Geschäftsjahres 2021/22

EQS-News: EVN AG / Schlagwort(e): Zwischenbericht/Quartalsergebnis             
EVN AG: Geschäftsverlauf in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres      
2021/22                                                                        
                                                                               
25.08.2022 / 07:30                                                             
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.   
                                                                               
                                                                               
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Highlights                                                                     
                                                                               
* Verwerfungen historischer Dimension auf internationalen Energiemärkten       
* Rückgänge bei EBITDA und EBIT; diversifizierte Geschäftsfelder im Konzern    
unterschiedlich betroffen                                                      
* Energievertrieb unter Ergebnisdruck aufgrund gestiegener Beschaffungskosten  
* EVN Klimainitiative:                                                         
* Beitrag der EVN zur Verwirklichung des "Deutlich-unter-2°C-Ziels" des Pariser
Klimaabkommens                                                                 
* Anstieg der Investitionen in die Energiezukunft (Fokus auf erneuerbare       
Erzeugung, Netzinfrastruktur und Trinkwasserversorgung in Niederösterreich) zur
Gewährleistung der Versorgungssicherheit                                       
* Windkraft- und Photovoltaik-Projekte mit insgesamt rund 90 MW in             
Niederösterreich in Umsetzung                                                  
* Emission einer Namensschuldverschreibung (155 Mio. Euro) und eines           
Schuldscheindarlehens (157 Mio. Euro)                                          
                                                                               
                                                                               
                                                                               
Kennzahlen                                                                     
                                                                               
* EBITDA: -11,8 % auf 578,1 Mio. Euro                                          
* EBIT: -0,6 % auf 290,2 Mio. Euro                                             
* Konzernergebnis: +1,7 % auf 228,4 Mio. Euro                                  
* Nettoverschuldung: 1.053,4 Mio. Euro (30. September 2021: 813,8 Mio. Euro)   
                                                                               
                                                                               
                                                                               
                                                                               
Energiewirtschaftliches Umfeld                                                 
                                                                               
In den ersten drei Quartalen 2021/22 lag die Heizgradsumme - sie definiert den 
temperaturbedingten Energiebedarf - in allen drei Kernmärkten der EVN über dem 
langjährigen Durchschnitt. In Bulgarien und Nordmazedonien überstieg sie       
jeweils auch das Vorjahresniveau. Getrieben durch die voranschreitende         
Konjunkturerholung nach Covid-19 sowie dem Krieg in der Ukraine verzeichneten  
die Preise für Primärenergie und CO2-Emissionszertifikate in der               
Berichtsperiode einen massiven Anstieg. Die Großhandelspreise für Energie und  
Energieträger bewegen sich seit dem Sommer 2021 auf Allzeit-Höchstständen. Eine
Trendumkehr dieser Entwicklung ist vorerst nicht absehbar. Die durch das       
geopolitische Umfeld begünstigte Inflation verschärft diese Entwicklung noch   
weiter. Die Spotmarktpreise für Grund- bzw. Spitzenlaststrom lagen mit         
durchschnittlich 207,2 Euro pro MWh bzw. 239,9 Euro pro MWh um ein Vielfaches  
über den Vorjahreswerten von 53,1 Euro pro MWh bzw. 62,7 Euro pro MWh.         
                                                                               
                                                                               
                                                                               
EBITDA und EBIT unter Vorjahresniveau                                          
                                                                               
Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten in den ersten drei Quartalen des        
Geschäftsjahres 2021/22 einen Anstieg um 64,6 % auf 2.943,7 Mio. Euro,         
getrieben durch eine Vielzahl von Einzeleffekten: In Südosteuropa brachten vor 
allem die stark gestiegenen Strompreise deutliche Zuwächse im Energievertrieb. 
In Österreich wiederum wirkten sich die per 1. Jänner 2021 und 1. Jänner 2022  
von der E-Control festgelegten Netznutzungsentgelte positiv auf die Netzerlöse 
aus. Weitere wichtige Impulse lieferten Mengen- und Preiseffekte in der        
erneuerbaren Stromerzeugung, Preisanpassungen bei der EVN Wärme, höhere        
Umsatzerlöse aus dem Erdgashandel sowie positive Bewertungseffekte aus         
Absicherungsgeschäften. Zudem konnte ein Anstieg der Abrufe des Kraftwerks     
Theiß zur Netzstabilisierung durch den österreichischen                        
Übertragungsnetzbetreiber den Entfall der Umsatzerlöse aus dem Kraftwerk Walsum
10 nach Abgabe der Beteiligung der EVN und Beendigung des Strombezugs aus der  
Anlage ausgleichen. Zuwächse ergaben sich schließlich auch im internationalen  
Projektgeschäft.                                                               
                                                                               
Die sonstigen betrieblichen Erträge reduzierten sich im Periodenvergleich um   
56,7 % auf 86,3 Mio. Euro, hauptsächlich verursacht durch den Entfall eines    
positiven Einmaleffekts im Zusammenhang mit der Übernahme eines zusätzlichen   
Strombezugsrechts im Vorjahr.                                                  
                                                                               
Angesichts der Verwerfungen auf den Energiemärkten nahm der Aufwand für        
Fremdstrombezug und Energieträger - er belief sich auf 1.702,7 Mio. Euro       
(Vorjahr: 776,0 Mio. Euro) - stark zu. Am deutlichsten wirkten sich hier die   
analog zu den Umsatzerlösen massiv gestiegenen Energiebeschaffungskosten in    
Südosteuropa, der höhere Primärenergieaufwand für das wie erwähnt häufiger     
eingesetzte Kraftwerk Theiß sowie die höheren Beschaffungskosten der EVN Wärme 
aus. Die Fremdleistungen und der sonstige Materialaufwand nahmen               
korrespondierend zur Umsatzentwicklung im internationalen Projektgeschäft um   
33,2 % auf 478,5 Mio. Euro zu.                                                 
                                                                               
Mit 276,2 Mio. Euro lag der Personalaufwand im Berichtszeitraum infolge        
kollektivvertraglicher Anpassungen um 1,8 % über dem Vorjahresniveau. Der      
Personalstand stieg im Jahresabstand auf durchschnittlich 7.142                
Mitarbeiter*innen leicht an (Vorjahr: 7.133 Mitarbeiter*innen).                
                                                                               
Vor allem höhere Forderungswertberichtigungen in Nordmazedonien führten zu     
einer Zunahme der sonstigen betrieblichen Aufwendungen um 17,6 % auf 95,1 Mio. 
Euro. Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem 
Charakter reduzierte sich um 35,1 % auf 100,7 Mio. Euro. Der Großteil dieses   
Rückgangs entfällt aufgrund gestiegener Beschaffungskosten für Strom und Erdgas
auf die Vertriebsgesellschaft EVN KG in Österreich. Im Vorjahr war in dieser   
Position zudem eine Wertaufholung von 9,6 Mio. Euro beim Wasserkraftwerk Ashta 
(Albanien) enthalten gewesen. Die gestiegene Nachfrage nach Gasspeichern führte
zu einem höheren Ergebnisbeitrag der RAG.                                      
                                                                               
Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN in den ersten drei       
Quartalen 2021/22 mit 578,1 Mio. Euro um 11,8 % unter dem Vorjahresniveau. Die 
Abschreibungen inklusive der Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen verzeichneten
einen Rückgang, der wesentlich durch Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen - sie
beliefen sich im Berichtszeit-raum auf -51,2 Mio. Euro (Vorjahr: -111,6 Mio.   
Euro) - geprägt war. Bereits im zweiten Quartal 2021/22 hatte die durch globale
Verwerfungen geänderte Risiko- und Ertragserwartung des Konzerns für zukünftige
Projekte eine Wertminderung des Firmenwerts des internationalen                
Projektgeschäfts (52,9 Mio. Euro) sowie des Restbuchwerts der beiden           
klärschlammbetriebenen Blockheizkraftwerke in Moskau (4,4 Mio. Euro) notwendig 
gemacht. Dem stand eine im ersten Quartal 2021/22 erforderlich gewordene       
Wertaufholung von 6,4 Mio. Euro beim Windpark Kavarna in Bulgarien entgegen,   
die durch geänderte regulatorische Rahmenbedingungen in Kombination mit        
gestiegenen Strompreisen begründet war. Im Vorjahr hatte die Übernahme eines   
zusätzlichen Strombezugsrechts zu Wertminderungen im Ausmaß von 113,1 Mio. Euro
geführt. Per Saldo reduzierte sich damit das EBIT um 0,6 % auf 290,2 Mio. Euro.
                                                                               
                                                                               
Das Finanzergebnis der EVN belief sich in den ersten drei Quartalen 2020/21 auf
4,8 Mio. Euro (Vorjahr: 2,8 Mio. Euro). Einer mit 1,05 Euro je Aktie höheren   
Dividende der Verbund AG für das Geschäftsjahr 2021 (Vorjahr: 0,75 Euro je     
Aktie) sowie einem nach planmäßiger Tilgung der im April 2022 fälligen Anleihe 
(Nominale: 300 Mio. Euro) geringeren Zinsaufwand standen hier die im aktuellen 
Börsenumfeld rückläufige Performance des R138-Fonds sowie                      
Fremdwährungskursentwicklungen belastend entgegen. In Summe ergab sich daraus  
im Berichtszeitraum ein nahezu unverändertes Ergebnis vor Ertragsteuern von    
294,9 Mio. Euro (Vorjahr: 294,8 Mio. Euro). Nach Berücksichtigung des          
Ertragsteueraufwands von 47,2 Mio. Euro (Vorjahr: 46,8 Mio. Euro) und des      
Ergebnisanteils nicht beherrschender Anteile belief sich das Konzernergebnis   
auf 228,4 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem leichten      
Anstieg um 1,7 %.                                                              
                                                                               
                                                                               
                                                                               
Solide Bilanzstruktur                                                          
                                                                               
Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine gute    
Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms in den       
Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie Trinkwasserversorgung 
der nächsten Jahre bildet. Die Nettoverschuldung lag am 30. Juni 2022 bei      
1.053,4 Mio. Euro. Zur Refinanzierung der im April 2022 planmäßig getilgten    
Anleihe (Nominale: 300 Mio. Euro) wurden zwei neue Emissionen begeben: eine    
Namensschuldverschreibung (Nominale 155 Mio. Euro) im April 2022 und ein       
Schuldscheindarlehen (Nominale: 157 Mio. Euro) im Juli 2022 mit                
Laufzeit-Tranchen zwischen fünf und 16 Jahren.                                 
                                                                               
                                                                               
                                                                               
Energie. Wasser. Leben. - Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft         
                                                                               
Energiegeschäft                                                                
                                                                               
Die Stromerzeugung der EVN lag in den ersten drei Quartalen 2021/22 mit 2.763  
GWh, wovon 1.774 GWh (Vorjahr: 1.746 GWh) auf die erneuerbare Erzeugung        
entfielen, um 5,2 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der Anteil der     
erneuerbaren Erzeugung lag im Berichtszeitraum bei 64,2 % (Vorjahr: 59,9 %).   
Ein überdurchschnittlich gutes Windaufkommen kompensierte das geringere        
Wasserdargebot. Die Stromerzeugung in den Wärmekraftwerken ist aufgrund der    
Veräußerung der 49 %-Beteiligung am Kraftwerk Walsum 10 per 30. September 2021 
um 15,5 % auf 989 GWh gesunken. Gegenläufig wirkte hier eine deutliche Zunahme 
der Abrufe des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung.                        
                                                                               
In Einklang mit den Ausbauzielen für erneuerbare Energien im Rahmen der EVN    
Strategie 2030 befinden sich aktuell Windkraft- und Photovoltaik-Projekte mit  
insgesamt rund 90 MW in Niederösterreich in Umsetzung. Die Neuerrichtung der   
Windparks Schildberg und Palterndorf-Dobermannsdorf sowie das Repowering beim  
bestehenden Windpark Japons sind in Umsetzung. Für den Windpark                
Großkrut-Altlichtenwarth sowie die Photovoltaik-Anlage in Trumau wurden die    
Bauvorbereitungen gestartet.                                                   
                                                                               
Umwelt- und Wassergeschäft                                                     
                                                                               
Die Verbesserung der Versorgungssicherheit und -qualität der                   
Trinkwasserversorgung in Niederösterreich bildet einen weiteren                
Investitionsschwerpunkt der EVN. Seit März 2022 läuft der kommerzielle         
Vollbetrieb der bereits fünften Naturfilteranlage der EVN in Petronell.        
Zahlreiche weitere Transportleitungen befinden sich in Planung und Errichtung. 
                                                                               
Im internationalen Projektgeschäft erfolgte im April 2022 die kommerzielle     
Inbetriebnahme der vom 50:50-Joint-Venture sludge2energy errichteten           
thermischen Klärschlammverwertungsanlage in Halle-Lochau in Deutschland. Zum   
Stichtag 30. Juni 2022 arbeitete die WTE Wassertechnik an der Planung und      
Errichtung von zwölf Projekten im Bereich der Abwasserentsorgung,              
Trinkwasseraufbereitung und thermischen Klärschlammverwertung in Deutschland,  
Polen, Litauen, Rumänien, Bahrain und Kuwait sowie an zwei weiteren            
Klärschlammverwertungsprojekten in Deutschland (Hannover und Straubing) im     
Rahmen des 50:50-Joint Ventures sludge2energy.                                 
                                                                               
                                                                               
                                                                               
Bestätigung des Ausblicks für das Geschäftsjahr 2021/22                        
                                                                               
Die EVN erwartet für das Geschäftsjahr 2021/22 ein Konzernergebnis in einer    
Bandbreite von etwa 200 bis 240 Mio. Euro.                                     
                                                                               
                                                                               
                                                                               
Den Aktionärsbrief über die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2021/22   
finden Sie unter www.investor.evn.at.                                          
                                                                               
                                                                               
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25.08.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt  
durch EQS Group AG. www.eqs.com                                                
                                                                               
                                                                               
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Sprache:     Deutsch                        

Unternehmen: EVN AG                         

             EVN Platz                      

             2344 Maria Enzersdorf          

             Österreich                     

Telefon:     +43-2236-200-12294             

E-Mail:      info@evn.at                    

Internet:    www.evn.at                     

ISIN:        AT0000741053                   

WKN:         074105                         

Indizes:     ATX                            

Börsen:      Wiener Börse (Amtlicher Handel)

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1427397  25.08.2022