Zürich (awp) - Für Michael Pieper, Hauptaktionär der Beteiligungsgesellschaft Artemis, käme eine Rezession nicht überraschend. "Es ist viel unsicherer geworden. Man investiert nicht mehr auf lange Sicht. Ein Dämpfer wird kommen", sagte er in einem Interview mit der "HandelsZeitung" (Ausgabe 13.12.).

Auf die Frage, inwiefern er mit seinen Firmen vom Handelskrieg USA-China, vom Russland-Embargo oder von den Problemen in der Türkei betroffen sei, erklärte Pieper: "Wir sind bei Franke durch die Schwäche in Italien betroffen. In Russland geht es uns relativ gut. Wo wir Waren für den türkische Lokalmarkt importieren, liegen wir unter dem Budget. Unsere in der Türkei produzierten und weltweit exportierten Waren gehen dafür gut."

Was das Kaffemaschinengeschäft von Franke betreffe, sehe er keine Probleme. "Ausser für jenen Teil, wo wir für die Produktion in den USA Güter aus China beschaffen. Da haben wir jetzt Gegensteuer gegeben und eine Verlagerung weg von China hin zu den Philippinen vorgenommen."

Angebot für Feintool ausgeschlagen

Befragt nach seinen Prioritäten angesichts seiner zahlreichen Beteiligungen, meinte Pieper: "Franke ist das Wichtigste... Dann hat auch die Weiterentwicklung des Immobilienbereichs Priorität. Da wollen wir wachsen. Bei Feintool, wo wir die Mehrheit haben, wollen wir die Elektromobilität auf- und ausbauen über die Akquisition von Jenssen. Aber natürlich - weiterentwickeln wollen wir uns überall."

Oerlikon bezeichnete er als eine "mit all dem Oberflächengeschäft gute Firma", für einen Einstieg aber eine Nummer zu gross. Schmolz+Bickenbach sei eine interessante Firma, aber da gebe es wohl keine Möglichkeit für einen Einstieg. Vor kurzem habe er überdies ein Angebot für seinen Feintool-Anteil erhalten, dieses aber ausgeschlagen.

Michael Pieper ist mit seiner Beteiligungsgesellschaft Artemis an vielen Industriebetrieben beteiligt, darunter etwa an Arbonia, Autoneum, Feintool, Forbo, Franke oder neu auch bei der Privatbank Berenberg.

cf/