Der Chef des finnischen Energieversorgers Fortum, Pekka Lundmark, rückt an die Spitze des Telekommunikationsausrüsters Nokia.

Lundmark, der bereits in der Vergangenheit für Nokia gearbeitet hatte, werde im September den bisherigen Nokia-Chef Rajeev Suri ersetzen, teilte Nokia am Montag mit. Lundmark hatte sich als Fortum-Chef auch in Deutschland einen Namen gemacht - greift das finnische Unternehmen doch nach dem Versorger Uniper. Unter Lundmarks Regie hatte sich Fortum Zugriff auf rund 70 Prozent der Uniper-Anteile gesichert. Für eine Übernahme muss der Konzern aber noch eine Regelung in Russland aus dem Weg räumen. Lundmark strebt hier nach früheren Angaben bis Ende März 2020 eine Lösung an.

Er verlasse Fortum schweren Herzens, sagte Lundmark. Die Alternative eines Wechsels zu Nokia sei aber zu attraktiv gewesen, um sie nicht zu nutzen. Der Chef des Fortum-Boards, Matti Lievonen, bescheinigte Lundmark, in viereinhalb Jahren an der Konzernspitze Fortum zu einem der größten Versorger Europas geformt und die Kennzahlen klar verbessert zu haben.

Bei Nokia kommt nun viel Arbeit auf Lundmark zu. Die Finnen stehen in erbittertem Wettbewerb mit den Netzwerk-Ausrüstern Ericsson und Huawei beim Aufbau von 5G-Netzen. Auch in Deutschland könnten sie dabei eine Rolle spielen. Lundmark hatte bereits zwischen 1990 und 2000 verschiedene Posten bei Nokia inne. Analysten begrüßten den Wechsel an der Konzern-Spitze. Nokia brauche eine neue Ausrichtung, diese gehe auch von einem Wechsel im Management aus, erklärte Inderes-Analyst Mikael Rautanen. Nokia hatte im vergangenen Oktober seine Gewinnziele für 2019 und 2020 zusammengestrichen.