Evonik Industries strebt bis 2027 ein zusätzliches Kerngewinn von 1 Milliarde Euro (1,13 Milliarden US-Dollar) gegenüber 2023 an, da der deutsche Chemiekonzern seine neue strategische Ausrichtung umsetzt.

Dieser Anstieg werde sowohl aus dem Geschäftswachstum als auch aus Einsparungen resultieren, teilte Evonik in einer Erklärung vor seinem Investorentag am Donnerstag mit.

Das Unternehmen mit Sitz in Essen rechnet mit rund 500 Millionen Euro aus internem Wachstum, das durch eine höhere Auslastung neuer Anlagen und neue Produkte vorangetrieben wird.

Das Optimierungsprogramm soll weitere 500 Millionen Euro einbringen, davon rund 400 Millionen aus bereits angekündigten Kostensenkungsmaßnahmen.

Mit dem Ziel, sein Geschäft zu verschlanken, kündigte Evonik im Dezember das größte Restrukturierungsprogramm seiner Geschichte an, durch das mehr als ein Fünftel der Belegschaft abgebaut werden könnte.

Das Unternehmen bekräftigte außerdem seine Aussage vom April, dass es die Akquisitionen für die nächsten zwei Jahre aussetzen werde, um sich auf die Restrukturierung zu konzentrieren.

"Bis dahin schließen wir Akquisitionen aus – aber das wird anschließend Chancen eröffnen", erklärte Finanzvorstand Maike Schuh in der Mitteilung.

Das Ziel von 1 Milliarde Euro könne auch ohne den Verkauf des C4-Geschäfts von Evonik erreicht werden, allerdings seien einige Portfoliomaßnahmen erforderlich, erklärte Lauren Kjeldsen, Chief Operating Officer Custom Solutions, gegenüber Reuters.

Evonik hatte zuvor angekündigt, den Geschäftsbereich für großvolumige Zwischenchemikalien und Additive auf C4-Basis zu veräußern. Der Prozess war noch nicht angelaufen.

Inzwischen hat das Unternehmen den Verkauf seiner Polyesteraktivitäten in Witten (Deutschland) und Shanghai (China) mit rund 350 Mitarbeitern eingeleitet.

"Wir arbeiten konsequent an zwei Seiten derselben Medaille – an unseren Wachstumschancen und an unseren Kosten", erklärte CEO Christian Kullmann in der Mitteilung. (1 US-Dollar = 0,8853 Euro) (Berichterstattung von Matthias Inverardi und Anastasiia Kozlova, Bearbeitung von Milla Nissi-Prussak)