NEW YORK (Dow Jones)--Nach der feiertagsbedingten Pause zum Wochenauftakt deutet der Terminmarkt am Dienstag auf einen freundlichen Sitzungsstart der Wall Street hin. Die positive Stimmung wird getragen von steigendem Konjunkturoptimismus. Dazu trägt die erfreuliche Entwicklung der Coronapandemie in den USA bei. Während die Neuinfektionen auf den tiefsten Stand seit März 2020 gesunken sind, melden die Behörden weitere Impferfolge. Über 62 Prozent der erwachsenen Amerikaner sind bereits mindestens einmal geimpft. Angesichts dieser Daten setzen Anleger auf eine weiter Fahrt aufnehmende Konjunktur.

Zwar befeuert diese Annahme auch die Debatte um steigende Inflationswerte und damit die drohende Möglichkeit geldpolitischer Straffungen. Doch seien Anleger zuversichtlicher, dass diese noch eine Weile auf sich warten ließen, heißt es im Handel. Angeheizt werden könnte die Diskussion von den aktuell anstehenden Konjunkturdaten - vor allem vom ISM-Index zum verarbeitenden Gewerbe im Mai.

"Der Markt ist relativ entspannt, was den sich aufbauenden Inflationsdruck angeht", sagt Marktstratege Brian O'Reilly von Mediolanum International Funds. Der Haushaltsentwurf von US-Präsident Joe Biden über 6 Billionen US-Dollar könnte trotz der inflationstreibenden Wirkung den Aktienmarkt weiter befeuern. Die Bewertungen fielen hoch aus und im dritten Quartal seien Rücksetzer zu befürchten. Aber O'Reilly rechnet nicht mit einem dramatischen Ausverkauf, zeigt sich für den Technologiesektor aber wegen der hohen Bewertungen deutlich zurückhaltender.


   Dollar schwächelt 

Am Devisenmarkt neigt der US-Dollar zur Schwäche, der Dollarindex verliert 0,2 Prozent. Analysten trauen dem Greenback aktuell nicht viel Potenzial zu und sehen ihn kurzfristig eher auf der Verliererseite. Da die Fed selbst bei guten Daten kurzfristig nicht reagieren werde, stelle die steigende Inflation aktuell eher eine Belastung für den Dollar dar, heißt es mit Blick auf negative Realzinsen.

Die steigenden Inflationserwartungen lassen sich auch am Rentenmarkt ablesen, wo die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen um über 4 Basispunkte auf 1,63 Prozent klettert. Inflationssorgen treiben auch den Goldpreis auf die höchsten Stände seit fünf Monaten, auch wenn sich die Feinunze auf Tagessicht nur knapp verteuert. Börsengehandelte Goldfonds verbuchten im Mai Mittelzuflüsse von 1,7 Milliarden Dollar.


   Erdöl immer teurer 

Am Erdölmarkt überspringt die global gehandelte Sorte Brent die Marke von 70 US-Dollar. Damit könnte die wichtige Ölsorte erstmals seit Mai 2019 über dieser Marke schließen. Händler verwiesen auf global sinkende Rohölbestände und eine anziehende Nachfrage. Die Mitglieder des Ölkartells Opec beraten mit ihren Kooperationspartnern an diesem Dienstag über ihre Förderpolitik. Geplant ist eine Anhebung der Förderquoten.

Angesichts der Ölpreisrally sind Titel aus dem Mineralölsektor gefragt: Exxon Mobil und Chevron klettern um 1,5 bzw. 1,6 Prozent. Diamondback Energy, Occidental Petroleum und Devon Energy ziehen um bis zu 3,6 Prozent an.

Die Übernahme des Cloudanbieters Cloudera ist perfekt. Die Beteiligungsgesellschaften KKR und Clayton Dubilier & Rice (CD&R) legen rund 5,3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch und wollen das Unternehmen von der Börse nehmen. Je Aktie fließen 16 Dollar, was einer Prämie von 24 Prozent auf den Schlusskurs von Freitag entspricht. Vorbörslich springt der Cloudera-Kurs um 23,4 Prozent auf 15,87 Dollar.

Carnival ziehen um 2 Prozent an, die Kreuzfahrtreederei bereitet sich auf die Wiederaufnahme des operativen Geschäfts in den USA vor.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,14        0,8        0,14        2,8 
5 Jahre                  0,82        2,7        0,79       45,6 
7 Jahre                  1,29        3,5        1,25       63,6 
10 Jahre                 1,63        4,3        1,58       70,8 
30 Jahre                 2,31        4,7        2,26       66,1 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Di, 9:05  Mo, 17:13   % YTD 
EUR/USD                1,2220     -0,07%      1,2232     1,2229   +0,1% 
EUR/JPY                134,04     +0,04%      133,96     133,81   +6,3% 
EUR/CHF                1,0988     -0,03%      1,0990     1,0990   +1,7% 
EUR/GBP                0,8630     +0,28%      0,8596     0,8604   -3,4% 
USD/JPY                109,68     +0,09%      109,51     109,42   +6,2% 
GBP/USD                1,4162     -0,33%      1,4230     1,4213   +3,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,3847     +0,19%      6,3766     6,3708   -1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             36.330,76     -1,50%   37.091,26  36.836,04  +25,1% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,66      66,91       +3,5%       2,34  +27,6% 
Brent/ICE               70,98      69,32       +2,4%       1,66  +38,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.909,44   1.908,18       +0,1%      +1,27   +0,6% 
Silber (Spot)           28,34      28,08       +0,9%      +0,26   +7,4% 
Platin (Spot)        1.184,33   1.190,35       -0,5%      -6,03  +10,7% 
Kupfer-Future            4,65       4,68       -0,6%      -0,03  +32,0% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

(END) Dow Jones Newswires

June 01, 2021 08:43 ET (12:43 GMT)