Von Joshua Kirby

BARCELONA (Dow Jones)--Angesichts des Kriegs in der Ukraine hält der Autozulieferer Faurecia sein Geld zusammen. Dividendenzahlungen würden ausgesetzt, teilte das Unternehmen mit. Überdies wird das laufende Veräußerungsprogramm beschleunigt. Bis Ende 2023 sollen durch Verkäufe von Unternehmensteilen 1 Milliarde Euro eingenommen werden, etwa das doppelte dessen, was bisher geplant war. Auch die Kreditvereinbarungen mit den Banken seien neu verhandelt worden.

Größere finanzielle Flexibilität werde angesichts der aktuellen Unwägbarkeiten helfen, erklärte Faurecia. "Dauer und Ausmaß der Auswirkungen des Krieges lasse sich derzeit nur schwer abschätzen, sowohl in Bezug auf das Volumen als auch auf die Kosteninflation", so das Unternehmen. Das Pandemiegeschehen in China verschärfe die Situation zusätzlich.

Im ersten Quartal hat Faurecia seinen Umsatz organisch um 1,1 Prozent gesteigert. Die neue Dachgesellschaft Forvia, die die Geschäfte von Faurecia und der kürzlich übernommenen deutschen Hella-Gruppe umfasst, verzeichnete dagegen einen Quartalsumsatz von 5,32 Milliarden Euro, ein Plus von 33 Prozent. Berücksichtigt sind hier die ersten beiden Monate der Hella-Konsolidierung mit einem Volumen von 1,1 Milliarden Euro.

Im März ging der Konzernumsatz organisch um 6 Prozent zurück. Hier zeigte sich das 20-prozentige Umsatzminus in Europa, den das Unternehmen hauptsächlich als eine Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine bezeichnete.

Für das Gesamtjahr rechnet Forvia mit einem Umsatz von 23 bis 24 Milliarden Euro und einer operativen Marge von 4 bis 5 Prozent bei zugleich ausgeglichenem Netto-Cashflow. In der Prognose sind elf Monate der Hella-Konsolidierung enthalten.

Faurecia hat unterdessen beschlossen, noch keine Kapitalerhöhung zur Refinanzierung der Hella-Übernahme vorzunehmen, die im Januar für insgesamt 5,4 Milliarden Euro über die Bühne ging. Das Unternehmen werde dafür auf günstigere Bedingungen warten, hieß es.

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April 26, 2022 03:37 ET (07:37 GMT)