Evotec wird die Antiinfektiva-Einheit der Franzosen mit 100 Mitarbeitern in Lyon übernehmen, teilte das Hamburger Unternehmen am Montag mit. Die beiden Firmen hatten darüber bereits seit März verhandelt. Sanofi wird mehr als zehn Forschungsprogramme zur Behandlung von Infektionskrankheiten, die sich noch im frühen Stadium der Entwicklung befinden, an Evotec lizenzieren und behält bestimmte Optionsrechte an der Entwicklung, Herstellung und Kommerzialisierung. Evotec erhält zudem eine Vorabzahlung von 60 Millionen Euro und wird auch langfristig von Sanofi bei der Entwicklung dieser Projekte finanziell unterstützt.

Das Geschäft zahlt sich für Evotec aus: Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) soll davon in den nächsten fünf Jahren "positiv beeinflusst" werden. Die Auswirkungen auf die Prognose für dieses Jahr konnte eine Sprecherin aber nicht näher beziffern. Anleger griffen zu: Evotec-Aktien waren mit einem Plus von fast fünf Prozent größter Gewinner im Technologieindex TecDax. Evotec arbeitet mit Sanofi bereits bei der Erforschung neuer Krebsmedikamente und im Bereich Diabetes zusammen. Im Bereich Infektionskrankheiten will sich die Firma zunächst auf Antibiotikaresistenzen, Tuberkulose, Malaria und die Entwicklung neuer antiviraler Therapien konzentrieren. Evotec will zudem Kooperationen mit weiteren Pharma- und Biotechnologieunternehmen, Stiftungen, akademischen Einrichtungen und staatlichen Stellen eingehen.