NEW YORK (Dow Jones)--Nachdem am Vortag die zunächst positive Stimmung an der Wall Street gekippt ist, neigen die US-Börsen am Freitag erneut zur Schwäche. Am Vortag hatten gestiegene Marktzinsen belegt, dass die Zinsängste wieder die Oberhand übernehmen. Diese Sorge scheint sich zum Wochenausklang fortzusetzen, denn die Rentenrenditen steigen weiter. Deutlich zulegende Erdölpreise befeuern die Inflations- und damit in letzter Konsequenz auch die Zinserhöhungsängste. Der Dow-Jones-Index büßt 0,1 Prozent auf 33.679 Punkte ein, S&P-500 und Nasdaq-Composite sinken um 0,1 bzw. 0,4 Prozent.

Als Antwort auf die westlichen Sanktionen will Russland die Ölförderung drosseln, dadurch ziehen die Preise stärker an. Wie sehr auch Verbraucher von ihren Inflationssorgen ausgebremst werden, dürfte die Verbraucherstimmung für Februar zeigen, die im frühen Handel veröffentlicht wird. Die Ausgabefreudigkeit der US-Konsumenten stellt eine wichtige Messlatte für die Konjunktur-, aber auch Inflationsentwicklung dar. "Die Stimmung hat sich ein wenig eingetrübt. Der Markt war zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr mit Zinssenkungen rechnen können, aber die starken Arbeitsmarktdaten haben dem einen Strich durch die Rechnung gemacht", sagt Fondsverwalter Sebastian Mackay von Invesco.


   Marktzinsen ziehen weiter an 

Am Rentenmarkt steigen die Renditen weiter, wobei die Zinskurve sich weiter invers präsentiert - zweijährige Staatsanleihen rentieren höher als die Papiere mit zehnjähriger Laufzeit. Dieser Umstand gilt gemeinhin als Rezessionssignal. Allerdings wollen viele Anleger nicht an eine Rezession glauben, wodurch die Zinsannahmen weiter anziehen. Steigende Marktzinsen und zunehmende Zinserwartungen stützen den Dollar, der Dollarindex gewinnt 0,1 Prozent.

Der Preisanstieg am Ölmarkt wird den Schlagzeilen aus Russland zugeschrieben. Die Preise kommen aber wieder von den Tageshochs zurück - belastet von Spekulationen, Saudi-Arabien werde die Lücke schließen.


   Lyft brechen ein 

Unter den Einzelaktien stürzen Lyft im Handel um 34,6 Prozent ab. Der Uber-Konkurrent hat für das vierte Quartal überraschend einen Verlust ausgewiesen - und dies trotz eines Umsatzanstiegs um 21 Prozent. Für das erste Quartal stellt Lyft einen geringeren Umsatz in Aussicht, als Analysten erwartet hatten.

Auch Expedia (-5,9%) verfehlte im Schlussquartal 2022 die Markterwartungen. Das Online-Reiseportal verzeichnete zwar eine hohe Nachfrage, doch verhagelte letztlich schlechtes Wetter das Geschäft. Paypal steigen gegen den Markt um 3,5 Prozent. Der Zahlungsdienstleister verdiente im vierten Quartal mehr als erwartet. Den pessimistischen Ausblick verzeihen Anleger. Zudem kündigte CEO Dan Schulman seinen Rücktritt zum Jahresende an.

Yelp machen einen Kurssprung von 7,7 Prozent, nachdem das Unternehmen mit dem Umsatz in der vierten Periode positiv überrascht hat. Für das laufende erste Quartal prognostizierte das Unternehmen einen Umsatz über dem Analystenkonsens.

News Corp hat im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal bei moderat sinkenden Umsätzen einen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Unternehmen, zu dem neben dem Wall Street Journal auch diese Nachrichtenagentur gehört, will in der Summe die Belegschaft um 5 Prozent reduzieren. Der Kurs verliert 7,1 Prozent. Alteryx (+12,8%) meldete für das vierte Quartal einen Umsatzsprung von 73 Prozent und gab einen unerwartet starken Ausblick.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.679,44        -0,1%      -20,44      +1,6% 
S&P-500              4.076,12        -0,1%       -5,38      +6,2% 
Nasdaq-Comp.        11.741,40        -0,4%      -48,18     +12,2% 
Nasdaq-100          12.339,69        -0,3%      -41,48     +12,8% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,47         -1,6        4,49        5,3 
5 Jahre                  3,87         +0,4        3,86      -13,2 
7 Jahre                  3,80         +1,6        3,78      -17,3 
10 Jahre                 3,68         +2,1        3,66      -19,9 
30 Jahre                 3,76         +3,3        3,73      -20,8 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Fr, 8:08  Do, 17:35   % YTD 
EUR/USD                1,0697        -0,4%      1,0735     1,0747   -0,1% 
EUR/JPY                139,91        -0,9%      141,15     140,88   -0,3% 
EUR/CHF                0,9880        -0,3%      0,9894     0,9890   -0,2% 
EUR/GBP                0,8830        -0,3%      0,8865     0,8848   -0,2% 
USD/JPY                130,79        -0,5%      131,51     131,08   -0,3% 
GBP/USD                1,2114        -0,1%      1,2108     1,2147   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)     6,8151        +0,3%      6,8069     6,7881   -1,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             21.864,38        +0,5%   21.864,00  22.506,00  +31,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               79,16        78,06       +1,4%      +1,10   -1,6% 
Brent/ICE               85,53        84,50       +1,2%      +1,03   -0,2% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               53,70        52,73       +1,8%      +0,97  -28,9% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.865,35     1.861,30       +0,2%      +4,05   +2,3% 
Silber (Spot)           22,18        22,03       +0,7%      +0,15   -7,5% 
Platin (Spot)          965,23       961,00       +0,4%      +4,23   -9,6% 
Kupfer-Future            4,05         4,10       -1,2%      -0,05   +6,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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February 10, 2023 09:48 ET (14:48 GMT)