Das Traditionsunternehmen aus Ellwangen erhöhte die Umsatz- und Gewinnerwartungen am Dienstag bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr, weil vor allem das Geschäft mit Batterien für kabellose Kopfhörer prächtig läuft. Varta rechnet nun mit einem Umsatzanstieg um bis zu 21 Prozent auf 320 bis 330 (bisher 310 bis 315) Millionen Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll 2019 um rund die Hälfte auf 72 bis 76 Millionen Euro steigen; im Mai hatte Varta noch 64 bis 67 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Ende Mai vereinbarte Übernahme des Haushaltsbatterien-Geschäfts, das der US-Rivale Energizer unter der Marke Varta betreibt, ist in der Prognose noch nicht berücksichtigt. Damit dürfte sich der Umsatz verdoppeln.

"Nachdem das erste Halbjahr sehr gut gelaufen ist und wir derzeit einen enorm hohen und stetig wachsenden Auftragsbestand verzeichnen, erhöhen wir erneut die Umsatz- und Ergebnisprognose", sagte Finanzvorstand Steffen Munz. Das trieb die im Kleinwerteindex SDax notierte Varta-Aktie um sechs Prozent auf 68,20 Euro nach oben.

Dabei leistet sich das Unternehmen mehr Investitionen, um die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien auszubauen. Dafür war das Kapital im Juni um 104 Millionen Euro erhöht worden. 75 bis 90 Millionen Euro will Varta in diesem Jahr investieren. Bisher waren 65 bis 75 Millionen Euro veranschlagt. Insgesamt werde der Ausbau bis Ende 2020 rund 100 Millionen Euro kosten. Dann kann Varta 40 Millionen Zellen mehr pro Jahr produzieren, insgesamt sind es dann deutlich mehr als 100 Millionen.

Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 16 Prozent auf 151,5 Millionen Euro, das bereinigte Ebitda schoss um 55 Prozent auf 37,2 Millionen Euro nach oben. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 19,5 (13,1) Millionen Euro.