München (Reuters) - Der Börsengang des Nürnberger Softwareunternehmens Suse soll im besten Fall mehr als 1,3 Milliarden Euro einbringen.

Die für ihre Programme für das Linux-Betriebssystem bekannte Firma will selbst zwischen 542 und 592 Millionen Euro mit dem Verkauf von neuen Aktien erlösen und damit Schulden reduzieren. Daneben will der vor drei Jahren eingestiegene schwedische Finanzinvestor EQT Kasse machen. Bis zu 41,1 Millionen Suse-Aktien können von Dienstag (6. Mai) an bis zum 17. Mai in einer Preisspanne von 29 bis 34 Euro gezeichnet werden, wie der Börsenaspirant am Mittwoch mitteilte. Das Debüt an der Frankfurter Börse ist für den 19. Mai geplant.

In der Preisspanne käme das 1992 gegründete Unternehmen auf einen Börsenwert von 4,9 bis 5,7 Milliarden Euro. Das entspricht einem Unternehmenswert von rund sechs bis sieben Milliarden Euro - einschließlich Schulden. EQT hatte gut zwei Milliarden Euro gezahlt. Mit rund 2000 Mitarbeitern setzte Suse zuletzt eine halbe Milliarden Dollar um, bei einer operativen Umsatzrendite von 40 Prozent.

"Der geplante Börsengang bietet uns zusätzliche finanzielle und strategische Möglichkeiten, um unser Wachstum weiter zu beschleunigen", sagte Suse-Chefin Melissa Di Donato, die von SAP nach Nürnberg gekommen war. Sie hat weitere Zukäufe ins Visier genommen, um das Wachstum anzukurbeln. Der Emissionserlös fließt aber überwiegend in den Schuldenabbau. Die Verbindlichkeiten sollen auf das 3,25-fache des operativen Ergebnisses (Ebitda) sinken - das wären gut 600 Millionen Euro. Die Resonanz der Investoren sei sehr positiv gewesen, sagte Di Donato.

EQT will mit dem Verkauf von 14,2 Millionen Aktien zunächst 412 bis 483 Millionen Euro einnehmen, behält sich aber eine Aufstockung vor und stellt eine Platzierungsreserve bereit. Am unteren Ende der Spanne läge der Börsengang mit 954 Millionen Euro unter der Milliardenschwelle. Schöpft EQT die Emission voll aus, könnten 1,36 Milliarden Euro hereinkommen. Zwischen 22 und 27 Prozent an der in Luxemburg registrierten SUSE SA könnten am Ende im Streubesitz sein. Für bis zu 360 Millionen Euro hat das Unternehmen bereits zwei Ankeraktionäre gefunden: den US-Investor Capital Research und den Staatsfonds von Singapur, GIC.

Organisiert wird die Emission von den Investmentbanken Bank of America und Morgan Stanley, bei der Vermarktung der Aktien helfen auch JPMorgan, die Deutsche Bank, Goldman Sachs und Jefferies.