Düsseldorf (Reuters) - Die Bundesnetzagentur ruft angesichts der angespannten Lage auf den Gasmärkten die Verbraucher zum Sparen auf.

Man müsse die Menschen überzeugen, selbst Gas einzusparen, sagte der Präsident der Behörde, Klaus Müller, am Dienstag bei der "Handelsblatt Jahrestagung Stadtwerke 2022". "Es fällt schwer, bei 27 Grad über Gaseinsparungen nachzudenken. Gleichwohl ist es notwendig." Die Gasspeicher in Deutschland seien aktuell zu 37,6 Prozent gefüllt. "Das ist besser als letzte Woche und letzte Woche davor. Aber es ist nicht gut." Die Bundesregierung kaufe Gas zu, aber auch das reiche nicht. Müller sprach sich für Anreize zum Einsparen aus. "Ich würde soweit gehen und sagen, jeder, der nachweisen kann, dass er 20 Prozent weniger Gas als die letzten drei Jahre verbraucht, bekommt eine Prämie oder was auch immer."

Der Behördenchef erteilte Überlegungen in der Wirtschaft eine Absage, in einer Gasnotlage zuerst die Industrie zu beliefern und erst dann die privaten Haushalte. "Es gilt die Rechtslage, und damit auch für die Bundesnetzagentur verbindlich: Im Fall einer Gasnotlage werden Krankenhäuser, Pflegeheime, Polizeistationen, Kasernen, private Hauhalte die geschützten Kunden sein, die zuerst beliefert werden."