mainvestor Company Talk / Enapter AG: Unsere Massenproduktion wird das Zeitalter des
Wasserstoffs einleiten

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mainvestor Company Talk / Enapter AG: Unsere Massenproduktion wird das
Zeitalter des Wasserstoffs einleiten

14.12.2021 / 09:00
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

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Enaper AG

Im Company-Talk: Enapter-CEO und Gründer Sebastian-Justus Schmidt

"Unsere Massenproduktion wird das Zeitalter des Wasserstoffs
einleiten"

Datum: 14.12.2021

- "Enapter macht Wasserstoff für jedermann möglich."

- "Wir haben eine klare Vision: Wir wollen die Energiegesellschaft mittels
Wasserstoff dekarbonisieren."

- "Bereits Ende Oktober haben wir im Rahmen einer Vorabplatzierung 30
Millionen Euro bei deutschen und internationalen institutionellen Anlegern
eingesammelt."

- "Wir erwarten, dass wir Ende 2023 den Break Even erreichen werden."


Hintergrund
Enapter stellt modulare Wasserstoffgeneratoren auf Basis von
Anionenaustauschmembran-Technologie (AEM) her. Die Kerntechnologie ist seit
mehr als 10 Jahren erprobt und Grundlage für den einzigartigen,
kostengünstigen und kompakten AEM-Elektrolyseur des Unternehmens. Die Geräte
werden international in Branchen wie Energie, Mobilität, Telekommunikation,
Wärmegewinnung und der Industrie eingesetzt. Enapter hat Niederlassungen in
Italien, Deutschland, Thailand und Russland. mainvestor Company Talk sprach
mit dem CEO Sebastian-Justus Schmidt über die aktuelle Kapitalmaßnahme, die
zukünftige Entwicklung seines Unternehmens und wie die kommende
Massenproduktion von Elektrolyseuren den Wasserstoffmarkt der Zukunft
beeinflussen wird.

mainvestor: Herr Schmidt, bevor wir uns näher mit der aktuellen
Kapitalmaßnahme befassen, was macht die Enapter AG genau und warum ist das
so wichtig?

Wir bei Enapter haben uns ein klares Ziel gesetzt: Mittels Dekarbonisierung
den Klimawandel aufhalten. Uns geht es darum, eine emissionsfreie
Alternative zur Verbrennung von fossilen Treibstoffen wie Öl und Gas zu
bieten, die unser Klima durch die Freisetzung von CO2 extrem negativ
beeinflussen. Das erreichen wir durch die Nutzung von grünem Wasserstoff.
Dieser Wasserstoff wird mittels sogenannter Elektrolyseure produziert, der
sich aus alternativen Energiequellen, wie Windkraftwerken und Solarenergie,
speist. Der so erzeugte Wasserstoff kann dann entweder zu einem späteren
Zeitpunkt wieder verstromt oder rückstandsfrei verbrannt werden und so jede
energetische Anwendung, für die wir heute noch Öl oder Gas verwenden,
emissionsfrei ersetzen.

mainvestor: Das klingt nach einer großen Ausgabe. Wie wollen Sie das
bewerkstelligen. Die Energiemengen sind doch gigantisch, die man da mit
Wasserstoff erzeugen muss?

In der Tat. Und das wird auch nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen
sein. Jetzt gilt es, das Ruder herumzureißen und bis 2030 den Weg aus der
Klimakrise schon zu einem guten Stück beschritten zu haben. Man kann heute
schon anfangen. Windkraftwerke werden heute in Deutschland oft abgeriegelt,
Solaranlagen dürfen in überlastete Netze keinen Strom liefern: diese
Verschwendung kann man sofort mit dezentralen Systemen beheben und
Wasserstoff erzeugen. Das ist der erste Schritt, über den man viel zu wenig
spricht. Und der Weg danach ist auch vorgezeichnet. Wir müssen alle schnell
skalieren, damit die Mengen von grünem Wasserstoff sehr günstig hergestellt
werden können.

mainvestor: Und für diese Massenproduktion wollen Sie die Gelder der
aktuellen Kapitalerhöhung nutzen?

Richtig. Unser Werk in Saerbeck wird ein Quantensprung sein und uns in ganz
neue Dimensionen führen. Aktuell haben wir eine Produktionskapazität um die
100 Elektrolyseure pro Monat, in 2022 sollen es bereits 400 im Monat sein.
Ende 2022 wird dann unser Enapter-Campus in der Klimakommune Saerbeck
starten. Dann werden wir sukzessive die Kapazitäten auf 10.000 Geräte pro
Monat hochfahren. Dabei werden wir deutliche Synergien erzeugen, die den
Preis der Geräte reduzieren und so der Wasserstoff-Industrie neue Impulse
geben.

mainvestor: Wie ist die Kapitalerhöhung konkret ausgestaltet?

Bereits Ende Oktober haben wir im Rahmen einer Vorabplatzierung 30 Millionen
Euro bei deutschen und internationalen institutionellen Anlegern,
einschließlich "long-only"-ESG-Investoren aus Norwegen, Frankreich, dem
Vereinigten Königreich und den USA, eingesammelt. Jetzt geben wir den
Bestandsaktionären die Möglichkeit, zu den gleichen Konditionen weitere
Aktien zu 23 Euro über ein eingeräumtes Bezugsrecht zu erwerben. Konkret
kann für 17 Aktien im Bestand eine Neue Aktie erworben werden. Der
entsprechende Prospekt ist unter
https://enapterag.de/wp-content/uploads/2021/12/VO_Enapter_AG_Wiederaufbauprospekt_03122021.pdf
auf unserer Website veröffentlicht. Bis einschließlich 21. Dezember haben
Anleger die Möglichkeit, das Bezugsangebot über ihre Bank anzunehmen. Die
Neuen Aktien sind ab dem 01. Januar 2021 gewinnberechtigt.

mainvestor: Reicht denn das nun erhaltene Kapital um in Saerbeck den Campus
zu errichten?

Die Errichtung des Enapter-Campus wird rund 100 Millionen Euro kosten. Es
handelt sich um eine Mischfinanzierung aus drei Bausteinen, die wir
anstreben. Die Mittel der Kapitalmaßnahme über bisher rund 30 Millionen Euro
sind dafür der Grundstein. Dazu kommen Fördergelder und Fremdfinanzierungen
durch Banken. Bei der Aufnahme von Bankdarlehen werden wir auch durch das
Land Nordrhein-Westfalen unterstützt, das uns eine Ausfallbürgschaft für bis
zu 80 Prozent des Kreditvolumens in Aussicht gestellt hat.

mainvestor: Aus welchen Töpfen stammen die Fördergelder? Betreffen die alle
den Bau des Enpater-Campus?

Die Förderungen kommen aus unterschiedlichen Quellen und für eine Reihe von
Vorhaben, die wir aktuell in Saerbeck im Zuge der Campus-Errichtung
umsetzen. Das BMBF unterstützt beispielsweise bei der Entwicklung des AEM
Multicore, also unseres Elektrolyseurs im Megawattbereich, für den wir
bereits die erste Bestellung erhalten haben. Für die energetische
Optimierung der Campus-Baumaßnahmen erhalten wir finanzielle Unterstützungen
der KfW. Da wir im Campus mit einem sehr hohen Automatisierungsgrad
produzieren wollen, fördert das Land NRW die Entwicklung von
Automatisierungselementen für die Massenfertigung.

mainvestor: Noch mal zurück zu Ihren AEM-Elektrolyseuren und der zu Grunde
liegenden Technik. Nun sind Sie ja nicht der einzige Anbieter von
Elektrolyseuren. Was unterscheidet Sie von den großen Wettbewerbern wie
Ballard Power, Nel, Plug Power und Co.?

Es ist die Skalierung und die damit einhergehende Massenfertigung. Unsere
patentgeschützte AEM-Technologie macht unsere Geräte sehr günstig. Das liegt
daran, dass wir weniger aggressive Flüssigkeiten in den Geräten zur
Erzeugung des Wasserstoffs verwenden. Das wiederum führt dazu, dass wir
keine teuren Edelmetalle wie Titanium und Iridium für den Korrosionsschutz
verbauen. Wir können deutlich günstiger produzieren, da wir einfachen Stahl
nutzen. Und das ist entscheidend für den Preis. Dazu kommt, dass
beispielsweise keine komplexe Wasseraufbereitung nötig ist und oftmals keine
Druckanpassung für den gewonnenen Wasserstoff. Denn nach der Produktion wird
der Wasserstoff üblicherweise und je nach Anwendung mit 35 bar in
Druckbehältern gespeichert werden. Der Wasserstoff kommt sozusagen
"gebrauchsfertig" aus unseren Geräten. Wenn nun andere Hersteller in Massen
produzieren wollen, sinken bei Edelmetallen nicht die Preise und die
Wasseraufbereitung bleibt auch als Kostenfaktor, genauso wie die
Endaufbereitung, wenn der Wasserstoff den Elektrolyseur verlässt. So haben
wir kompakte und robuste Geräte, die günstig in der Herstellung sind. Unsere
Kunden haben angefangen, teilweise mehr als 60 Geräte zusammenzustellen und
je nach Bedarf mehr Wasserstoff produzieren.

Sie schließen einfach mehrere Geräte aneinander? Können Sie das bitte
näher
erläutern?

Wir haben von der IT und der modernen Datenverarbeitung abgeschaut. Denn das
ist die Branche, aus der ich komme: Das ist dann ähnlich wie in den modernen
Rechenzentren von Amazon, Google und Co. Da steht nicht mehr ein
Großrechner, sondern sprichwörtlich tausende, auf der Technik von
handelsüblichen Personal Computern basierende Kleinrechner aus der
Massenproduktion, die zusammengeschaltet werden und die nötige
Rechenleistung im Schwarm bereitstellen. Wir liefern die entsprechende
Technik für Wasserstoffzentren, die genauso modular mit einem Schwarm von
AEM-Elektrolyseuren ausgestattet sind, wie in der IT-Branche heute üblich.
Diese Wasserstoffzentren sind einfach zu warten und zu pflegen - im
Gegensatz zu einem Großelektrolyseur, der von Ingenieuren erbaut und von
Ingenieuren betrieben wird.

mainvestor: Warum bauen Sie das neue Werk ausgerechnet in Saerbeck und dem
doch recht teuren Standort Deutschland? Wäre es nicht besser, sich ein
Billiglohnland zu suchen?

Deutschland ist für uns ein idealer Standort, weil wir top ausgebildete und
hoch motivierte neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden, die unsere
Visionen teilen. Nach einer ausführlichen bundesweiten Standortsuche haben
wir uns für die Energiegemeinde Saerbeck entschieden. Bei der Suche hat
aktiv auch die GTAI (German Trade and Invest) geholfen. Unser Werk wird
direkt neben dem Bürgerenergiepark liegen. Von dort werden wir zu 100 %
grünen Strom und Wärme beziehen. Wir wollen einen Traum verwirklichen: Den
kompletten Produktzyklus unserer Elektrolyseure dem Konzept der
Kreislaufwirtschaft unterwerfen. Zusammen mit unseren eigenen Solarpanels
und einer Wasserstoffanlage zur Energiespeicherung werden wir komplett
"Off-Grid" sein. Kein Elektron aus dem üblichen Netz, produziert aus
fossiler Verbrennung, wird auf unseren Enapter Campus gelangen. Für diesen
Ansatz fanden wir in Saerbeck die optimale Infrastruktur vor, die Bürger
sowie die Verwaltungen von Kommune, Kreis und Regierungsbezirk stehen hinter
dem Projekt.

Jetzt ist das Werk nicht unbedingt ein Schnäppchen und Sie haben ja noch
laufende Kosten. Wann erwarten Sie denn Gewinne zu machen?

2022 wird noch mit Anlaufverlusten verbunden sein. Wir erwarten, dass wir
Ende 2023 mit dem Hochfahren unserer Massenproduktion in Saerbeck den Break
Even erreichen werden.

Können Sie was zum Ausblick im Hinblick auf Ihre Aktie sagen? Fühlen Sie
sich mit dem aktuellen Börsenkurs fair bewertet?

Wir haben eine klare Vision: Wir wollen die Energiegewinnung mittels
Wasserstoff dekarbonisieren. Um das zu erreichen, braucht es eine
überzeugende Technik, einen wettbewerbsfähigen Preis und ein
funktionierendes Businessmodell. All das haben wir. Schon heute.
Eine aktuelle Analysten-Studie sieht uns bei 46 Euro fair bewertet. Die
entsprechenden Researchberichte finden Sie hier:
https://enapterag.de/investor-relations/research-bericht/

mainvestor: Lassen Sie uns noch zum Schluss einen Blick nach vorne werfen.
Wie wird die Energiewelt in ein paar Jahren aussehen und welche Rolle wird
dabei Enapter spielen?

Wasserstoff wird die Energieversorgung revolutionieren. Ein wichtiger
Meilenstein wird 2030 sein. Bis dahin müssen wir einen Spurt auf dem Weg zur
vollständigen Ablösung von Öl und Gas als Primärenergieträger
zurückgelegt
haben. Sonst wird uns durch den Klimawandel sprichwörtlich das Wasser bis
zum Hals stehen. Unsere AEM-Elektrolyseure werden zu diesem Zeitpunkt ein
integraler Bestandteil der emissionsfreien Wasserstoffkraftwerke sein, die
überall auf der Welt dezentral aus Sonne und Wind Wasserstoff erzeugen.
Dabei werden hunderte von unterschiedlichen Anwendungsgebieten erschlossen:
Seien es Betankungsanlagen für Flugzeuge, PKW und Lastkraftwagen, die
Ablösung von Dieselaggregaten zur Stromerzeugung in Indien, Blockkraftwerke,
die Wohnungen beheizen, oder synthetische Lebensmittel, die von Mikroben
produziert werden, die mit grünem Wasserstoff gefüttert werden. Wir werden
bis dahin im Wasserstoffzeitalter angekommen sein. So wie es bei
Computerchips "Intel inside" heißt, wird es bei der grünen
Wasserstoffproduktion "AEM inside" heißen.

mainvestor: Herr Schmidt, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch.

Dieses Dokument stellt weder ein Angebot noch eine Einladung zur Zeichnung
oder zum Kauf eines Wertpapiers dar, noch bilden dieses Dokument oder darin
enthaltene Informationen eine Grundlage für eine vertragliche oder
anderweitige Verpflichtung irgendeiner Art. Vor einer Wertpapierdisposition
wenden Sie sich bitte an Ihren Bankberater oder Vermögensverwalter. Die in
diesem Interview geäußerten Meinungen und Aussagen geben nicht die Meinung
der edicto GmbH wieder. Die edicto GmbH unterhält Geschäftsbeziehungen mit
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