Lyss (awp) - Die Industriegruppe Feintool will den Anteil von Mitarbeiterinnen im Unternehmen vergrössern und ihren CO2-Fussabdruck verringern. Dazu arbeitet das Unternehmen aktuell an einem Plan mit konkreten Zielen.

Bisher sind 17 Prozent des Personals von Feintool Frauen. "Die Firma ist noch nicht zufrieden mit dem Frauenanteil in der Belegschaft", heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Nachhaltigkeitsbericht.

Dieses Jahr wolle das Unternehmen deshalb den Anteil von weiblichen Mitarbeitenden "durch gezielte Massnahmen erhöhen". Im letzten Jahr arbeiteten weltweit 410 Frauen bei Feintool gegenüber 1993 Männer. "Wir können es uns bei der Knappheit von qualifizierten Arbeitnehmern nicht leisten, auf das Potenzial von Frauen zu verzichten", sagte Unternehmenssprecherin Katrin Labhart gegenüber AWP.

Ausgebaut werde etwa die Erstausbildung von Frauen, und die Rahmenbedingungen für weibliche Angestellte sollen verbessert werden. "So beispielsweise mit der Flexibilisierung der Arbeitszeit, Förderung von Elternzeit und dem Angebot von Ausbildung in Teilzeit", sagte sie. Eine konkrete Quote als Ziel gebe es aber nicht.

Energieverbrach als wichtigster Faktor

Aber auch im Umweltbereich will sich das Unternehmen klare Ziele setzen und seinen CO2-Fussabdruck senken. Beim Energieverbrauch hat der Strom laut dem Bericht mit 77 Prozent den grössten Anteil. "Der Stromverbrauch ist die wesentliche CO2-Belastung von Feintool", sagte Labhart.

In Regionen, in denen das möglich sei, werde man deshalb CO2-neutralen Strom beziehen, so die Sprecherin. Zudem sollen mehr E-Fahrzeuge in die Flotte aufgenommen werden. Bereits 2020 ist der Anteil erneuerbarer Energien von 12 auf 30 Prozent angestiegen, wie Unternehmenschef Knut Zimmer in einer am Donnerstag veröffentlichten Medienmitteilung zitiert wird.

Pandemie als Nachhaltigkeitsbooster

Zudem konnte Feintool seinen Elektrizitätsverbrauch letztes Jahr um 11 Prozent senken. Dazu hat aber auch die Pandemie ihren Teil beigetragen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Denn im ersten Halbjahr wurde im Unternehmen die Produktion gedrosselt, was automatisch zu einem geringeren Energieverbrauch führte.

In der zweiten Jahreshälfte seien die Einsparungen dann teilweise kompensiert worden durch einen erhöhten Energieverbrauch, wie etwa in China durch die Markteinführung neuer Produkte. Dort und auch beispielsweise in Tschechien hätten die Werke über das gesamte Jahr sogar mehr Energie verbraucht als im Vorjahr.

Insgesamt hat das Unternehmen laut der Mitteilung aber seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Vorjahr um 40'000 Tonnen CO2-Äquivalente gesenkt. Das sei auch dank Umweltprojekten an neun Standorten weltweit geglückt, heisst es.

Nun sei das Unternehmen dabei, seine Nachhaltigkeitsziele in einer Roadmap zu erarbeiten.

tv/rw