Zürich (awp) - Die Aktien von Ems Chemie haben nach Vorlegen der Halbjahreszahlen deutlich zugelegt. Der Spezialchemiekonzern musste im ersten Halbjahr wegen der Coronakrise zwar Umsatz- und Gewinneinbussen hinnehmen, konnte seine hohe Marge jedoch beibehalten. Am Ausblick für das gesamte Jahr hält Ems fest und erwartet aufgrund des äusserst starken Markteinbruchs für 2020 ein Betriebsergebnis (EBIT) unter Vorjahr.

Gegen 9.55 Uhr gewinnen die Titel von Ems Chemie 1,81 Prozent auf 758,50 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am SPI mit 0,13 Prozent weniger stark zulegt. Seit Jahresbeginn haben die Titel um knapp 19 Prozent zugelegt.

Die Entwicklung der Margenseite sei überraschend robust, schrieb Philipp Gamper von der ZKB zu den Halbjahresergebnissen. Trotz der schwierigen Marktbedingungen habe das Unternehmen die Profitabilität auf ausgesprochen hohem Niveau halten können, was für das umsichtige Kosten- und Beschaffungsmanagement von Ems spreche.

Daniel Buchta von Vontobel streicht heraus, dass Ems es geschafft habe, die Erwartungen erneut zu übertreffen und in diesem Umfeld relativ gute Ergebnisse erzielt habe. Allerdings müsse man dies vor dem Hintergrund eines deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgangs und der deutlichen Outperformance der Ems-Titel sehen. Er bezweifelt, dass im zweiten Halbjahr eine Rückkehr zu früherer Stärke möglich ist, da die Automobilkonjunktur schon vor der Krise schwach war.

Auch Markus Mayer von Baader Helvea rechnet damit, dass die Nachfrage nach Ems-Produkten nicht so schnell wieder anzieht. Mayer erwartet nach der Präsentation der Halbjahresergebnisse keine weitere Outperformance von Ems. Er ist der Meinung, dass ein Grossteil der guten Nachrichten bereits im Aktienkurs enthalten ist, weil der Kurs der Ems-Titel trotz der Krise zwischenzeitlich den Höchststand erreicht hatten.

tv/tt