(Alliance News) - In den letzten Jahren haben italienische Unternehmen ihre Akquisitionen in Deutschland intensiviert, selbst im Kontext der Wirtschaftskrise. Laut einer KPMG-Studie, über die der Corriere della Sera am Montag berichtete, erreichten die M&A-Deals von Italien nach Deutschland zwischen 2015 und 2024 ein Volumen von 14,7 Mrd. EUR und übertrafen damit die 8,7 Mrd. EUR, die in die entgegengesetzte Richtung flossen, obwohl die Zahl der deutschen Deals in Italien höher war (260 gegenüber 202).

Die wichtigsten italienischen Investitionen entfielen mit 4,7 Mrd. EUR auf den Bereich Dienstleistungen und Infrastruktur, mit Deals wie Mundys bei Hochtief, und mit 4 Mrd. EUR auf den Bereich Finanzdienstleistungen, angetrieben durch den Einstieg der UniCredit Spa bei der Commerzbank AG. Es folgten die Bereiche Industrie, Telekommunikation, Energie und Konsumgüter mit großen Unternehmen wie Ariston Holding NV, DiaSorin Spa, EssilorLuxottica SA und Amplifon Spa.

Die Krise hat die Preise deutscher Unternehmen gesenkt, so dass sie für italienische Käufer leichter zugänglich sind. Antizyklische Sektoren wie das Gesundheitswesen und die Nahrungsmittelindustrie sowie die Öffnung strategischer Märkte wie Osteuropa stellen weiterhin eine Chance dar.

Trotz der Schwierigkeiten in der Automobil- und Stahlindustrie bleibt Deutschland ein Wirtschaftsmotor. Laut Daniel Gros könnte jedes Anzeichen von Schwäche eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank begünstigen, wovon italienische Unternehmen profitieren würden. Darüber hinaus setzen Unternehmen wie SOL Spa, ein führendes Unternehmen für technische Gase, auf die Solidität der deutschen Industrie und prognostizieren einen Aufschwung bereits für 2025-26.

Fusionen und Übernahmen in Richtung Deutschland sind eine Strategie zur Konsolidierung der internationalen Präsenz und zum Zugang zu wichtigen Märkten in einer Zeit des Wandels für die europäische Wirtschaft.

Von Giuseppe Fabio Ciccomascolo, Senior Reporter bei Alliance News

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