London/Frankfurt (Reuters) - Der italienische Versorger Eni hat Insidern zufolge ein Schiedsgerichtsverfahren gegen den verstaatlichten Düsseldorfer Energiekonzern Uniper gewonnen und erhält von diesem nun 550 Millionen Euro.

Bei dem Verfahren habe es sich um einen im vergangenen Jahr beendeten Vertrag der beiden Unternehmen zur Lieferung von Flüssiggas (LNG) gehandelt, sagten am Montag mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Uniper hatte am Sonntagabend über das Urteil der International Chamber of Commerce berichtet, den Namen der Gegenpartei aber nicht genannt, sondern lediglich von einem europäischen Energieunternehmen gesprochen. Daran hielt Uniper auch am Montag fest. Von Eni war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Uniper hatte am Sonntag mitgeteilt, die Zahlung der geschätzten 550 Millionen Euro werde im vollen Umfang das Jahresergebnis belasten. Uniper analysiere derzeit die Begründung der Entscheidung und prüfe alle verfügbaren Rechtsmittel gegen das Urteil. Uniper habe das Urteil gegen eine Tochterfirma in einem seit Anfang des Jahres 2021 laufenden Schiedsverfahren am Freitag erhalten. Der LNG-Vertrag sei bereits vor der Abspaltung Unipers 2016 von E.ON geschlossen worden.

(Bericht von Marwa Rashad, Francesca Landini und Christoph Steitz. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)