Das Leitungsnetz von Enbridge ist das weitreichendste und dichteste seiner Art und verknüpft die Fördergebiete im Westen Kanadas mit dem Mittleren Westen sowie den Ostregionen des amerikanischen Kontinents.

Diese essenzielle und einzigartige strategische Infrastruktur ergänzt die von TC Energy, die sich geradewegs von Kanada nach Süden erstreckt, sowie das Trans Mountain-Projekt, das British Columbia anbindet.

Mit dem Aufschwung des Flüssigerdgasmarktes, der neue Exportchancen eröffnet, und einem strukturellen Anstieg der Kohlenwasserstoffförderung in Kanada – trotz der politischen Gegenwinde unter Premierminister Trudeau – zeichnet sich eine vielversprechende Zukunft ab.

Diese positiven Entwicklungen treffen für Enbridge zu einem optimalen Zeitpunkt ein. Das Unternehmen schließt ein Jahrzehnt ab, in dem es 70 Milliarden Dollar in den Ausbau seiner Infrastruktur investiert und dadurch den jährlichen Cashflow vervierfacht hat.

Der Gewinn pro Aktie zeigt sich indes seit Jahren unverändert. Die hohe Ausschüttungsquote hat das Unternehmen zudem gezwungen, seine Schuldenlast auf ein beträchtliches Niveau zu erhöhen.

Trotz des dadurch eingeschränkten finanziellen Spielraums bleibt die Dividendenrendite von 7,5% in einem Zinsumfeld mit zehnjährigen Anleiherenditen von 4% verlockend. Ein Sinken der Zinsen würde diese Rendite noch attraktiver machen.

Umgekehrt könnte ein Anstieg der Zinsen, ausgelöst durch eine verschärfte Geldpolitik – möglicherweise als Reaktion auf eine anhaltende Inflation –, die Bewertung des Unternehmens stark unter Druck setzen.