Canberra (Reuters) - Australien will für die heimische Medienlandschaft die Weichen neue stellen.

Nächste Woche kommt das Mediengesetz, dass Plattformen wie Facebook und Google zur Teilung ihrer Werbeeinnahmen zwingt, in das australische Parlament. Dies teilte Finanzminister Josh Frydenberg am Freitag mit. Die von den US-Technologieriesen scharf kritisierte Reform, über die mehrere Jahre verhandelt wurde, findet weltweit Beachtung. Google und Co fürchten, dass das Beispiel Schule macht und sich andere Länder Australien anschließen. Sollten die Abgeordneten das Gesetz verabschieden, könnte es noch diesen Monat in Kraft treten. Der weltgrößte Suchmaschinenanbieter Google droht, dann seine Suchfunktion abzuschalten. Microsoft wiederum gab an, die Lücke mit seiner Suchmaschine Bing füllen zu können.

Nach dem Gesetz werden digitale Plattformen dazu gezwungen, für Medieninhalte, die sie auf ihren Seiten posten, Geld zu zahlen. Es ist vorgesehen, dass die Firmen sich zunächst mit den Medienhäusern zusammensetzen, um entsprechende Vereinbarungen zu treffen. Gelingt dies nicht, entscheidet ein von der Regierung berufener Vermittler. Um das Heft selbst wieder in die Hand zu bekommen, startete Google bereits eine eigene Nachrichtenplattform, wo das Unternehmen für Inhalte zahlt. Die Nachrichtenagentur Reuters hat bereits einen entsprechenden Deal mit dem Konzern geschlossen.