Auch hier entpuppte sich VESTAMID® Terra als besonders sinnvolles Material, weil es sich gut von der Spinnerei verarbeiten lässt. VAUDE entschloss sich schließlich für eine Variante, die zu 62 Prozent aus Rizinusöl besteht und zum restlichen Teil aus konventionellem Rohstoff: 'Damit ist der neuartige Stoff Teil einer Familie geworden, zu der bislang vor allem auf Erdöl basierende Polyamide für Textilfasern gehören wie das klassische Polyamid 6 oder 6.6', sagt Bethmann. Er bietet aber eben gleichzeitig höhere Abriebfestigkeit, bessere Reißfestigkeit und elastischere Dehnung.

'Wir sprechen hier von langkettigen Polyamiden, wie sie traditionell zum Beispiel für Sport-Shirts eingesetzt werden', ergänzt Kannengießer von Evonik: 'Es ist tatsächlich sehr artverwandt zu Polyamid 6.6.' Obendrein lässt sich VESTAMID® Terra bereits bei niedrigen Temperaturen gut einfärben, was einen zusätzlichen Beitrag zur CO2-Ersparnis darstellt. Ein Thema, auf das auch Evonik sehr achtet - das Unternehmen hat sich im Rahmen seiner 'Strategie 2020+' auf die Fahnen geschrieben, den CO2-Ausstoß zu senken, das umfasst sowohl den eigenen Verbrauch als auch mögliche Auswirkungen bei den Kunden. Wenn man mit einbezieht, dass durch den Anbau der Rizinuspflanze zusätzlich Kohlenstoff gespeichert wird, ist laut Berechnungen von Evonik der CO2-Fußabdruck des Biopolyamids nur halb so groß wie bei der Herstellung von konventionellem Kunststoffgarn.

Ginge es nach Bethmann, können künftig andere Wettbewerber die Idee von VAUDE gerne übernehmen: 'Wir sind ja nur ein mittelständisches Unternehmen, es hilft sowohl der Bekanntheit als auch der Produktion, wenn andere große Firmen ebenfalls VESTAMID® Terra benutzen.' VAUDE ist selbstbewusst genug, auch in diesem Fall noch ausreichend aufzufallen - mit der eigenen Marke, den Ideen und den Produkten. 'Wir haben bewiesen, wie innovativ wir sind, und dass wir Pioniergeist ernst nehmen, indem wir dieses Projekt gemeinsam mit Evonik gestartet haben', sagt Bethmann.

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