Frankfurt (Reuters) - Die US-Investmentbank Morgan Stanley prüft einen Verkauf ihres 40-Prozent-Anteils an dem deutschen Windparkentwickler PNE.

Das Cuxhavener Unternehmen bestätigte am Donnerstagabend entsprechende Informationen von Insidern, über die die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hatte. Morgan Stanley plane nach eigenen Angaben "ergebnisoffene Vorgespräche mit potentiellen Interessenten" an der Beteiligung, erklärte PNE in einer Pflichtmitteilung. Den Insidern zufolge gehören der französische Versorger Engie und der schwedische Finanzinvestor EQT zu den Interessenten an einem Einstieg. Ein Käufer der Morgan-Stanley-Beteiligung müsste ein Pflichtangebot für die übrigen Anteile an PNE abgeben, die an der Börse mit rund 1,4 Milliarden Euro bewertet wird.

Der von Morgan Stanley aufgelegte Infrastruktur-Fonds MSIP würde bei einem Verkauf ordentlich Kasse machen. Er hatte das Paket nach einem gescheiterten Übernahmeversuch 2020 für vier Euro je Aktie gekauft. Am Donnerstag schlossen PNE-Aktien bei 18,48 Euro, im Späthandel stiegen sie bis auf 19,02 Euro. Der Morgan-Stanley-Anteil ist mehr als 560 Millionen Euro wert. Der Infrastruktur-Investor habe aber nach dem Wissen des PNE-Vorstands noch keine Entscheidung über den Verkauf gefällt, hieß es in der Mitteilung. "Es ist noch nicht abzusehen, ob und gegebenenfalls zu welchen Konditionen es einen solchen Verkauf geben wird."

Die explodierenden Energiepreise nach der Invasion Russlands in der Ukraine und der Gaslieferstopp Russlands haben die Nachfrage nach erneuerbaren Energien angeheizt und die Kurse von Unternehmen der Branche beflügelt. Der Essener Energieriese RWE hatte kürzlich angekündigt, dem Regionalversorger Con Edison aus New York den Solaranlagen-Entwickler und -Betreiber Con Edison Clean Energy Businesses abzukaufen - zu einem Preis: 6,8 Milliarden Dollar (6,9 Milliarden Euro) einschließlich Schulden.

(Mitarbeit Benjamin Mallet, bearbeitet von Tom Käckenhoff und Alexander Hübner, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

- von Christoph Steitz und Andres Gonzalez und Emma-Victoria Farr