Der italienisch-amerikanische FCA-Konzern kehrte dank seines starken Nordamerika-Geschäfts im dritten Quartal operativ in die Gewinnzone zurück. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 2,28 Milliarden Euro, wie FCA am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten lediglich mit etwa der Hälfte gerechnet. Dabei fuhr Fiat Chrysler in den USA dank des Verkaufs von besonders profitablen Pickups und Jeeps einen Rekordgewinn ein, während in Europa rote Zahlen zu Buche standen. Die französische Opel-Mutter PSA, die stärker vom Europa-Geschäft abhängt, steigerte den Umsatz der Autosparte leicht.

"Unsere Rekordergebnisse wurden von der enormen Leistung unseres Teams in Nordamerika angetrieben", erklärte FCA-Chef Mike Manley. Angesichts des guten Quartals traut sich der Konzern, der seine Prognose wegen des Corona-bedingten Stillstands vor einigen Monaten kassiert hatte, nun für 2020 einen bereinigten Betriebsgewinn zwischen drei und 3,5 Milliarden Euro zu. Dabei unterstellt das Management, dass es zu keinen weiteren Einschränkungen wegen der Viruspandemie kommt.

Der Umsatz im Autogeschäft von PSA kletterte um 1,2 Prozent auf knapp zwölf Milliarden Euro, weil die Franzosen im dritten Quartal erneut mehr SUV verkauften und höhere Preise durchsetzten. Dadurch konnte PSA den Absatzrückgang von 12,7 Prozent auf 589.000 Fahrzeuge wettmachen. Besonders deutlich fiel der Absatz der Tochter Opel und ihrer britischen Schwester Vauxhall (minus 22,3 Prozent). Der Auftragseingang der Gruppe sei stabil gewesen, sagte Finanzchef Philippe de Rovira.

Das Ziel einer durchschnittlichen operativen Rendite von mehr als 4,5 Prozent in der Autosparte für den Zeitraum 2019 und 2021 bekräftigte das Management. Autoanalyst Frank Schwope von der NordLB rechnet damit, dass Peugeot für das Erreichen der Renditeprognose in größerem Umfang Sondereffekte herausrechnen muss. Schwope bekräftigte seine Empfehlung, die PSA-Aktie zu verkaufen. Das Papier verlor in einem schwachen Umfeld im Zuge der steigenden Corona-Infektionszahlen mehr als drei Prozent an Wert. Auch die Aktien von Fiat Chrysler fielen.

Unterdessen autorisierten die Verwaltungsräte der beiden Unternehmen den französischen PSA-Konzern, noch vor der Fusion zu "Stellantis" sieben Prozent an dem französischen Zulieferer Faurecia zu verkaufen. Damit sollen weitere Bedenken der EU-Kartellwächter gegen den Zusammenschluss ausgeräumt werden. Reuters hatte jüngst berichtet, Fiat Chrysler und PSA könnten mit grünem Licht von der EU rechnen.[L8N2HH2KH] Durch die 38 Milliarden Euro schwere Fusion soll der weltweit viertgrößte Autokonzern entstehen.