Wien (Reuters) - Die Großhandelspreise von Gas werden nach Einschätzung des österreichischen Energie-Regulators E-Control noch bis zum Ende der Heizsaison im Frühjahr hoch bleiben.

"Die Erwartungen gehen in die Richtung, dass es so ab April zu einer Absenkung kommen kann", sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch am Dienstag.

Die Gaspreise in Europa steigen nach dem Corona-bedingten Einbruch 2020 derzeit massiv an. Dies sei auf die starke Nachfrage nach Flüssigerdgas auf den ostasiatischen Märkten zurückzuführen, wodurch sich die Lieferungen nach Europa verringern. "Zudem befinden wir uns vor dem Winter, wo noch Einspeicherungen stattfinden und zu guter Letzt ist auch noch der Co2-Preis sehr hoch", sagte Urbantschitsch.

Die Versorgungssicherheit Österreichs sieht man bei E-Control nicht gefährdet. "Sollte es zu einem regionalen Stromausfall durch Hochwasser oder Schnee kommen, kann die Versorgung sehr rasch wieder durchgeführt werden", sagte Haber. Seit der Liberalisierung des Energiemarkts vor 20 Jahren hätten sich die Speicherkapazitäten des Landes beinahe verdreifacht. Im Oktober 2002 waren es nach Angaben des Regulators noch rund 32 Terawattstunden (TWh), im April 2021 lag das Volumen bei gut 95 TWh. Die Füllstände der heimischen Speicher würden sich auf 66 bis 87 Prozent belaufen. "Wir haben damit ein sehr gutes Speicherniveau", sagte Haber.