Der Weg für den französischen Wasser- und Abfallkonzern Veolia zur Übernahme des Konkurrenten Suez ist offenbar frei.

Der französische Versorger Engie erklärte am Montag, er werde 29,9 Prozent an Suez und damit den Großteil seines Aktienpakets an Veolia verkaufen. Dabei hatten sich die Vertreter des französischen Staates in der Sitzung des Engie-Verwaltungsrats dagegen ausgesprochen. Veolia kündigte postwendend ein rund elf Milliarden Euro schweres freiwilliges Übernahmeangebot für Suez an, bekräftigte aber, man wolle zuerst grünes Licht von der Führung des Rivalen dafür bekommen. Mit der Übernahme wären große Teile der Wasserversorgung in Frankreich in der Hand von Veolia.

Die Verhandlungen sollten am Dienstag fortgesetzt werden, erklärte Veolia. Das Suez-Management hat die Avancen des Rivalen bisher als unwillkommen bezeichnet. Der Finanzinvestor Ardian, der mit Zustimmung von Suez ein Gegenangebot erwogen hatte, machte jedoch am Montag einen Rückzieher und fiel damit als "weißer Ritter" aus. Veolia will den Suez-Aktionären 18 Euro je Aktie bieten, ebenso viel wie man Engie gezahlt habe, hieß es in einer Mitteilung. Damit würde Suez mit elf Milliarden Euro bewertet. Engie bekommt allein 3,4 Milliarden Euro und rechnet mit einem Buchgewinn von rund 1,8 Milliarden.

Der Staat hatte als Großaktionär von Engie zu vermitteln versucht. Das Finanzministerium erklärte, man habe im Engie-Verwaltungsrat gegen den Verkauf des Suez-Pakets gestimmt - wurde aber überstimmt. Engie-Verwaltungsratschef Jean-Pierre Clamadieu zeigte sich zuversichtlich, dass sich Veolia und Suez am Ende einigen würden. "Ich bin Zeuge des Beginns eines Dialogs geworden", sagte er.