Investoreninformation

Wien, 28. Februar 2022

Erste Group: Vorläufiges Ergebnis 2021

Erste Group erwirtschaftet 2021 einen Nettogewinn von EUR 1.923,4 Mio; schlägt Dividende von EUR 1,6 pro Aktie vor

Finanzzahlen im Vergleich

Gewinn- und Verlustrechnung

in EUR Mio

Q4 20

Q3 21

Q4 21

2020

2021

Zinsüberschuss

1.185,6

1.220,8

1.306,2

4.774,8

4.975,7

Provisionsüberschuss

528,5

591,4

613,3

1.976,8

2.303,7

Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten FVPL

109,2

74,3

30,9

199,5

231,8

Betriebserträge

1.869,3

1.944,3

2.007,0

7.155,1

7.742,0

Betriebsaufwendungen

-1.097,3

-1.038,0

-1.165,5

-4.220,5

-4.306,5

Betriebsergebnis

771,9

906,3

841,5

2.934,6

3.435,5

Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten

-424,7

31,3

-107,2

-1.294,8

-158,8

Betriebsergebnis nach Wertberichtigungen

347,3

937,6

734,3

1.639,8

3.276,7

Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes

Periodenergebnis

146,0

533,4

472,0

783,1

1.923,4

Zinsspanne (auf durchschnittliche zinstragende Aktiva)

2,05%

1,98%

2,08%

2,08%

2,05%

Kosten-Ertrags-Relation

58,7%

53,4%

58,1%

59,0%

55,6%

Wertberichtigungsquote (auf durchschnittliche Kundenkredite, brutto)

1,00%

-0,07%

0,24%

0,78%

0,09%

Steuerquote

27,0%

17,3%

14,1%

25,0%

17,9%

Eigenkapitalverzinsung

2,3%

13,7%

10,1%

4,7%

11,6%

Bilanz

in EUR Mio

Dez 20

Sep 21

Dez 21

Dez 20

Dez 21

Kassenbestand und Guthaben

35.839

47.125

45.495

35.839

45.495

Handels- & Finanzanlagen

46.849

51.239

53.211

46.849

53.211

Kredite und Darlehen an Kreditinstitute

21.466

27.749

21.001

21.466

21.001

Kredite und Darlehen an Kunden

166.050

175.929

180.268

166.050

180.268

Immaterielle Vermögensgegenstände

1.359

1.326

1.362

1.359

1.362

Andere Aktiva

5.830

5.872

6.090

5.830

6.090

Gesamtaktiva

277.394

309.240

307.428

277.394

307.428

Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading

2.625

2.193

2.474

2.625

2.474

Einlagen von Kreditinstituten

24.771

35.387

31.886

24.771

31.886

Einlagen von Kunden

191.070

207.506

210.523

191.070

210.523

Verbriefte Verbindlichkeiten

30.676

33.505

32.130

30.676

32.130

Andere Passiva

5.840

6.696

6.902

5.840

6.902

Gesamtes Eigenkapital

22.410

23.954

23.513

22.410

23.513

Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital

277.394

309.240

307.428

277.394

307.428

Kredit-Einlagen-Verhältnis

86,9%

84,8%

85,6%

86,9%

85,6%

NPL-Quote

2,7%

2,4%

2,4%

2,7%

2,4%

NPL-Deckungsquote (AC Kredite, ohne Sicherheiten)

88,6%

92,7%

90,9%

88,6%

90,9%

Texas-Quote

20,3%

18,0%

18,3%

20,3%

18,3%

CET1-Quote (final)

14,2%

14,2%

14,5%

14,2%

14,5%

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HIGHLIGHTS

GuV-Zahlen: 2021 verglichen mit 2020, Bilanzzahlen: 31. Dezember 2021 verglichen mit 31. Dezember 2020

Der Zinsüberschuss stieg insbesondere aufgrund von Zinserhöhungen in Tschechien und in Ungarn, starkem Kreditwachstum in allen Märkten sowie einem positiven bilanziellen Einmaleffekt im Zusammenhang mit der Inan- spruchnahme von TLTRO III in Österreich und in der Slowakei auf EUR 4.975,7 Mio (+4,2%; EUR 4.774,8 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 2.303,7 Mio (+16,5%; EUR 1.976,8 Mio) unterstützt durch die kräftige Wirtschaftserholung und steigende Aktienmärkte. Anstiege gab es in allen wesentlichen Provisionskate- gorien und Kernmärkten - insbesondere in Österreich, signifikante Zuwächse wurden vor allem bei den Zahlungs- verkehrsdienstleistungen sowie in der Vermögensverwaltung erzielt. Das Handelsergebnis reduzierte sich auf EUR 58,6 Mio (EUR 137,6 Mio), die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert stieg auf EUR 173,2 Mio (EUR 62,0 Mio). Die Entwicklung beider Positionen war - abgese- hen von einem Anstieg des Devisenergebnisses im Handelsergebnis - hauptsächlich auf Bewertungseffekte zu- rückzuführen. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 7.742,0 Mio (+8,2%; EUR 7.155,1 Mio). Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich auf EUR 4.306,5 Mio (+2,0%; EUR 4.220,5 Mio); die Personalaufwendungen stiegen auf EUR 2.578,1 Mio (+2,3%; EUR 2.520,7 Mio). Die Sachaufwendungen erhöhten sich auf EUR 1.180,3 Mio (+1,9%; EUR 1.158,9 Mio). Die in den Sachaufwendungen verbuchten Beiträge in Einlagensicherungssys- teme verringerten sich auf EUR 122,4 Mio (EUR 132,2 Mio). Die Abschreibungen stiegen auf EUR 548,0 Mio (+1,3%; EUR 540,9 Mio). Damit stieg das Betriebsergebnis deutlich auf EUR 3.435,5 Mio (+17,1%; EUR 2.934,6 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich signifikant auf 55,6% (59,0%).

Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettodotierungen auf EUR -158,8 Mio bzw. auf 9 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR -1.294,8 Mio bzw. 78 Basispunkte). Dotierungen von Wertberichtigungen sowohl für Kredite und Darlehen als auch für Kredit- zusagen und Finanzgarantien betrafen neben Tschechien auch Rumänien, Kroatien, Serbien und Ungarn, blieben jedoch insgesamt auf sehr niedrigem Niveau. Positiv wirkten sich Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen sowie Auflösungen insbesondere in Österreich (im Segment Sparkassen) aus. In der Vergleichsperiode führte die Berücksichtigung der Verschlechterung der makroökonomischen Aussichten aufgrund von Covid-19 zu hohen Do- tierungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen sowie für Kreditzusagen und Finanzgarantien. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich mit 2,4% (2,7%) auf den historischen Bestwert. Die NPL-Deckungsquote (ohne Sicherheiten) stieg auf 90,9% (88,6%).

Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -310,5 Mio (EUR -278,3 Mio). Diese Verschlechterung war auf Bewertungseffekte und die im sonstigen betrieblichen Erfolg erfassten höheren Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds zurückzuführen. Diese stiegen - am stärksten in Österreich und in Ru- mänien - auf EUR 108,6 Mio (EUR 93,5 Mio). Die Bankenabgaben gingen auf EUR 73,5 Mio (EUR 117,7 Mio) zurück, vor allem wegen des Wegfalls der Bankensteuer in der Slowakei sowie geringerer Abgaben in Österreich. Derzeit sind in zwei Kernmärkten Bankenabgaben zu entrichten: In Ungarn entfielen auf die Banken- steuer EUR 15,0 Mio (EUR 14,5 Mio) sowie weitere EUR 48,0 Mio (EUR 44,0 Mio) auf die Transaktionssteuer, die Bankensteuer in Österreich lag bei EUR 10,5 Mio (EUR 25,5 Mio).

Die Steuern vom Einkommen stiegen auf EUR 525,2 Mio (EUR 342,5 Mio). Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis verbesserte sich infolge deutlich höherer Ergebnisbeiträge der Sparkassen auf den Rekordwert von EUR 484,8 Mio (EUR 242,3 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Perio- denergebnis stieg dank des starken Betriebsergebnisses und der niedrigen Risikokosten auf EUR 1.923,4 Mio (EUR 783,1 Mio).

Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 21,3 Mrd (EUR 19,7 Mrd). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter stieg das Harte Kern- kapital (CET1, final) auf EUR 18,8 Mrd (EUR 17,1 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (final) auf EUR 24,8 Mrd (EUR 23,6 Mrd). Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und ope- rationelles Risiko inkludiert (CRR final), stieg moderat auf EUR 129,6 Mrd (EUR 120,2 Mrd). Die Harte Kernkapi- talquote (CET1, final) stieg auf 14,5% (14,2%). Der Rückgang der Gesamtkapitalquote auf 19,1% (19,7%) war durch die Rückzahlung von AT1 Schuldverschreibungen bedingt.

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Die Bilanzsumme stieg auf EUR 307,4 Mrd (+10,8%; EUR 277,4 Mrd). Auf der Aktivseite erhöhten sich Kassen- bestand und Guthaben insbesondere in Österreich auf EUR 45,5 Mrd (EUR 35,8 Mrd), Kredite an Banken verrin- gerten sich auf EUR 21,0 Mrd (EUR 21,5 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf netto EUR 180,3 Mrd (+8,6%; EUR 166,1 Mrd). Passivseitig gab es einen deutlichen Zuwachs bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 31,9 Mrd (EUR 24,8 Mrd), bedingt durch ein höheres Refinanzierungsvolumen bei der EZB (TLTRO III). Die Kun- deneinlagen stiegen in allen Kernmärkten - insbesondere in Österreich und in Tschechien - auf EUR 210,5 Mrd (+10,2%; EUR 191,1 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis sank auf 85,6% (86,9%).

AUSBLICK 2022

r 2022 hat sich die Erste Group das Ziel einer erneut zweistelligen Eigenkapitalverzinsung (ROTE) gesetzt. Dazu beitragen werden unter anderem die anhaltend gute Entwicklung in allen Kernmärkten - Österreich, Tsche- chien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien und Serbien - sowie die daraus resultierende Verbesserung des Betriebsergebnisses und ein weiterhin günstiges Risikoumfeld. Derzeit noch nicht quantifizierbare (geo-)politische, regulatorische oder wirtschaftliche Risiken sowie eine Fortsetzung oder weitere Verschärfung der staatlichen Maß- nahmen gegen Covid-19 könnten die Erreichung dieses Ziels erschweren.

Für die Kernmärkte der Erste Group wird für 2022 ein reales BIP-Wachstum von 3 bis 5% prognostiziert. Die Inflation wird voraussichtlich das gesamte Jahr hindurch ein wichtiges Thema bleiben, sollte jedoch auf den 2021 verzeich- neten hohen Niveaus weitgehend stabil bleiben. Entsprechend dem guten wirtschaftlichen Ausblick wird in allen Märkten ein Rückgang der Arbeitslosenquoten unter die bereits niedrigen Niveaus erwartet. Die nachhaltige Wett- bewerbsfähigkeit sollte in den meisten Ländern wieder in tragfähigen Leistungsbilanzsalden zum Ausdruck kommen. Auch die Fiskallage sollte sich nach den im Jahr 2021 verzeichneten deutlichen Haushaltsdefiziten wieder verbes- sern. Für die Staatsverschuldung wird generell eine Verbesserung erwartet, wenn auch auf hohem Niveau.

Vor diesem Hintergrund erwartet die Erste Group ein Nettokreditwachstum im mittleren einstelligen Bereich. Diese Entwicklung, unterstützt durch Zinserhöhungen, sollte - trotz negativer Leitzinsen in der Eurozone - zu einer Steigerung des Zinsüberschusses zumindest im mittleren einstelligen Bereich führen. Bei der zweiten wichtigen Einnahmenkomponente - dem Provisionsüberschuss - wird nach der außerordentlichen Entwicklung 2021 ein Anstieg im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich erwartet. Wie schon 2021 sollten vom Asset Management und dem Wertpapiergeschäft wieder positive Impulse ausgehen, sofern die Stimmung an den Kapitalmärkten konstruktiv bleibt. Positive Beiträge werden auch aus der Versicherungsvermittlung und dem Zahlungsverkehr erwartet. Das Handels- und Fair Value-Ergebnis sollte eine ähnliche Höhe wie im Vorjahr erreichen. Dies ist aller- dings ganz erheblich vom Finanzmarktumfeld abhängig. Die übrigen Einkommenskomponenten sollten im Großen und Ganzen stabil bleiben. Insgesamt sollten sich die Betriebserträge 2022 verbessern. Bei den Betriebsausgaben wird ein schwächerer Anstieg als bei den Betriebserträgen erwartet, womit die Kosten-Ertrags-Relation bereits 2022 - und damit deutlich früher als geplant (2024) - unter 55% sinken wird. Zusätzlich wird die Erste Group auch 2022 in IT und damit in die Wettbewerbsfähigkeit investieren. Der Fokus liegt dabei auf progressiver IT-Moderni- sierung, der Backoffice-Digitalisierung und dem weiteren Ausbau der digitalen Plattform George.

Angesichts der oben beschriebenen guten Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2022 auf niedrigem Niveau bleiben. Zwar sind genaue Prognosen angesichts der gegenwärtig niedrigen Risikokostenniveaus schwie- rig, doch geht die Erste Group davon aus, dass sich die Risikokosten 2022 auf unter 20 Basispunkte der durch- schnittlichen Bruttokundenkredite belaufen werden. Die NPL-Quote sollte unter 3,0% liegen.

Im sonstigen betrieblichen Erfolg wird für den Fall, dass es keine signifikanten Sondereffekte gibt, eine unverän- derte Entwicklung erwartet. Unter Annahme eines niedrigen effektiven Gruppensteuersatzes von rund 19% und ähnlicher Minderheitenanteile wie 2021 strebt die Erste Group für 2022 eine zweistellige Eigenkapitalverzinsung (ROTE) an. Die CET1-Quote der Erste Group sollte hoch bleiben. Der Vorstand der Erste Group wird der Haupt- versammlung im Jahr 2022 daher vorschlagen, für das Geschäftsjahr 2021 eine Dividende von EUR 1,60 je Aktie auszuschütten.

Risikofaktoren für die Prognose inkludieren (geo-)politische und volkswirtschaftliche (etwa auch Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik) Entwicklungen, regulatorische Maßnahmen sowie globale Gesundheitsrisiken und Ände- rungen im Wettbewerbsumfeld. Zusätzlich sind aufgrund der behördlichen Covid-19-Maßnahmen und deren Aus- wirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung Finanzprognosen weiterhin mit erhöhter Unsicherheit behaftet. Die Entwicklung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat keine unmittelbare direkte Auswirkung auf die

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Erste Group, da sie in keinem der Staaten mit lokalen Gesellschaften präsent ist. Das Exposure in beiden Ländern ist unerheblich, derzeit werden keine weiteren signifikanten Risikovorsorgen aus aktuellem Anlass erwartet. Indi- rekte Folgen, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen auf manche unserer Kun- den oder der Eintritt von Einlagensicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsentwicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.

ERGEBNISENTWICKLUNG IM DETAIL

Jänner-Dezember 2021 verglichen mit Jänner-Dezember 2022

in EUR Mio

2020

2021

Änderung

Zinsüberschuss

4.774,8

4.975,7

4,2%

Provisionsüberschuss

1.976,8

2.303,7

16,5%

Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten FVPL

199,5

231,8

16,2%

Betriebserträge

7.155,1

7.742,0

8,2%

Betriebsaufwendungen

-4.220,5

-4.306,5

2,0%

Betriebsergebnis

2.934,6

3.435,5

17,1%

Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten

-1.294,8

-158,8

-87,7%

Sonstiger betrieblicher Erfolg

-278,3

-310,5

11,6%

Steuern und Abgaben auf das Bankgeschäft

-117,7

-73,5

-37,6%

Ergebnis vor Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen

1.368,0

2.933,4

>100,0%

Steuern vom Einkommen

-342,5

-525,2

53,3%

Periodenergebnis

1.025,5

2.408,1

>100,0%

Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnendes Periodenergebnis

242,3

484,8

>100,0%

Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes Periodenergebnis

783,1

1.923,4

>100,0%

Zinsüberschuss

Der Zinsüberschuss erhöhte sich auf EUR 4.975,7 Mio (EUR 4.774,8 Mio). Entscheidende Wachstumstreiber wa- ren das positive Marktzinsumfeld in Tschechien und Ungarn, starkes Kreditwachstum in allen Märkten - insbeson- dere im Hypothekargeschäft - sowie ein bilanzieller Einmaleffekt im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme von TLTRO III in Österreich und in der Slowakei in Höhe von EUR 93,0 Mio (EUR 8,0 Mio). Geringere im Zins- überschuss erfasste Modifikationsverluste im Kreditgeschäft wirkten sich ebenfalls positiv aus. Die Zinsspanne (annualisierte Summe von Zinsüberschuss, Dividendeneinkommen und Periodenergebnis aus Anteilen an At Equity-bewerteten Unternehmen, dividiert durch durchschnittliche zinstragende Aktiva) lag bei 2,05% (2,08%).

Provisionsüberschuss

Der Provisionsüberschuss stieg auf EUR 2.303,7 Mio (EUR 1.976,8 Mio), wobei in allen Provisionskategorien und in allen Kernmärkten deutliche Zuwächse erzielt wurden. Die markantesten Anstiege gab es bei den Zahlungsver- kehrsdienstleistungen sowie der Vermögensverwaltung (insbesondere in Österreich) unterstützt durch die ausge- zeichnete Entwicklung der Aktienmärkte. Auch im Depotgeschäft und bei den Vermittlungsprovisionen konnten wesentliche Steigerungen erzielt werden.

Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert

Sowohl das Handelsergebnis als auch die Zeile Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten werden maßgeblich durch Bewertungseffekte beeinflusst. Besonders betroffen sind einerseits die erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten eigenen verbrieften Verbindlichkeiten, deren Bewertungsergebnis in den Gewinnen/Verlusten aus Finanzinstrumenten abgebildet wird, während das Bewertungsergebnis der korrespondierenden Absicherungsgeschäfte im Handelsergebnis erfasst wird, sowie andererseits die finanziellen Vermögenswerte im Fair Value- und Handelsbestand.

Aufgrund von Bewertungseffekten im Derivativgeschäft infolge der Marktzinsentwicklung reduzierte sich das Handelsergebnis trotz eines anhaltend starken Devisengeschäfts auf EUR 58,6 Mio (EUR 137,6 Mio). Die Gewinne/Verluste von erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten erhöhten sich auf EUR 173,2 Mio (EUR 62,0 Mio). Rückläufigen Erträgen aus der Bewertung des Wertpapierportfolios in Österreich sowie Bewertungsverlusten aus dem zum Fair Value bewerteten Kreditportfolio in Ungarn standen deutlich höhere

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Erträge aus der Bewertung eigener verbriefter Verbindlichkeiten, bedingt durch den Anstieg der langfristigen Zinsen, gegenüber.

Verwaltungsaufwand

in EUR Mio

2020

2021

Änderung

Personalaufwand

2.520,7

2.578,1

2,3%

Sachaufwand

1.158,9

1.180,3

1,9%

Abschreibung und Amortisation

540,9

548,0

1,3%

Verwaltungsaufwand

4.220,5

4.306,5

2,0%

Der Verwaltungsaufwand stieg auf EUR 4.306,5 Mio (EUR 4.220,5 Mio). Der Personalaufwand erhöhte sich auf EUR 2.578,1 Mio (EUR 2.520,7 Mio), besonders deutlich in Tschechien, aber auch in Ungarn und Kroatien. Bedingt durch einen geringeren durchschnittlichen Personalstand, konnten vor allem in Österreich sowie in Rumänien und der Slowakei Einsparungen erzielt werden. Der Sachaufwand erhöhte sich auf EUR 1.180,3 Mio (EUR 1.158,9 Mio), am deutlichsten stiegen Marketing- und IT-Aufwendungen. Die Beiträge in Einlagensicherungssysteme re- duzierten sich auf EUR 122,4 Mio (EUR 132,2 Mio): In Österreich gingen sie nach einem Sondereffekt im Vorjahr auf EUR 85,5 Mio (EUR 95,0 Mio) zurück, in Kroatien fallen derzeit keine weiteren Zahlungen an. In der Slowakei hingegen stiegen die Beiträge auf EUR 9,4 Mio (EUR 1,1 Mio). Abschreibungen auf Sachanlagen beliefen sich auf EUR 548,0 Mio (EUR 540,9 Mio).

Personalstand am Ende der Periode

Dez 20

Dez 21

Änderung

Österreich

15.942

15.606

-2,1%

Erste Group, EB Oesterreich und Tochtergesellschaften

8.866

8.538

-3,7%

Haftungsverbund-Sparkassen

7.076

7.068

-0,1%

Außerhalb Österreichs

29.748

28.990

-2,6%

Teilkonzern Česká spořitelna

9.820

9.711

-1,1%

Teilkonzern Banca Comercială Română

5.645

5.342

-5,4%

Teilkonzern Slovenská sporitel'ňa

3.770

3.644

-3,3%

Teilkonzern Erste Bank Hungary

3.227

3.238

0,3%

Teilkonzern Erste Bank Croatia

3.252

3.220

-1,0%

Teilkonzern Erste Bank Serbia

1.198

1.197

0,0%

Sparkassen Tochtergesellschaften

1.625

1.461

-10,1%

Sonstige Tochtergesellschaften und ausländische Filialen

1.213

1.177

-3,0%

Gesamt

45.690

44.596

-2,4%

Betriebsergebnis

Mit deutlichen Anstiegen der wichtigsten Ertragskomponenten - insbesondere des Provisionsüberschusses, aber auch des Zinsüberschusses - und einem starken Handels- und Fair Value-Ergebnis erhöhten sich die Betriebser- träge auf EUR 7.742,0 Mio (+8,2%; EUR 7.155,1 Mio). Der Verwaltungsaufwand stieg auf EUR 4.306,5 Mio (+2,0%; EUR 4.220,5 Mio). Das Betriebsergebnis erhöhte sich auf EUR 3.435,5 Mio (+17,1%; EUR 2.934,6 Mio). Die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich auf 55,6% (59,0%).

Gewinne/Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten

Die Verluste aus der Ausbuchung von nicht erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten belie- fen sich auf EUR 32,8 Mio (Gewinne EUR 6,5 Mio). Darin sind vor allem einmalige Verluste im Zusammenhang mit der Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie negative Ergebnisse aus dem Verkauf von Wertpapieren in Tschechien und Österreich enthalten.

Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten

Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich auf EUR -158,8 Mio (EUR -1.294,8 Mio). Die Nettodotierungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen gingen auf EUR 119,1 Mio (EUR 1.231,0 Mio), jene für Kreditzusagen und Finanzgarantien auf EUR 104,8 Mio (EUR 159,2 Mio) zurück. Neben Auflösungen von Wertberichtigungen für Kredite und Darlehen in Österreich (Segment Sparkassen) wirkten sich auch Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen in allen Segmenten in Höhe von EUR 90,8 Mio (EUR 145,0 Mio) positiv aus. In der Vergleichsperiode führten aktualisierte Risikoparameter nach Einbeziehung zukunftsbezogener Informatio- nen sowie die zusätzliche Berücksichtigung von Expertenschätzungen für die Auswirkungen der Covid-19-Pande- mie zu einem deutlichen Anstieg der Dotierungen von Wertberichtigungen.

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