Grenzach-Wyhlen, 5. Mai 2021. Ratten können gefährliche Krankheiten übertragen, große Schäden an Gebäuden verursachen und sie vermehren sich rasend schnell. Kommunen und Gemeinden sind daher zur regelmäßigen Rattenbekämpfung verpflichtet. Für gewöhnlich verwenden die Schädlingsbekämpfer Biozide. Unsachgemäß angewendet, wird Rattengift allerdings schnell zu einem Problem für die Umwelt. In Grenzach-Wyhlen obliegt die Betriebsführung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung seit vielen Jahren der ED Netze GmbH, die somit auch für die Eindämmung der Rattenpopulation zuständig ist. Dort ist man sich der Problematik bewusst und setzt zum Wohle der Natur seit Kurzem auf spezielle Köderschutzboxen.

70 Prozent des Rattengifts landen in der Natur
In Deutschland leben geschätzt bis zu viermal mehr Ratten als Einwohner, davon 95 Prozent Wanderratten und fünf Prozent Hausratten. Vor allem die allesfressende Wanderratte trifft man häufig in der Kanalisation an. In den Abwasserkanälen werden die Ratten mit Rodentiziden bekämpft, bei denen Antikoagulanzien die die Blutgerinnung hemmen und die Tiere nach drei bis fünf Tagen töten. Schnellwirkende Gifte werden von den intelligenten Ratten rasch gemieden. Pro Jahr werden in Deutschland bis zu 1.000 Tonnen Rattengift ausgebracht, von denen rund 70 Prozent in die Umwelt gelangen. Diese Stoffe werden nur sehr schlecht abgebaut und auch in den Klärwerken nicht entfernt.

Strenge Vorschriften werden nicht immer eingehalten
Rückstände von Rattengift lassen sich folglich in vielen Fischen nachweisen und werden schließlich über die Nahrungskette auch an den Menschen weitergegeben. Rattengift darf deshalb nur von Rattenbekämpfern mit entsprechender Sachkunde eingesetzt werden. Insbesondere darf das Gift nicht ins Wasser gelangen. Trotz strenger Vorschriften werden vielfach aber noch immer Giftköder einfach mit Drähten in Abwasserschächte eingehängt, was vor allem bei einem Rückstau oder bei Starkregen zum Problem wird.

Köderschutzboxen mit moderner Technik
'Die Verschmutzung der Natur lässt sich mit geeigneten Köderschutzboxen leicht verhindern', sagt der Fachspezialist für Abwasser Markus Vollmer von der ED Netze GmbH. In Grenzach-Wyhlen kommen 20 ToxProtect-Modelle des deutschen Herstellers ball-b GmbH & Co KG zum Einsatz. Diese werden nach dem Einbau per GPS im Ortsplan aufgenommen. Eine Rückstauklappe in der Box schützt das Gift vor Wasserkontakt. Steigt der Wasserpegel im Kanal, schließt sich die Klappe der ToxProtect und dichtet diese ab. Sobald der Wasserpegel zurückgegangen ist, gibt die Box den Köder wieder frei.

'Wir versprechen uns von den neuen Köderschutzboxen eine deutliche Reduktion des Gifteinsatzes. In anderen Gemeinden konnten bis zu 90 Prozent Gift eingespart werden', freut sich Grenzach-Wyhlen Bürgermeister Dr. Tobias Benz. 'Das ist nicht nur gut für die Umwelt, es spart auch Geld.'

Aber die neuen Köderschutzboxen können noch weit mehr: Sie informieren den Nutzer per ULE-Funk und Lesegerät über das örtliche Rattenvorkommen und die Größe der Population. Der Schacht muss dazu nicht geöffnet werden. 'Das spart Zeit', sagt Markus Vollmer. 'Zudem können wir die Köder mittels Teleskopstange wechseln.'

Bild 1 / Bild 2: Björn Griener von Dienstleistungen Griener installiert in Grenzach-Wyhlen im Auftrag der ED Netze die ersten Köderschutzboxen.

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Unternehmensinformation
Die ED Netze GmbH ist der Netzbetreiber für Südbaden. Rund 350 Mitarbeiter sorgen für eine sichere Stromversorgung der 295.000 Netzkunden und die Einbindung der 20.000 dezentralen Einspeiseanlagen. ED Netze ist Partner der Kommunen und unterstützt sie mit netznahen Dienstleistungen wie Betriebsführungen von Wasser-, Straßenbeleuchtung- und Breitbandnetzen. Das Netzgebiet umfasst im Westen die Region südlich von Freiburg bis zum Hochrhein und reicht im Osten nördlich von Villingen-Schwenningen bis zum Bodensee. Ziel ist, die Netze auch für die Energiewelt der Zukunft leistungsfähig zu machen. Über die dezentralen Stützpunkte ist die ED Netze GmbH in ganz Südbaden vor Ort präsent. Sie gehört zur Unternehmensgruppe der Energiedienst Holding AG.

Mehr Infos unter: www.ednetze.de

Übrigens: Wo es aktuell im Stromnetz der ED Netze Störungen gibt, finden Sie im Internet:
www.ednetze.de/unterbrechungen

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Energiedienst Holding AG published this content on 05 May 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 05 May 2021 08:46:03 UTC.