Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

TECH-KONZERNE - Die großen US-Internetplattformen müssen sich in Deutschland darauf gefasst machen, dass das Bundeskartellamt sie künftig noch stärker unter die Lupe nimmt. Es spreche einiges dafür, Amazon, Google und Facebook als Unternehmen mit überragender marktübergreifender Bedeutung für den Wettbewerb einzustufen, sagte Jürgen Kühling, Vorsitzender der Monopolkommission, dem Handelsblatt. Eine solche Klassifizierung gibt den Wettbewerbshütern die Möglichkeit, den Missbrauch der Marktmacht mit drakonischen Sanktionen zu ahnden. (Handelsblatt)

NORD STREAM 2 - Zur Beilegung der Konfrontation mit den USA um die Pipeline Nord Stream 2 arbeitet Deutschland informierten Kreisen zufolge an einem Kompromiss. Um Washington zur Aufgabe der Nord-Stream-Sanktionen zu bewegen, will Angela Merkel die russische Marktmacht mit einem Regulierungsmechanismus einschränken, sagten Personen, die mit dem Plan vertraut sind. Zudem wolle Berlin den Import von US-Flüssiggas durch den Bau eines LNG-Terminals unterstützen, hieß es. Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums und des Kanzleramts lehnten Stellungnahmen ab. Präsident Joe Bidens Team zieht Alternativen für extraterritoriale Sanktionen in Betracht, hieß es bei einer anderen mit der Situation vertrauten Person. (Börsen-Zeitung)

VERTEIDUGUNGSAUSGABEN - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat Deutschland und die anderen Mitgliedstaaten davor gewarnt, den Wunsch des neuen US-Präsidenten Joe Biden nach höheren Verteidigungsausgaben zu unterschätzen. "Die europäischen Staaten haben die Verteidigungsausgaben während Trumps Präsidentschaft erhöht und sollten damit jetzt nicht aufhören. Das wäre die falsche Botschaft", sagte er. Auch die neue US-Regierung werde auf höhere Verteidigungsausgaben der Verbündeten fokussiert sein. Stoltenberg erinnerte daran, dass das Zwei-Prozent-Ziel der Nato 2014 beschlossen worden sei, "als Joe Biden Vizepräsident war". (Südddeutsche Zeitung)

CORONA-IMPFSTOFF - Das für die Impfstoffkontrolle zuständige Paul-Ehrlich-Institut (PEI) prüft derzeit Hinweise auf unerwartet starke Nebenwirkungen bei den Corona-Impfstoffen von Astrazeneca und Biontech/Pfizer. "Aktuell untersucht das Referat Arzneimittelsicherheit des Paul-Ehrlich-Instituts, ob die gemeldeten Reaktionen über das hinausgehen, was in den klinischen Prüfungen beobachtet wurde und ob - sofern das der Fall ist - Gründe dafür erkennbar sind", sagte eine Sprecherin des PEI. Aus den klinischen Prüfungen sei grundsätzlich bekannt, dass der Impfstoff von Astrazeneca reaktogen sei, also häufig Impfreaktionen auslöse, und auch, dass bei den beiden zugelassenen mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna die Reaktionen nach der zweiten Dosis stärker ausfallen können. An diesem Donnerstag will das Bundesinstitut nach Angaben der Sprecherin im aktuellen Sicherheitsbericht eine Bewertung und Einordnung aller Fälle abgeben, die bis einschließlich 14. Februar gemeldet worden waren. (Funke Mediengruppe)

GRENZSCHLIESSUNGEN - Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Schließung der Grenzen zu Tirol und Tschechien gegen wachsende Kritik verteidigt. "Wir müssen die Grenzkontrollen solange durchführen, wie es die aktuelle Pandemielage erfordert, um die hochgefährlichen Coronamutationen aus Tschechien und Tirol einzudämmen", sagte der CSU-Politiker. "Und nur wenn wir die strengen Einreisebeschränkungen konsequent kontrollieren, sind sie auch wirksam. Ein einzelner Corona-Infizierter könne bereits eine Infektionslawine lostreten. Die Einschränkungen für die Wirtschaft würden "so verträglich wie nur möglich" gestaltet, sagte Herrmann zu. Deshalb seien Ausnahmen von den Einreisebeschränkungen für systemrelevante Betriebe und Einrichtungen vereinbart worden. (Funke Mediengruppe)

AKTIONÄRSRECHTE - Fidelity appelliert an die Unternehmen, in virtuellen Hauptversammlungen ein Fragerecht auch während der Veranstaltung zu ermöglichen. "Es kann nicht sein, dass Aktionärsrechte davon abhängen, wie eine Hauptversammlung technisch durchgeführt wird", sagt Matthew Roberts, Governance-Experte des Vermögensverwalters, im Interview der Börsen-Zeitung. Auf den bevorstehenden Aktionärstreffen werde Fidelity verstärkt darauf achten, ob die Konzerne ihren sozialen Verpflichtungen in der Coronakrise nachkommen. (Börsen-Zeitung)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/pi/cbr

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2021 00:35 ET (05:35 GMT)