NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen zeigen sich nach den Vortagesverlusten auch am Freitag mit Abschlägen. Die andauernden Konjunktursorgen und die in der kommenden Woche anstehende Zinssitzung der US-Notenbank veranlassen die Anleger zum Rückzug aus dem Aktienmarkt. Die ohnehin hohe Volatilität wird durch den Großen Verfalltermin an den internationalen Terminbörsen noch etwas verstärkt.

Gegen Mittag (Ortszeit New York) notiert der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent tiefer bei 30.668 Punkten, der S&P-500 gibt um 1,2 Prozent nach. Für den Nasdaq-Composite geht es um 1,5 Prozent nach unten.

Angesichts der hartnäckig hohen Inflation in den USA erwartet die Mehrheit der Marktteilnehmer eine weitere Zinserhöhung der Fed um 75 Basispunkte. Doch auch ein Zinsschritt von 100 Basispunkten gilt als nicht völlig abwegig. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird am Freitag mit 21 Prozent eingepreist, nach der Veröffentlichung der Verbraucherpreise am Dienstag waren es aber auch schon über 30 Prozent gewesen. Der Preisauftrieb hatte sich im August weniger stark verlangsamt als angenommen, was Hoffnungen auf ein Abflauen der Inflation und ein weniger harsches Vorgehen der Fed zerschlug. Gleichzeitig wuchs am Markt die Befürchtung, dass die Notenbank mit ihren Zinserhöhungen fortfahren werde, selbst wenn sich die Wirtschaft abkühle.

Konjunkturseitig hat sich die Stimmung der US-Verbraucher im September aufgehellt. Ökonomen hatten jedoch etwas mehr erwartet. Die Inflationserwartungen der Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten verringerten sich ein wenig. Die Verbraucher spielen eine Schlüsselrolle für die US-Wirtschaft, da rund 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts vom Privatkonsum abhängen.


   Fedex knicken nach Gewinnwarnung ein 

Rezessionsängste erhalten neue Nahrung durch eine Gewinnwarnung des Paketdienstes Fedex, dessen Aktie um 23,1 Prozent abstürzt. Das als Konjunkturbarometer geltende Unternehmen machte unter anderem die Energiekrise in Europa für wegfallende Umsätze verantwortlich. Im Sog von Fedex fallen UPS um 4,3 Prozent.

General Electric (-5,1%) leidet derweil immer noch unter Lieferkettenstörungen. Das dürfte sich im Drittquartalsergebnis niederschlagen, teilte CFO Carolina Dybeck Happe mit.

Der Fahrdienstleister Uber (-4,8%) ist nach eigenen Angaben Opfer einer weitreichenden Cyberattacke geworden.


   Dollar wenig verändert 

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollarindex wenig verändert. Der Euro notiert 0,3 Prozent fester bei 1,0023 Dollar.

Nach den kräftigen Verlusten vom Donnerstag steigen die Ölpreise nun um bis zu 1,3 Prozent. Vor allem die Sorge um ein Abrutschen der Wirtschaft in eine Rezession und damit ein Rückgang der Öl-Nachfrage hatte die Preise zuletzt unter Abgabedruck gesetzt.

Am Anleihemarkt zeigen sich die Renditen volatil, nachdem sie zuletzt in Erwartung der Fed-Sitzung deutlich gestiegen sind. Die Rendite zehnjähriger Papiere sinkt aktuell um 1,5 Basispunkte auf 3,44 Prozent.

Der Goldpreis legt nach den kräftigen Abgaben am Vortag um 0,6 Prozent zu.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                30.667,79        -0,9%     -294,03         -15,6% 
S&P-500              3.856,13        -1,2%      -45,22         -19,1% 
Nasdaq-Comp.        11.379,14        -1,5%     -173,22         -27,3% 
Nasdaq-100          11.767,13        -1,3%     -160,36         -27,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         3,86      -1,5        3,87      312,9 
5 Jahre         3,62      -5,2        3,67      236,2 
7 Jahre         3,56      -2,6        3,58      211,7 
10 Jahre        3,44      -1,5        3,45      192,8 
30 Jahre        3,51      +3,9        3,47      161,0 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:10  Do, 17:25 Uhr    % YTD 
EUR/USD                1,0023        +0,3%      0,9983         0,9996   -11,8% 
EUR/JPY                143,26        -0,1%      143,19         143,36    +9,5% 
EUR/CHF                0,9654        +0,4%      0,9613         1,0417    -7,0% 
EUR/GBP                0,8772        +0,6%      0,8719         0,8695    +4,4% 
USD/JPY                142,93        -0,4%      143,56         143,42   +24,2% 
GBP/USD                1,1427        -0,4%      1,1440         1,1495   -15,6% 
USD/CNH (Offshore)     7,0122        -0,0%      7,0251         7,0085   +10,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.715,77        -0,5%   19.780,25      19.706,99   -57,4% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               85,95         85,1       +1,0%          +0,85   +21,1% 
Brent/ICE               92,01        90,84       +1,3%          +1,17   +24,4% 
GAS                            VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF              187,00       214,28      -12,7%         -27,28  +250,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.675,43     1.664,65       +0,6%         +10,78    -8,4% 
Silber (Spot)           19,40        19,25       +0,8%          +0,15   -16,8% 
Platin (Spot)          902,70       907,83       -0,6%          -5,13    -7,0% 
Kupfer-Future            3,54         3,51       +0,6%          +0,02   -20,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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September 16, 2022 12:15 ET (16:15 GMT)