(Konsolidierter) nichtfinanzieller Bericht

2021 war ein Jahr der Erholung und alten sowie neuen Heraus-forderungen. Insgesamt entwickelte sich das wirtschaftliche Umfeld in Österreich und CEE deutlich besser als ursprünglich prognostiziert. Covid-19-Impfungen, Lockdowns und Maßnah-men zur Einhaltung von Sicherheitsabständen dämmten die Ver-breitung des Virus ein. Während zu Jahresbeginn die pandemie-bedingten Beschränkungen die Erholung der Wirtschaft noch verzögerten, wurden die Wachstumsprognosen im weiteren Ver-lauf trotz der aus internationalen Lieferkettenproblemen und der Omikron-Variante resultierenden Herausforderungen angehoben.

Das vergangene Jahr stand auch im Zeichen eines verstärkten Bewusstseins und eines Konsenses, dass Maßnahmen gegen den Klimawandel und die globale Erwärmung sowohl aus ökologi-schen als auch sozioökonomischen Gründen erforderlich sind. Der Fokus lag dabei klar auf einem Überdenken des Wirtschafts-wachstums-modells und der Ressourcenallokation mit dem Ziel, die Wirtschaftstätigkeit in Zukunft umweltfreundlicher, ressour-ceneffizienter und widerstandsfähiger zu gestalten.

Die Erste Group hält einen solchen Wandel für notwendig und richtig. 2021 trat die Erste Group der Net-Zero Banking Alliance bei und kündigte an, bis 2023 in ihrem Betrieb klimaneutral zu werden.

Die Erste Group ist des Weiteren der Meinung, dass ein Übergang auf sozial faire Weise erfolgen sollte und nicht nur ökologischen, sondern auch sozialen und Governance-Zielen hohe Aufmerk-samkeit zukommen muss.

Für die Erste Group ist die Berücksichtigung der Auswirkungen ihres unternehmerischen Handelns auf die Gesellschaft und die Umwelt nichts Neues.

Soziale Verantwortung stets im Fokus

Das Fundament der Erste Group ist der inklusive, nicht diskrimi-nierende Glaube an die Menschen, ihre Ideen und Pläne für die Zukunft, ihre Fähigkeiten und ihr Potenzial zur persönlichen Weiterentwicklung sowie ein Versprechen, Wohlstand in der Region zu verbreiten und zu sichern.

"Kein Alter, kein Geschlecht, kein Stand, keine Nation ist von den Vorteilen ausgeschlossen, welche die Spar-Casse jedem Einlegenden bietet." Dieser Auszug aus dem Gründungsstatut von 1819 bringt den Grundgedanken zum Ausdruck, der damals wie heute gilt. Die Grundsatzerklärung (Statement of Purpose) bestä-tigt und präzisiert den Zweck der Erste Group, in der gesamten Region Wohlstand zu fördern und zu sichern. Darin sind folgende Aufgaben und Leitsätze definiert:

  • _ Wohlstand verbreiten und sichern

  • _ Zugänglichkeit, Unabhängigkeit und Innovation

  • _ Profitabilität

  • _ Finanzielle Bildung

  • _ Es zählen die Menschen

_ Der Zivilgesellschaft dienen _ Transparenz, Stabilität, Einfachheit

Vor jeder Geschäftsentscheidung sind zwei wesentliche Fragen zu beantworten: "Ist es profitabel?" und "Ist es legal?". Für die Erste Group war und ist das jedoch nicht genug. Jede Mitarbeite-rin und jeder Mitarbeiter muss auch eine "dritte Frage", die sich aus dem Statement of Purpose ergibt, beantworten: "Ist es das Richtige zu tun?"

Auf Basis dieser Grundsatzerklärung definiert ein Verhaltensko-dex (Code of Conduct) für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Organvertreter, also Vorstand und Aufsichtsrat, verpflichten-de Regeln für das tägliche Geschäftsleben. Gleichzeitig bekräftigt dieser Verhaltenskodex, dass die Erste Group im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit auf Verantwortlichkeit, Respekt und langfristi-gen Bestand achtet.

Heute verfügt die Erste Group über eine starke Präsenz in den folgenden Kernmärkten im östlichen Teil der Europäischen Uni-on: Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn und Kroatien. Der siebente Kernmarkt ist Serbien. Zusätzlich hält die Erste Group direkte oder indirekte Mehrheits- und Minderheits-bankbeteiligungen in Slowenien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Moldawien.

Seit ihrer Gründung war es für die Erste Group immer wichtig, sich in ihrem Handeln nicht nur an finanziellen Erfolgszahlen zu orientieren. Seit Anfang 2000 haben wir unsere Präsenz in der CEE-Region erhöht und unser Bekenntnis zur Region und zu ihren Menschen durch die Ausweitung unserer Tätigkeit über das Kerngeschäft der Bank hinaus verstärkt. In ihren Kernmärkten hat die Erste Group Social Banking zu einem Begriff gemacht. Dabei liegt ihr Fokus insbesondere auf:

  • _ Finanzieller Inklusion - Bankdienstleistungen auch für Men-schen am Rande der Gesellschaft (z.B. Zweite Sparkasse)

  • _ Unterstützung des Wachstums des sozialen Sektors - Banking für NGOs

  • _ Erleichterung der Schaffung von Arbeitsplätzen - Unterstüt-zung für Start-ups und vulnerable Segmente der Bevölkerung

Ökologische Entwicklungen und die Rolle der Banken Da die Erde (laut UN-Umweltbericht vom Herbst 2021) derzeit auf eine globale Erwärmung um 2,7 °C zusteuert, werden die daraus folgenden ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen immer bedrohlicher. Selbst im verhältnismäßig gemäßigten Klima Zentral- und Osteuropas ereigneten sich eine Reihe ungewöhnlicher, katastrophaler Wetterereignisse, die Infra-struktur und Gebäude beschädigten und Ernten vernichteten.

Mit dem neuen Klimapakt von Glasgow wurde beim Klimagipfel COP26 eine Einigung erreicht. Für 80% der globalen Emissionen bestehen nun Zusagen von Ländern, ihre Emissionen auf Net-Zero zu senken. Trotz der erzielten Erfolge wurde der stark ver-

wässerte Entwurf der abschließenden Erklärung kritisiert, da ein klares Signal zur Beendigung der Subventionierung fossiler Brennstoffe fehlt.

Europa nimmt bei den weltweiten Bemühungen um den Klima-schutz eine führende Rolle ein. Das Europäische Klimagesetz ist ein zentraler Bestandteil des europäischen Grünen Deals. Dieser legt als verbindliches EU-Klimaziel fest, die Nettotreibhaus-gasemissionen im Vergleich zu den Werten von 1990 bis 2030 um mindestens 55% zu reduzieren.

Österreich hat sich verpflichtet, bis 2040 klimaneutral zu sein, während die meisten Länder in CEE mit ihrer Netto-Null-Politik dieses Ziel für 2050 anstreben, den vom Europäischen Klimage-setz als letztmöglich genannten Termin. Von den EU-Mitgliedsstaaten 2021 erstellte nationale Aufbau- und Wider-standsfähigkeitspläne sehen eine Gesamtallokation von Mitteln aus dem NextGenerationEU-Programm für Kernmärkte der Erste Group (mit Ausnahme Serbiens) in Höhe von EUR 61 Mrd vor, wovon 47% bzw. EUR 28,8 Mrd in Umweltinitiativen zu investie-ren sind. Die Mehrzahl der eingereichten Projekte legt den Schwerpunkt auf umweltfreundliche Mobilität und Verkehr (EUR 9,3 Mrd), gefolgt von erneuerbarer Energie und Energieinfrastruk-tur (EUR 4,5 Mrd) sowie Gebäudesanierungen (EUR 4,3 Mrd).

Die Banken werden bei der Nutzung dieser Mittel sowie der Finanzierung oder Kofinanzierung von Projekten eine aktive und wesentliche Rolle spielen. Gemeinsam mit ihren Kunden werden die Banken in der Region eine umweltfreundliche Wirtschaft aufbauen.

Raschere Klimaschutzmaßnahmen

In der Region Zentral- und Osteuropa wurde die außergewöhnli-che wirtschaftliche Entwicklung der letzten 30 Jahre durch Inves-titionen und den Übergang von einem obsoleten, unproduktiven und ineffizienten Wirtschaftsmodell zu größerer Wertschöpfung und einer technologiegetriebenen Produktion ermöglicht.

Als eine der führenden Banken in der Region bekennt sich die Erste Group zur Unterstützung des Übergangs zu einer grünen Wirtschaft. Die nächsten zehn Jahre werden viele Chancen für umweltfreundliche Investitionen bieten, wie etwa den Wechsel des kohlenstoffintensiven Energiesektors auf die Gewinnung erneuerbarer Energien und eine kohlenstoffarme Energieversor-gung, die Sanierung veralteter Gebäude und die Modernisierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur in der Region. Die CEE-Region wird darüber hinaus in die Verbesserung des Recyc-lings und der Abfallwirtschaft sowie in eine effizientere Wasser-gewinnung und -aufbereitung investieren müssen.

Die Verantwortung ernst nehmen

Die Lösung von Zielkonflikten zwischen Profitabilität und öko-logischen und sozialen Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit ist für das Management der Erste Group von zentraler Bedeutung. Um langfristig bestehen zu können und Werte für Kundinnen undKunden, Investoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Gesellschaft insgesamt zu schaffen, ist es für jedes Unternehmen eine notwendige Voraussetzung, auf verantwortungsbewusste Weise zu agieren und profitabel zu bleiben.

Angesichts der zunehmenden Schädigung der Umwelt und der Dringlichkeit des Themas Klimawandel mit weitreichenden Aus-wirkungen auf vulnerable Teile der Gesellschaft, auch in der CEE-Region, hat die Erste Group 2021 die ihr wichtigsten ESG-Ziele neu formuliert. In den kommenden Jahren wird die Erste Group einen besonderen Schwerpunkt auf die folgenden, hier alphabetisch angeführten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals; SDGs) legen:

  • _ Diversität (SDG5)

  • _ Finanzielle Gesundheit und Bildung (SDG 4)

  • _ Finanzielle Inklusion (SDG 1)

  • _ Klimaschutz (SGD 13)

  • _ Leistbares Wohnen (SDG 11)

  • _ Recycling und Abfallwirtschaft (SDG 12)

  • _ Sauberes Wasser und Sanitärversorgung (SDG 6)

Im Rahmen der breiter angelegten sozio-politischen Bestrebun-gen der Vereinten Nationen sollen die SDGs weltweit nachhaltige Entwicklungen auf wirtschaftlicher, sozialer und ökologischer Ebene gewährleisten.

Wenngleich die Erste Group schon in der Vergangenheit Initiati-ven zur Wahrnehmung sozialer Verantwortung verfolgt hat - ein gutes Beispiel dafür ist die erfolgreiche, schrittweise Umsetzung von Social Banking -, halten wir es für notwendig, unser Enga-gement für die Umwelt noch weiter zu stärken. Die Erste Group wird daher ihren Beitrag zur Erreichung von Umwelt- und Kli-mazielen noch weiter erhöhen. In dem genannten Transformati-onsprozess wollen wir eine maßgebliche Rolle übernehmen.

Umsetzung der Berichtspflicht als kombinierter nichtfinanzieller Bericht

Entsprechend den gesetzlichen Verpflichtungen zur Veröffentli-chung von nichtfinanziellen Informationen hat sich die Erste Group entschieden, den (konsolidierten) nichtfinanziellen Be-richt in den Geschäftsbericht aufzunehmen, und erfüllt damit ihre Verpflichtungen gemäß § 243b und § 267a UGB. Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards (Global Reporting Initiative): Option Kern erstellt und folgt den Empfehlungen der Task Force on Climate Related Financial Disclosures (TCFD). Wenngleich die nichtfinanzielle Berichter-stattung nicht Gegenstand der Konzernabschlussprüfung ist, wurde dieser nichtfinanzielle Bericht von der Deloitte Audit Wirtschaftsprüfungs GmbH einer unabhängigen Prüfung in Übereinstimmung mit den GRI-Standards: Option Kern und §§ 234b und 267a UGB zur Erlangung begrenzter Sicherheit unter-zogen. Dieser Prüfbericht ist auf den letzten Seiten dieses nicht-finanziellen Berichts veröffentlicht.

Die Berichtspflicht gemäß UGB umfasst zumindest Aussagen zu den Themen Umwelt, Sozial- und Arbeitnehmerbelange, Ach-tung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung.

Für den nichtfinanziellen Bericht wird grundsätzlich derselbe Konsolidierungskreis wie für die finanzielle Berichterstattung angewendet. Für die Berechnung nichtfinanzieller Kennzahlen, wie z.B. Energieverbrauch pro rechnerische Mitarbeiter (RMA), werden alle wesentlichen Gesellschaften der Erste Group heran-gezogen, sofern diese zumindest eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter beschäftigen. Für den nichtfinanziellen Bericht 2021 wurden die Personaldaten auf Ebene der Einzelgesellschaften erhoben. Umweltdaten wurden für die bankbetrieblich genutzten Liegenschaften aller im Konsolidierungskreis enthaltenen Ge-sellschaften erfasst.

Die EU Taxonomie-Verordnung für nachhaltige Finanzierung (Taxonomie-Verordnung (EU) 2020/852) ist ein Klassifizierungs-system zur Feststellung, ob eine wirtschaftliche Tätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist. Für das Berichtsjahr 2021 müssen Finanzmarktteilnehmer laut Verordnung für die ersten zwei Umweltziele, d.h. Klimaschutz und Anpassung an den Kli-mawandel, den Anteil ihrer nicht taxonomiefähigen und taxono-miefähigen Wirtschaftstätigkeiten an ihrer Bilanzsumme offenle-gen. Die Erste Group erfüllt diese Verpflichtung gemäß Art. 8 Taxonomie (EU) 2020/852).

Wesentlichkeitsanalyse

Der Ausgangspunkt für die nichtfinanzielle Berichterstattung ist eine Wesentlichkeitsanalyse nach GRI-Standards (GRI 101) zur Ermittlung jener wesentlichen nichtfinanziellen Themen, deren soziale und ökologische Auswirkungen sowohl für die Erste Group als auch ihre Interessengruppen relevant sind. Die Erste Group wendet das von der Europäischen Kommission 2019 vorgeschlagene Prinzip der doppelten Wesentlichkeit an. Aus geschäftlicher Perspektive ist ein Thema dann wesentlich, wenn es eine (positive oder negative) Auswirkung auf den finanziellen Erfolg und den Wert des Unternehmens hat. Zusätzlich wird auch die Außenwirkung der Erste Group geprüft, wobei ein Thema dann wesentlich ist, wenn es für die Gesellschaft und/oder die Umwelt von Bedeutung ist.

Die erste Wesentlichkeitsanalyse nach GRI wurde 2016 durch-geführt. Wesentliche Belange wurden dabei auf der Grundlage extern anerkannter Quellen wie GRI, SDGs und internen Do-kumenten sowie in Gesprächen mit internen Interessengruppen bestimmt. 2021 wurden die wesentlichen Belange von externen und internen Expertinnen und Experten überprüft und eine Analyse über vergleichbare Unternehmen durchgeführt. Dar-über hinaus wurden Gespräche mit Erste Group-Investoren geführt, die wertvolle Erkenntnisse für die Aktualisierung der Themen lieferten.

Die Liste der Themen wurde insbesondere auf Basis der folgen-den Grundsätze erstellt:

  • _ Wesentlichkeit für die geschäftlichen Aktivitäten der Bank

  • _ Einbeziehung/Berücksichtigung der Interessengruppen

  • _ Berücksichtigung des Prinzips der doppelten Wesentlichkeit

  • _ Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in der Geschäftsstrategie

Für die Online-Befragung 2021 wurde der Kreis der maßgebli-chen Interessengruppen um Investoren, NGOs und Vertreter der Wissenschaft erweitert. In einem Workshop mit hausinternen und externen Expertinnen und Experten wurden wesentliche nichtfi-nanzielle Themen von besonderer Relevanz für die Erste Group identifiziert.

Die Teilnahmequote an der konzernweiten Befragung lag 2021 höher als 2019. Insgesamt beteiligten sich 1.524 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 1.639 Kundinnen und Kunden aus den sieben Kernländern der Erste Group sowie 60 Vertreter von Investoren und NGOs, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen sowie Aufsichtsratsmitglieder.

Die befragten Zielgruppen bestätigten die Gültigkeit der vorge-schlagenen wesentlichen Aspekte. Alle abgefragten Aspekte erwiesen sich von hoher Relevanz für die Befragten, aber auch für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg der Erste Group. Selbst die von den Befragten an letzter Stelle gereihten Aspekte erreichten noch hohe Relevanzwerte. Dies wurde gleichermaßen von allen an der Umfrage beteiligten Zielgruppen bestätigt.

In allen Interessengruppen wurden die höchsten Werte in Kate-gorien betreffend Korruptionsbekämpfung und Datensicherheit verzeichnet. Die wenigsten Punkte erhielt das Thema finanzielle Inklusion. Die anderen Kategorien wurden von Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern, Kundinnen und Kunden und Aufsichts-ratsmitgliedern unterschiedlich bewertet. Die Ergebnisse dieser weitgehend miteinander korrelierenden Gruppen glichen jenen aus früheren Umfragen: Themen mit hoher Priorität betrafen Kundenbetreuung und Mitarbeiterbelange, gefolgt von nachhal-tiger Finanzierung und Diversität. Als weniger wesentliche, dennoch relevante Themen stuften diese Interessengruppen Beschränkungen für die Finanzierung emissionsintensiver Sek-toren, finanzielle Inklusion und die Auswirkungen des Banken-betriebs auf die Umwelt ein. Investoren, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie NGO-Vertreter - die neu aufge-nommenen Interessengruppen - vertraten eine davon abwei-chende Sicht und zählten nachhaltige Finanzierung mit Be-schränkungen für die Finanzierung emissionsintensiver Sekto-ren zu den relevantesten Themen, vor den von den anderen Interessengruppen stark bevorzugten Themen Kundenbetreuung und Mitarbeiterbelange.

Entsprechend den Verpflichtungen gemäß § 243b und § 267a UGB, der nationalen Umsetzung der EU-Richtlinie 2014/95/EU zur Angabe nichtfinanzieller Informationen, und GRI 101 führte

die Erste Group neben der Wesentlichkeitsanalyse 2021 auch eine Analyse der Auswirkungen der Geschäftstätigkeit durch. Dazu bewerteten interne Expertinnen und Experten die wirt-schaftlichen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der genannten wesentlichen Themen. Das Ergebnis dieser Analyse entsprach jenem der Wesentlichkeitsanalyse. Die für die Interes-

sengruppen besonders relevanten Belange zeigten auch eine hohe wirtschaftliche, ökologische oder soziale Auswirkung.

Im Folgenden ist das Ergebnis der Wesentlichkeitsanalyse (ge-reiht nach der Relevanz) dargestellt:

Wesentliche Themen

Um den Kontext der wesentlichen Belange besser darzustellen, wurden diese SDGs zugeordnet. Wenngleich die Erste Group 2021 sieben SDGs zu Schwerpunkten erklärte, ist ersichtlich, dass auch zu anderen SDGs beachtliche Beiträge geleistet wurden.

Mitarbeiter

Kunden

Investoren

Wissenschaftler/

NGOs

Aufsichtsrat

Wesentliche Themen

Korruptionsbekämpfung

1

3

1

1

2

Datensicherheit

2

1

2

2

4

Kundenzufriedenheit

3

2

5

6

1

Ethisch korrektes Verhalten der Mitarbeiter im Bankbetrieb

4

4

6

5

3

Gesundheit der Mitarbeiter und Vereinbarkeit von Beruf und

Privatleben

5

5

9

9

5

Diversität und Chancengleichheit

8

6

7

7

8

Finanzbildung

10

7

11

11

7

Attraktivität für Talente

6

8

10

8

6

Nachhaltigkeitskriterien bei Finanzierungen und Veranlagungen

7

9

4

3

9

Beschränkung der Finanzierung in emissionsintensiven Sektoren

11

10

3

4

11

Ökologische Auswirkungen des Bankbetriebs

9

11

8

10

12

Zugang zu Bankprodukten für sozial Benachteiligte

12

12

12

12

10

Erste Group in der Öffentlichkeit. Die Erste Group fördert eine Kultur, die einen fairen und respektvollen Umgang miteinander gewährleistet. Die Achtung der Menschenrechte und die Nicht-duldung von Kinderarbeit und Diskriminierung sind für die Erste Group selbstverständlich.

Verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt

Nachhaltigkeitskriterien bei Veranlagungen und Finanzie-rungen (SDG 6, 11, 12, 13). Das öffentliche Interesse an den indirekten Auswirkungen von Bankprodukten auf Klima, Um-welt und Gesellschaft nimmt deutlich zu. Die Erste Group erwei-tert ihr Angebot an nachhaltigen Finanzprodukten stetig. Bei nachhaltigen Finanzierungen liegt der Fokus auf wesentlichen sozioökologischen Themen der CEE-Region, insbesondere leistbares Wohnen, Klimawandel, sauberes Wasser, Recycling und Abfallwirtschaft.

Beschränkungen für die Finanzierung emissionsintensiver Segmente (SDG 13). Die globale Erwärmung ist eine der gro-ßen Herausforderungen unserer Zeit. Die Erste Group hat sich verpflichtet, ihre Finanzierungsrichtlinien auf das Ziel des Pariser Klimaabkommens auszurichten, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 ° C zu begrenzen.

Ökologische Auswirkungen des Bankbetriebs (SDG 13).

Der Schutz der Umwelt und der Klimaschutz zählen derzeit zu den bedeutendsten globalen Herausforderungen. Die Erste Group ist bestrebt, ihren ökologischen Fußabdruck, insbesondere den Energie- und Papierverbrauch, zu minimieren und verantwor-tungsvoll mit den natürlichen Ressourcen umzugehen.

Soziale Verantwortung

Ethisches Verhalten der Mitarbeiter bei der täglichen Ar-beit (SDG 5, 8). Mit welcher Werthaltung und Einstellung sie ihre Arbeit leisten, ist bestimmend für die Wahrnehmung derFinanzbildung (SDG 4). Die Erste Group betrachtet Finanzbil-dung als einen wesentlichen Faktor für die Schaffung von Chan-cengleichheit, wirtschaftlichem Wohlstand und sozialer Integrati-on. Mangelnde Finanzbildung bedeutet in den meisten Fällen eine Einschränkung in vielen Lebensbereichen.

Zugang zu Bankprodukten für sozial Benachteiligte (SDG 1). Aus verschiedenen Gründen haben selbst heute noch viele Menschen keinen Zugang zu den Dienstleistungen kommerziell ausgerichteter Banken. Mit Social Banking-Initiativen bietet die Erste Group im Sinne ihres Gründungsauftrags Hilfe zur Selbst-hilfe und leistet einen Beitrag zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung auch in Randbereichen unserer Gesellschaft.

Diversität und Chancengleichheit (SDG 5). Für die Erste Group stellen Diversität und Chancengleichheit wesentliche Elemente ihrer Personalstrategie dar. Daher strebt sie ein von Diskriminierung freies Arbeitsumfeld an, in dem die Arbeit jedes Einzelnen geschätzt wird, unabhängig von Geschlecht, Alter, Behinderung, Familienstand, sexueller Orientierung, Hautfarbe, religiöser oder politischer Einstellung, ethnischem Hintergrund, Nationalität oder sonstigen Aspekten, die in keinem Bezug zur Beschäftigung stehen.

Gesundheit und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (SDG 3, 5). Die Erste Group ist überzeugt, dass Leistungsfähig-keit und Motivation steigen, wenn Berufsleben und Freizeit in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen und das Unternehmen einen Beitrag zum Erhalt der Gesundheit leistet.

Die Erste Group legt den Schwerpunkt dabei auf die Förderung des Gesundheitsbewusstseins und die Gesundheitsvorsorge als ergänzenden Beitrag zum staatlichen Gesundheitswesen.

Attraktiver Arbeitgeber (SDG 5, 10). Die Erste Group ist über-zeugt davon, dass die Rekrutierung und Bindung von talentierten Arbeitskräften an das Unternehmen durch das Angebot umfang-reicher Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten zum Erfolg der Bank beitragen werden.

Unsere Kundinnen und Kunden

Datensicherheit (keinem spezifischen SDG zugeordnet).

Die Sicherheit der Kundendaten ist eine Grundvoraussetzung für den langfristigen Erfolg im Bankgeschäft und von elementa-rer Bedeutung für die Erste Group. Daher setzt sie höchste Standards in der IT-Infrastruktur um und schult Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter regelmäßig, um größtmöglichen Schutz vor der missbräuchlichen Verwendung oder dem Verlust von Kun-dendaten zu bieten. Die Gefahr von Cyber-Attacken erfordert laufend Investitionen zur Wahrung und Verbesserung der Da-tensicherheit.

Kundenzufriedenheit (SDG 8). Hohe Kundenzufriedenheit und die daraus resultierende Kundentreue sichern den langfristigen Erfolg der Bank. Daher ist es wichtig, die Produkte und Dienst-leistungen laufend an die Kundenerwartungen und Bedürfnisse anzupassen und hohe Qualität sicherzustellen.

Governance und Korruptionsbekämpfung

Korruptionsbekämpfung (SDG 16). Korruption und Beste-chung können in vielen Bereichen der Wirtschaft ein Problem darstellen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Erste Group sind verpflichtet, ein maßgeschneidertes Ausbildungsprogramm zu absolvieren, um Betrug und Korruption zu erkennen und zu verhindern. Interessenkonflikte zwischen Kundinnen und Kun-den, der Erste Group und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-tern werden durch klare Bestimmungen geregelt, wie zum Bei-spiel über Mitarbeitergeschäfte, Geschenkannahme und Rese-arch Disclaimer.

Nachhaltige Kriterien beim Einkauf (SDGs 10, 13). Vor dem Hintergrund der vernetzten Wirtschaft müssen Unternehmen nicht nur die ökologischen und sozialen Auswirkungen des eigenen Betriebs, sondern auch die der gesamten Lieferkette berücksichti-gen. Die Erste Group tut ihr Möglichstes, um über ihr Liefer-kettenmanagement unerwünschte indirekte Auswirkungen auf Umwelt und Menschenrechte zu vermeiden.

Die nachfolgende Wesentlichkeitstabelle gibt einen Überblick über die Interessengruppen und zeigt, welche wesentlichen The-men (Belange) aus der Wesentlichkeitsanalyse ihnen zugeordnet werden. Weiters verweist sie auf den GRI-Standard und auf die Kapitel des nichtfinanziellen Berichts, in denen die Belange erläutert werden.

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Erste Group Bank AG published this content on 25 March 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 March 2022 16:46:24 UTC.