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Geplante Klärschlammverwertungsanlage: EnBW setzt weiter auf offenen Dialog
Genehmigung soll im kommenden Jahr beantragt werden
Auf dem Gelände des EnBW-Kohlekraftwerks in Walheim soll eine Klärschlammverwertungsanlage entstehen

Walheim. Die Pläne der EnBW für eine Klärschlammverwertungsanlage (KVA) an ihrem Kraftwerksstandort Walheim haben in den vergangenen Wochen zu kontroversen Diskussionen geführt. 'Dass ein solches Projekt Fragen bei Anwohnerinnen und Anwohnern aufwirft, ist völlig nachvollziehbar', sagt EnBW-Projektleiter Andreas Pick. Darum suche man bewusst schon in diesem frühen Stadium des Projekts den Dialog mit der Öffentlichkeit. Diesen hatte die EnBW bereits im Juni gestartet und in den Gemeinderäten von Walheim und der umliegenden Gemeinden die Pläne vorgestellt. Auch eine Informationsveranstaltung für Bürgerinnen und Bürger hatte das Unternehmen im Frühsommer durchgeführt, in der viele Fragen zu dem komplexen Thema beantwortet wurden. 'Uns ist weiterhin sehr wichtig, ein offenes Ohr für mögliche Bedenken zu haben und auf diese einzugehen', erklärt Pick. 'Wir werden selbstverständlich auch künftig für einen offenen Dialog zur Verfügung stehen.' Dabei sei er grundsätzlich für jedes Format aufgeschlossen. Auch ein in der öffentlichen Diskussion jüngst angeregter Runder Tisch mit allen wesentlichen Akteuren ist aus seiner Sicht denkbar, bei dem alle Stimmen gleichberechtigt zu Wort kommen können.

Geeigneter Standort für die KVA

In dem Zuge könnte zum Beispiel nochmal die Frage vertieft werden, warum Walheim für die KVA als besonders geeignet erachtet wird. Die EnBW hatte gezielt im nord-östlichen Teil Baden-Württembergs nach einem geeigneten Standort für die KVA gesucht, denn in diesem Raum ist der Bedarf für die Verwertung regionaler Klärschlämme noch nicht gedeckt. Da gesetzliche und raumplanerische Vorgaben gegen eine Planung 'auf der grünen Wiese' sprechen, wurden ausschließlich bestehende Kraftwerksstandorte der EnBW untersucht. Am Ende stellte sich Walheim als besonders geeignet heraus unter anderem wegen der entsprechenden Ausweisung im Flächennutzungsplan und der bereits vorhandenen Infrastruktur. Hier können Gebäude- und Anlagenbestandteile des Kraftwerks, wie etwa die Wasseraufbereitungsanlage oder die Werkstatt, weiter genutzt werden. Als Alternativ-Standort hatte sich zunächst auch Heilbronn angeboten, doch soll dort bereits eine Gas- und Dampfturbinenanlage als Ersatz des vorhandenen Kohleblocks errichtet werden, um aus der Kohleverstromung aussteigen zu können.

Wohnungen auf dem Kraftwerksgelände in Walheim?

Bei der Idee einer alternativen Nutzung der Kraftwerksfläche in Walheim sieht die EnBW keine Erfolgsaussichten. Denn der Standort ist im für Walheim gültigen Flächennutzungsplan wie auch im Regionalplan als Fläche für Versorgungsanlagen, Abfallentsorgung und Abwasserbeseitigung ausgewiesen. Abweichend hiervon etwa in einem Bebauungsplan eine Wohnnutzung auszuweisen, wird daher nicht möglich sein. Und unabhängig davon, ob die dortigen Steinkohleblöcke endgültig stillgelegt werden, wird in Walheim die (ölbefeuerte) Gasturbine mitsamt dem Tanklager, der Wasseraufbereitung und weiteren Komponenten weiterhin in Betrieb bleiben - aus heutiger Sicht bis etwa Mitte der 2030er Jahre. Eine Nutzung der Grundstücke der EnBW als Wohngebiet wäre daher weder zulässig noch sinnvoll.

Warum wird eine KVA überhaupt benötigt?

In jeder kommunalen Kläranlage fällt Klärschlamm an. Dieser besteht überwiegend aus den Rückständen des in den Haushalten anfallenden Abwassers. Wie mit der Entsorgung in Zukunft umgegangen werden soll, schreibt eine neue Verordnung des Bundes vor. Das Aufbringen auf Felder, wie früher in der Landwirtschaft üblich, oder das Mitverbrennen von Klärschlamm beispielsweise in Kohlekraftwerken ist nicht mehr möglich. Früher oder später kommt somit auf Städte und Gemeinden ein Entsorgungsproblem zu. Verschärfend kommt hinzu, dass spätestens ab 2032 die Rückgewinnung von Phosphor vorgeschrieben ist. Für das Recycling ist dann eine Monoverbrennungsanlage notwendig, so wie sie jetzt in Walheim geplant ist.

Genehmigungsverfahren soll 2022 starten

Bevor das Projekt in Walheim umgesetzt werden kann, durchläuft es ein mehrmonatiges Genehmigungsverfahren beim Regierungspräsidium Stuttgart. Der Antrag dazu soll Mitte 2022 eingereicht werden. Vorbehaltlich eines positiven Genehmigungsbescheids und der endgültigen Investitionsentscheidung der EnBW könnte mit dem Bau der Anlage frühestens 2023 begonnen werden und nach etwa zweijähriger Bauzeit die Inbetriebnahme erfolgen.

  • Weitere Informationen zu dem Projekt auf der EnBW-Homepage
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Auf dem Gelände des EnBW-Kohlekraftwerks in Walheim soll eine Klärschlammverwertungsanlage entstehen
(4,0 MB)
Jörg Busse
Pressesprecher
Regionale Kommunikation Baden-Württemberg Norden und Osten
j.busse@enbw.com
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EnBW - Energie Baden-Württemberg AG published this content on 15 September 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 15 September 2021 15:51:06 UTC.