsgesetz die Beendi- gung der Kohleverbrennung in Deutschland bis spätestens Ende 2038 beschlossen. Im Rahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK) wurde für Berlin die Beendigung der Energieer- zeugung auf Basis von Steinkohle bis zum Jahr 2030 durch das Energiewendegesetz gesetzlich fest- geschrieben. Aktuell steht dessen Novellierung an, wodurch mit weiteren Verschärfungen für die Fern- wärme zu rechnen ist.

FHW stellt sich diesen Herausforderungen und hat sich zum Ziel gesetzt, bereits 2025 die steinkohle- basierte Energieerzeugung vollständig durch eine umweltfreundlichere Energieproduktion zu ersetzen.

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Dabei ist es wichtig und notwendig, die Erzeugungsstrategie auf die gestellten Anforderungen auszu- richten und damit der gesellschaftspolitischen Verantwortung gerecht zu werden, aber auch den sich daraus ergebenden Förderrahmen zu nutzen.

Die geschäftlichen Rahmenbedingungen für die Fernheizwerk Neukölln AG sind aus unserer Sicht dennoch weiterhin solide. Die Ergebniserwartungen an das Geschäftsjahr 2020 sind insgesamt als sehr positiv einzuschätzen.

Geschäftsverlauf

Umsatz- und Auftragsentwicklung

Die Umsatzerlöse aus dem Wärmeverkauf befinden sich weitestgehend auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (- 1 % bzw. - 0,2 Mio. €). Eine Teilmenge des in den BHKW produzierten Stroms wird von FHW selbst genutzt, der größte Teil jedoch in das Netz des örtlichen Stromnetzbetreibers eingespeist und vermarktet. Die Erlöse aus der Stromvermarktung stiegen im ersten Halbjahr 2020 um 0,6 Mio. € (+ 35 %) auf 2,3 Mio. €. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen auf drei Ursachen zurückzuführen. Zum einen konnte im Vorjahr aufgrund der durchgeführten Revision der BHKW weniger Strom ins Netz eingespeist werden. Im Berichtszeitraum standen die BHKW wieder ununterbrochen zur Verfügung, so dass die eingespeiste Strommenge mit 27 GWh deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums liegt (+ 23 %). Darüber hinaus erhielt FHW im Juni 2020 nachträglich einen positiven Bescheid über die Förderung der KWK-Bestandsanlagen in Höhe von insgesamt 1,2 Mio. €, von denen 0,3 Mio. € innerhalb der Stromerlöse ausgewiesen werden und zu einem entsprechenden Anstieg führen. Die restlichen 0,9 Mio. € sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen erfasst. Stromerlösmindernd wirkten hingegen die im ersten Halbjahr stark sinkenden Marktpreise für Strom (- 38 %). Dieser Ergebniseinfluss konnte aber durch die höhere Einspeisemenge und die zusätzlichen KWK-Erlöse überkompensiert werden. Insgesamt befinden sich die Umsatzerlöse mit 20,4 Mio. € leicht über dem Niveau des ersten Halbjahres 2019 (20,0 Mio. €).

In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020 wurden Aufträge für 8 Neuanschlüsse mit einem Anschlusswert von 1,8 MW realisiert (Vorjahr: 0,8 MW). Zum 30. Juni 2020 ergab sich per Saldo ein Gesamtanschlusswert von rund 287 MW (Vorjahr: 282 MW). Insgesamt konnten im ersten Halbjahr 2020 18 Anlagen mit einem Anschlusswert von insgesamt 2,5 MW vertraglich gebunden werden.

Produktions- und Leistungsentwicklung

Am Standort Weigandufer werden sieben Großkesselanlagen und acht BHKW betrieben. Insgesamt ist eine Feuerungswärmeleistung von rund 215 MW installiert. Die Großkesselanlagen produzieren Wärme durch den Einsatz der Brennstoffe Erdgas, Holzpellets, Steinkohle und Heizöl. Im Rahmen der Kraft- Wärme-Kopplung wird in den BHKW gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Fünf BHKW werden mit Erdgas und drei BHKW mit Biomethan betrieben. Zusätzlich erfolgt am Standort Kiehlufer eine Wärmeeinkopplung aus dem Heiznetz Mitte der Vattenfall Wärme Berlin AG mit einer gesicherten Bezugsleistung von 40 MW. Über ein Leitungsnetz mit einer Trassenlänge von ca. 113 km und 1.357 Wärmeübergabestationen versorgt unser Unternehmen im großstädtischen nördlichen Kerngebiet des

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Berliner Bezirks Neukölln rund ein Drittel der Haushalte, diverse Gewerbekunden sowie öffentliche Einrichtungen mit Fernwärme für Heizung und Warmwasserbereitung.

Durch die hohe Brennstoffflexibilität und optimierte Brennstoffbeschaffung hat das FHW den Brennstoff- Mix im ersten Halbjahr entsprechend der Marktpreis- und Witterungsbedingungen angepasst. Im Rahmen der Brennstoffeinsatzplanung wurde zum einen auf die Kostenoptimierung und zum anderen auf die Erreichung unserer Effizienz- und Umweltkennziffern geachtet.

Trotz eines höheren Anschlusswertes lag der Wärmeabsatz mit rund 245 GWh witterungsbedingt auf dem Niveau des Vorjahres (rund 244 GWh). Die eigenerzeugte Wärme liegt mit 158 GWh spürbar über dem Vorjahresniveau (+ 15 %). Der Fremdwärmebezug wurde entsprechend reduziert und befindet sich mit 102 GWh rund 17 % unter dem Vorjahreswert (123 GWh).

Für die Wärmeproduktion wurde im Vergleich zum Vorjahr verstärkt Erdgas eingesetzt (+ 46 %). Dies lag einerseits an den äußerst günstigen Marktpreisen, aber auch an der höheren Verfügbarkeit der BHKW aufgrund der im Vorjahreszeitraum durchgeführten Revisionen. Der Einsatz von Holzpellets zur Wärmeerzeugung stieg ebenfalls um rund 9 %. Im Gegensatz dazu sank der Steinkohleeinsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 21 %. Der gesteigerte Einsatz von Biomethan (+ 3 GWh) und Heizöl (+ 1 GWh) hat bezogen auf die Gesamtwärmeproduktion nur einen geringen Einfluss.

Entwicklung des Beschaffungsmarktes

Der Marktpreis für Erdgas befand sich im ersten Halbjahr 2020 erneut deutlich unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Als Folge bewegte sich auch unser durchschnittlicher Beschaffungspreis stark unterhalb der Vorjahrespreise (- 27%). Auch unsere Preise für den Biomethaneinsatz befinden sich unter dem Niveau des Vorjahres (- 16 %). Auf der anderen Seite stiegen unsere Beschaffungspreise für Holz und Steinkohle merklich an (+ 11 % und + 14 %).

Der Preis für den Wärmebezug ist zu einem Teil an die Erdgaspreisentwicklung gekoppelt. Im Zuge des Preisrückgangs für Erdgas sank auch der durchschnittliche Wärmebezugspreis um rund 10 %.

Die Materialkosten beliefen sich im ersten Halbjahr 2020 auf 8,5 Mio. € (Vorjahr: 9,3 Mio. €). Der Rückgang resultiert vornehmlich aus gesunkenen Kosten für den Wärmebezug (- 1,0 Mio. €), aufgrund der reduzierten Bezugsmenge sowie niedrigeren Preisen. Die Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe stiegen hingegen leicht um 0,2 Mio. € auf 5,3 Mio. € an. Als Grund ist die gesteigerte Eigenerzeugung von Wärme zu nennen (+ 15 %).

Rohertrag

Die leicht höheren Umsatzerlöse führen bei gesunkenen Materialaufwendungen zu einem Anstieg des Rohertrags um rund 1,2 Mio. € (+ 12 %).

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Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 1,0 Mio. € auf 1,2 Mio. €. Im Wesentlichen resultiert dieser deutliche Anstieg aus der Auflösung einer Rückstellung für eine KWK-Bestandsförderung. Diese Rückstellung wurde im Berichtsjahr 2019 gebildet, da im Zuge einer Gesetzesänderungen des KWKG die Förderfähigkeit unserer KWK-Bestandsanlagen

nicht mehr hinreichend sicher war. Am 30. Juni 2020 erhielt FHW die bis dato noch ausstehenden Förderbescheide mit der Bestätigung der Förderfähigkeit der KWK-Bestandsanlagen. FHW berichtete darüber in einer Ad-Hoc-Meldung vom 1. Juli 2020. Insgesamt erhielt FHW eine KWK- Bestandsförderung in Höhe von 1,2 Mio. €, wovon der anteilige Rückstellungsbetrag (0,9 Mio. €) innerhalb der sonstigen betrieblichen Erträge ausgewiesen wird. Die restlichen 0,3 Mio. € sind innerhalb der Umsatzerlöse erfasst.

Investitionen und Abschreibungen

Die Investitionen in das Anlagevermögen lagen im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres bei insgesamt 1,6 Mio. € und damit deutlich unter dem Vorjahresniveau von 2,3 Mio. €.

Der wesentliche Teil der Investitionen entfiel mit 1,1 Mio. € auf die Fertigstellung eines neuen BHKWs und mit 0,4 Mio. € auf den Bau neuer Kundenanlagen. Die Abschreibungen befanden sich mit rund 2,0 Mio. € auf Vorjahresniveau.

Personal

Am 30. Juni 2020 waren inklusive zweier Auszubildender 49 Mitarbeiter im Unternehmen angestellt.

Operatives Ergebnis (EBIT)

Das operative Ergebnis lag im ersten Halbjahr 2020 mit 7,1 Mio. € rund 2,3 Mio. € über dem Wert des Vorjahres.

Weitere wichtige Vorgänge der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020

Im Juni 2020 wurde ein neues erdgasbetriebenes BHKW mit einer Leistung von 2 MWel in Betrieb genommen. Damit beträgt unsere KWK-Leistung am Standort nunmehr rund 11 MWel.

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Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzrelationen zeigen eine gesunde Vermögens- und solide Finanzstruktur. Die liquiden Mittel haben sich im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 um 2,4 Mio. € auf 17,3 Mio. € erhöht. Die Finanzierung der Investitionen ist allein aus dem laufenden Cashflow und somit ausschließlich unter der Verwendung von Eigenmitteln gesichert. Das Anlagevermögen lag mit 43,8 Mio. € leicht unter dem Niveau des Bilanzstichtages 2019 und erreichte rund 62 % der Bilanzsumme (31. Dezember 2019: 63 %).

Ertragslage

Das Periodenergebnis per 30. Juni 2020 ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,4 Mio. € auf 5,8 Mio. € gestiegen.

Die Wärmeerlöse liegen weitestgehend auf dem Niveau des Vorjahres (- 0,2 Mio. € bzw. - 1 %). Dagegen haben sich die Stromerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Mio. € auf 2,3 Mio. € erhöht. Die gesamten Umsatzerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Mio. € auf 20,4 Mio. €.

Dem Anstieg der Umsatzerlöse um 0,4 Mio. € standen um 0,8 Mio. € verringerte Materialaufwendungen gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg der Rohertrag damit um rund 1,2 Mio. € (rund 12 %) auf 11,9 Mio. € an.

Der Personalaufwand sank um 0,1 Mio. €. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen im Bereich des Vorjahreszeitraums. Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 1,2 Mio. € liegen um ca. 1,0 Mio. € über denen des Vorjahreszeitraumes. Dies resultiert größtenteils aus der Auflösung einer Rückstellung für eine KWK-Bestandsförderung. Die Abschreibungen in Höhe von 2,0 Mio. € liegen weitestgehend auf Vorjahresniveau.

Die zeitanteilig abgegrenzten Ertragsteuern liegen im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahres, da auch das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2020 zum Zeitpunkt der Steuerabgrenzung im Bereich des Vorjahresniveaus eingeschätzt wurde.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage der Gesellschaft

Insgesamt können wir feststellen, dass die FHW Neukölln AG in einem robusten Marktumfeld agiert. Als Unternehmen mit dem Kerngeschäft Wärmeversorgung ist die Ertragslage des Unternehmens in starkem Maße abhängig von der Witterung und der Entwicklung der Strom- und Brennstoffpreise. Stabile Wärmeerlöse, höhere Stromerlöse und die sinkenden Materialaufwendungen führten trotz der milden Witterung per 30. Juni 2020 zu einem spürbaren Anstieg des Rohertrags gegenüber dem Vorjahr.

Somit wird das Unternehmen nach aktueller Einschätzung auch zukünftig attraktive Renditewerte erwirtschaften. Die sehr gute Finanzkraft ist die Grundlage dafür, dass das Unternehmen seine ausgezeichnete Handlungsfähigkeit im Hinblick auf mögliche Veränderungen der Markt- und Wettbewerbsbedingungen beibehält.

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Kapitalmarkt

Die Marktkapitalisierung betrug zum Stichtag 30.Juni 2020 bei einem Aktienkurs von 45,40 €/Aktie 104,4 Mio. €. Im ersten Halbjahr 2020 bewegte sich der Kurs der Aktie zwischen 38,00 € und 47,40 €.

Prognosebericht

Risiken und Chancen

Risiken

Die Fernheizwerk Neukölln AG verfügt über ein umfassendes internes Berichtswesen. Im Rahmen des Risikomanagements werden Einzelrisiken regelmäßig auf ihre Bestandsgefährdungspotenziale untersucht. Keines der identifizierten Einzelrisiken wurde als wesentlich eingestuft.

Chancen

Für das Jahr 2020 gehen wir insgesamt von einem Anschlusswertzuwachs von 4,3 MW aus, bezogen auf den Stand per 31. Dezember 2019.

Die Investitionen werden im Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich rund 7,2 Mio. € betragen und damit rund 1,5 Mio. € über dem Vorjahresniveau (5,7 Mio. €) liegen.

Die Umsatzentwicklung wird im Wesentlichen durch die Witterung und die Energiepreise bestimmt. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten wir derzeit einen Wärmeabsatz leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Aufgrund der gesunkenen Referenzpreise für Erdgas sehen wir zum Jahresende sinkende Wärmepreise, welche im Jahresdurchschnitt ca. 10 % unter dem Preisniveau des Vorjahres liegen. In Summe gehen wir gegenwertig von sinkenden Wärmeerlösen (rund - 4 %) gegenüber dem Vorjahr aus. Für die Stromerlöse erwarten wir trotz geringerer Strompreise insgesamt einen Anstieg um rund 14 % gegenüber dem Vorjahr. Dieser resultiert aus einem prognostiziert höheren Stromabsatz (+ 8 %) und der im Juni erhaltenen anteiligen KWK-Bestandsförderung.

Insgesamt rechnen wir in 2020 mit einem leichten Rückgang des Gesamtumsatzes um rund 2 % auf 36,8 Mio. €.

Bei den Materialaufwendungen erwarten wir eine Reduzierung um 1,5 Mio. € (rund 9 %) auf 14,9 Mio. €, die insbesondere aus geringen Kosten für den Wärmebezug (- 1,4 Mio. €) resultiert.

Für den Einsatz von Holz und Bioerdgas erwarten wir hingegen höhere Kosten (+ 0,3 Mio. € und

  • 0,1 Mio. €). Darüber hinaus planen wir den sukzessiven Verbrauch der noch vorhandenen Heizölreserven, um unseren Heizöltank perspektivisch zu einem zweiten Wärmespeicher umzurüsten. In 2020 rechnen wir deshalb mit im Vergleich zum Vorjahr höheren Heizölkosten (+ 0,4 Mio. €). Die steigenden Kosten für den Einsatz von Holz, Bioerdgas und Heizöl werden durch geringere Aufwendungen für Kohle (- 0,5 Mio. €) und Erdgas (- 0,3 Mio. €) kompensiert, so dass sich die Kosten der eigenerzeugten Wärme insgesamt im Bereich des Vorjahresniveaus bewegen.

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Aufgrund der geringeren Materialaufwendungen sehen wir bei nur leicht sinkenden Umsatzerlösen insgesamt einen Anstieg des Rohertrags um rund 4 % auf 21,9 Mio. € (Vorjahr: 21,1 Mio. €).

Wir erwarten leicht höhere Werte für den Personalaufwand (+ 0,3 Mio. €) und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (+ 0,2 Mio. €) im Vorjahresvergleich.

Für das Geschäftsjahr 2020 erwarten wir aus heutiger Sicht aufgrund der beschriebenen Erlös- und Aufwandsentwicklungen insgesamt ein operatives Ergebnis zwischen 10,0 Mio. € und 10,5 Mio. € und somit über dem Niveau des Geschäftsjahres 2019.

Aufgrund der positiven Rahmendaten gehen wir derzeit davon aus, dass auch für 2020 eine angemessene und attraktive Dividende gezahlt wird sowie zusätzlich Gewinnrücklagen gebildet werden können.

Berlin, den 30. September 2020

FERNHEIZWERK NEUKÖLLN AKTIENGESELLSCHAFT

Alf Geßner

Vorstand

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Halbjahresfinanzbericht 2020

Bilanz

der Fernheizwerk Neukölln Aktiengesellschaft

zum 30. Juni 2020

A K T I V A

30.06.2020

31.12.2019

T€

A. Anlagevermögen

I.

Immaterielle Vermögensgegenstände

20.775,00

2

II.

Sachanlagen

1.

Grundstücke und Bauten

1.778.000,25

1.805

2.

Technische Anlagen und Maschi-

8.046.826,00

8.549

nen

3.

Rohrnetz

24.977.797,52

25.875

4.

Rohrkanäle

7.652,00

11

5.

Übergabestationen

5.041.940,00

5.147

Andere Anlagen,

6.

Betriebs- und Geschäftsausstat-

199.108,00

197

tung

7.

Geleistete Anzahlungen und Anla-

3.714.053,93

2.546

gen im Bau

43.765.377,70

44.130

43.786.152,70

44.132

B. Umlaufvermögen

I.

Vorräte

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

1.642.706,44

1.904

II.

Forderungen und

sonstige Vermögensgegenstände

1.

Forderungen

3.244.592,45

2.192

aus Lieferungen und Leistungen

2.

Forderungen

924.455,45

207

gegen verbundene Unternehmen

3.

Sonstige Vermögensgegenstände

2.695.332,35

5.972

6.864.380,25

8.371

III.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

17.298.465,71

14.872

25.805.552,40

25.147

C. Rechnungsabgrenzungsposten

646.893,20

671

70.238.598,30

69.950

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Halbjahresfinanzbericht 2020

P A S S I V A

30.06.2020

31.12.2019

T€

A. Eigenkapital

I.

Gezeichnetes Kapital

5.980.000,00

5.980

II.

Kapitalrücklage

999.497,13

999

III.

Gewinnrücklagen

Andere Gewinnrücklagen

42.148.989,87

42.149

IV.

Periodenergebnis (31.12.2019: Bilanzgewinn)

7.683.851,87

3.680

56.812.338,87

52.808

B. Empfangene Bauzuschüsse

6.340.294,18

6.518

C. Rückstellungen

1.

Steuerrückstellungen

0,00

0

2.

Sonstige Rückstellungen

2.608.212,78

5.396

2.608.212,78

5.396

D. Verbindlichkeiten

1.

Verbindlichkeiten

281.861,87

1.546

aus Lieferungen und Leistungen

Verbindlichkeiten

2.

gegenüber verbundenen Unterneh-

181.607,49

1.880

men

3.

Sonstige Verbindlichkeiten

2.594.245,40

382

3.057.714,76

3.808

E. Passive latente Steuern

1.420.037,71

1.420

70.238.598,30

69.950

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Halbjahresfinanzbericht 2020

Gewinn- und Verlustrechnung

der Fernheizwerk Neukölln Aktiengesellschaft

für die Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2020

2019

T€

1.

Umsatzerlöse

20.383.117,96

19.959

2.

Sonstige betriebliche Erträge

1.216.978,54

266

21.600.096,50

20.225

3.

Materialaufwand

a)

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und

5.265.287,53

5.055

Betriebsstoffe

b)

Aufwendungen für bezogene Leistungen

3.222.568,69

4.251

8.487.856,22

9.306

4.

Personalaufwand

a)

Löhne und Gehälter

1.903.626,19

2.090

b)

Soziale Abgaben und Aufwendungen

394.941,25

370

für Altersversorgung und für Unterstützung

davon für Altersversorgung: 91.604,24 €

(Vorjahr: 85 T€)

2.298.567,44

2.460

5.

Abschreibungen auf immaterielle

Vermögensgegenstände des Anlagevermögens

1.957.930,07

1.947

und Sachanlagen

6.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

1.750.803,33

1.739

7.

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge

0,00

0

8.

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

0,40

0

9.

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

1.233.023,39

1.295

10.

Ergebnis nach Steuern

5.871.915,65

3.478

11.

Sonstige Steuern

28.063,78

15

12.

Periodenergebnis

5.843.851,87

3.463

Operatives Ergebnis (EBIT)*

7.104.939,44

4.772

  • Ergebnis nach Steuern zzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag zzgl. Zinsaufwendungen abzgl. Zinserträge

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Halbjahresfinanzbericht 2020

Verkürzter Anhang

vom 1. Januar bis 30. Juni 2020

Grundlagen der Rechnungslegung

Der Halbjahresfinanzbericht der Fernheizwerk Neukölln Aktiengesellschaft zum 30. Juni 2020 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes aufgestellt.

Für die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Es wurden mit Ausnahme der nachfolgend näher beschriebenen Sachverhalte die gleichen Bilanzierungs-, Bewertungs- und Berechnungsmethoden wie im letzten Jahresabschluss angewendet. Diese sind im Geschäftsbericht 2019 auf den Seiten 34 ff. dargestellt. Der für das erwartete Gesamtjahresergebnis 2020 prognostizierte Ertragsteueraufwand wurde zeitanteilig für das erste Halbjahr abgegrenzt.

Dieser Halbjahresfinanzbericht wurde weder entsprechend § 317 HGB geprüft noch einer prüferischen Durchsicht durch einen Abschlussprüfer unterzogen.

Erläuterungen zur Bilanz

Die Erläuterungen zur Bilanz beziehen sich auf wesentliche Veränderungen (über 0,1 Mio. €) der Beträge gegenüber dem letzten Jahresabschluss zum 31. Dezember 2019.

Sachanlagen

Die Sachanlagen befinden sich zum 30. Juni 2020 um rund 0,4 Mio. € unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Dem bisherigen Investitionsvolumen in Höhe von rund 1,6 Mio. €, insbesondere für ein neues BHKW sowie für neue Kundenanlagen, standen planmäßige Abschreibungen von rund 2,0 Mio. € gegenüber.

Vorräte

Die Vorräte (- 0,3 Mio. €) reduzierten sich aufgrund des planmäßigen Verbrauchs des Steinkohlebestands gegenüber dem Stand zum 31. Dezember 2019 um 0,1 Mio. €. Darüber hinaus führte die Abgabe von entgeltlich erworbenen CO2-Zertifikaten für die CO2-Emissionen in 2019 zu einer Verringerung des Bestands um rund 0,5 Mio. €. Zu Jahresbeginn wurden zusätzliche CO2-Zertifikate im Wert von 0,3 Mio. € erworben.

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Halbjahresfinanzbericht 2020

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber dem 31. Dezember 2019 um 1,1 Mio. € betrifft vor allem stichtagsbedingte Abgrenzungen. Ursächlich dafür sind die aus dem letzten Jahresverbrauch abgeleiteten, monatlich gleichbleibenden Abschlagszahlungen von Kunden, die vom tatsächlichen, saisonal schwankenden Verbrauch abweichen.

Forderungen gegen verbundene Unternehmen

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 0,9 Mio. € betreffen im Wesentlichen die ausstehenden EEG-Vergütungen sowie Vergütungen für die dezentrale Einspeisung gegenüber der Stromnetz Berlin GmbH für den von FHW erzeugten bzw. eingespeisten Strom.

Sonstige Vermögensgegenstände

Die sonstigen Vermögensgegenstände werden um 3,3 Mio. € unter dem Stand zu Jahresbeginn ausgewiesen. Ursächlich dafür sind im Wesentlichen die im Berichtsjahr ausgezahlte Gutschrift von 2,0 Mio. € für die Netzausbauförderung nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz für 2018, die Energiesteuererstattung 2018 in Höhe von 1,0 Mio. € und sonstige Steuerrückerstattungen (0,6 Mio. €). Im Gegenzug wurden Abgrenzungen für Energiesteuererstattungen in 2020 in Höhe von 0,5 Mio. € gebildet und eine Kaution für die Teilnahme an der KWK Ausschreibung im Juni (+ 0,1 Mio. €) gezahlt.

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten

Die liquiden Mittel haben sich im Vergleich zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 um 2,4 Mio. € erhöht, was im Wesentlichen auf die Auszahlung der Gutschrift für die KWK-Netzausbauförderung in Höhe von rund 2,0 Mio. € zurückzuführen ist.

Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten

Bei diesem Posten handelt es sich im Wesentlichen mit 0,6 Mio. € um einen Baukostenzuschuss zur Herstellung eines Mittelspannungs-Stromnetzanschlusses in 2013 und mit 0,1 Mio. € um einen Baukostenzuschuss zur Herstellung einer Gasdruckanlage des örtlichen Gasnetzbetreibers aus 2013. Die Auflösung der Zuschüsse erfolgt über 20 Jahre.

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Halbjahresfinanzbericht 2020

Empfangene Baukostenzuschüsse

Die empfangenen Baukostenzuschüsse gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 verringerten sich um 0,2 Mio. € aufgrund der ratierlichen Auflösung von Zuschüssen für die KWK- Netzausbauförderung in Höhe von rund 0,2 Mio. €.

Sonstige Rückstellungen

Die sonstigen Rückstellungen werden im Vergleich zum 31. Dezember 2019 um 2,8 Mio. € niedriger ausgewiesen. Aufgrund des planmäßigen Verbrauchs verringerten sich unter anderem die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen um 1,0 Mio. € und die Rückstellung für abzugebende Emissionszertifikate um 0,5 Mio. €. Die Rückstellung für die KWKG-Bestandsförderung wurden in Höhe von 0,9 Mio. € ergebniswirksam aufgelöst.

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um 1,3 Mio. € ist stichtagsbedingt.

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

Die Verringerung der Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen um 1,7 Mio. € ist auf stichtagsbedingt gesunkene Verbindlichkeiten für Fernwärmelieferungen der Vattenfall Wärme Berlin AG zurückzuführen.

Sonstige Verbindlichkeiten

Wesentliche Ursachen für den Anstieg des Postens um 2,2 Mio. € sind stichtagsbedingte Rechnungsabgrenzungen für Brennstoffe um 1,0 Mio. € und gestiegene Verbindlichkeiten aus noch nicht ausgezahlten Kundengutschriften (0,7 Mio. €).

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Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

Bezüglich der Posten, die wesentlich (> 0,1 Mio. €) von den Beträgen des ersten Halbjahres des letzten Jahres abweichen, verweisen wir neben den folgenden Erläuterungen auf die Ausführungen zur Ertragslage im Zwischenlagebericht.

Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 0,4 Mio. € gestiegen und setzen sich wie folgt zusammen:

1. Halbjahr

1. Halbjahr

2020

2019

T€

T€

Wärmeverkauf

17.914

18.086

Auflösung empfangener Baukostenzuschüsse

38

37

Stromeinspeisung

2.259

1.679

Vermietung

172

157

20.383

19.959

Die Witterung war im ersten Halbjahr 2020 insgesamt um 1 % wärmer als im Vorjahr. Bei gleichbleibenden Absatz sanken die Erlöse aus dem Wärmeverkauf um rund 1 % (0,2 Mio. €). Die Stromeinspeisung stieg gegenüber dem Vorjahr um 23 %, die Stromerlöse lagen um 35 % (0,6 Mio. €) über denen des Vorjahreszeitraums.

Materialaufwand

Der Materialaufwand fiel um 0,8 Mio. € geringer als im ersten Halbjahr 2019 aus. Grund dafür war im Wesentlichen der günstigere Verbrauchspreis für den Fernwärmebezug bei einer geringeren Bezugsmenge (- 21 GWh). Infolgedessen sank der Aufwand für den Fernwärmebezug um 1,0 Mio. €. Darüber hinaus trugen geringere Kosten für die Steinkohlebeschaffung mit - 0,3 Mio. € zum Rückgang des Materialaufwands bei. Gegenläufig dazu wirkten sich gestiegene Abgrenzungen für die Abgabe von CO2-Emissionszertifikaten (+ 0,2 Mio. €), ein gestiegener Aufwand für den Erdgasbezug (+ 0,2 Mio. €), höhere Kosten für Biomethan (+ 0,2 Mio. €) und ein höherer Aufwand für den Holzpelletseinsatz (+ 0,1 Mio. €) aus.

Insgesamt sank der Materialaufwand im Vergleich zum 1. Halbjahr 2019 um 9 %.

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Halbjahresfinanzbericht 2020

Die gestiegenen Umsatzerlöse führten bei geringeren Materialaufwendungen zu einem Anstieg des Rohertrags um 1,2 Mio. € im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019.

Sonstige betriebliche Erträge

Die Sonstigen betrieblichen Erträge befinden sich mit 1,2 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert (0,3 Mio. €). Der Anstieg beruht auf der Auflösung der Rückstellung für eine KWK-Bestandsförderung in Höhe von 0,9 Mio. €.

Personalaufwand

Der Personalaufwand ist um 0,1 Mio. € niedriger als im Vorjahreszeitraum ausgewiesen. Zum Vorjahreszeitpunkt enthielten die Personalaufwendungen noch zeitliche Buchungsdifferenzen in Höhe von 0,3 Mio. €, die im weiteren Jahresverlauf zu keinem Ergebniseinfluss führten. Ohne diesen Effekt zeigt sich ein Anstieg des Personalaufwands um 0,2 Mio. € aufgrund von Tariferhöhungen und der Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter.

Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen befinden sich auf Vorjahresniveau.

Sonstige Angaben

Angaben nach § 285 Nr. 16 HGB

Die Erklärung zur Beachtung des Deutschen Corporate Governance Kodex wurde gemäß § 161 AktG abgegeben und den Aktionären auf der Webseite des Unternehmens unter www.fhw-neukoelln.de dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Wesentliche Geschäfte mit nahe stehenden Unternehmen und Personen

Mit nahe stehenden Unternehmen und Personen wurden im Berichtszeitraum keine Geschäfte zu marktunüblichen Bedingungen abgeschlossen.

Berlin, den 30. September 2020

FERNHEIZWERK NEUKÖLLN AKTIENGESELLSCHAFT

Alf Geßner

Vorstand

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Versicherung der gesetzlichen Vertreter

Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungs- legungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Zwischenabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt und im Zwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage der Gesellschaft so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung der Gesellschaft im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.

Berlin, den 30. September 2020

FERNHEIZWERK NEUKÖLLN AKTIENGESELLSCHAFT

Alf Geßner

Vorstand

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FHW - Fernheizwerk Neukölln AG published this content on 30 September 2020 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 30 September 2020 12:54:07 UTC