Wetzikon (awp) - Der Hersteller von Elektronikkomponenten Elma hat 2019 trotz Wachstum etwas weniger verdient. Davor hatte die Firma jedoch bereits im November gewarnt. Grund für den Gewinnrückgang sind vor allem Mehrkosten in den USA.

Den Gewinn für das Jahr 2019 weist Elma in dem am Dienstag vorgelegten Geschäftsbericht mit 5,1 Millionen Franken aus. Im Jahr davor hatte die Gruppe 5,6 Millionen verdient. Der Betriebsgewinn EBIT fiel derweil auf 6,4 Millionen von 7,2 Millionen zurück.

Auf die Ergebnisse gedrückt haben den Angaben zufolge Investitionen in die Modernisierung der Metallfertigung sowie damit verbundene Mehrkosten für den Umzug in den Industriecampus in Atlanta. Zudem belasteten Vorleistungen für kundenspezifische Projekte in Europa die Rechnung.

Mehr Umsatz und Bestellungen

Zulegen konnte Elma an der Verkaufsfront: Die Nettoerlöse legten um 3,5 Prozent auf 151 Millionen Franken bzw. währungsbereinigt um 3,3 Prozent zu. Und beim Bestellungseingang verzeichnete die Gruppe ein Plus von 7,0 Prozent auf einen neuen Rekordstand von 159 Millionen (+6,5%).

Damit habe sich der Geschäftsgang nach einer etwas verhaltenen ersten Jahreshälfte im weiteren Verlauf des Jahres deutlich verbessert, so Elma. Man habe etwa in den USA von der nach wie vor robusten Nachfrage aus dem Verteidigungsbereich profitiert. In der Region Americas wuchsen die Verkäufe in Lokalwährungen um 11 Prozent und der Bestellungseingang gar um 18 Prozent.

In Europa machte Elma die schwächelnde Industrie in Deutschland zu schaffen, positiv sei hingegen die Sicherung eines mehrjährigen Rahmenauftrags in der Schweiz gewesen. Insgesamt gingen die Bestellungen in Europa um 2,4 Prozent zurück. Und auch in Asien führte die Zurückhaltung im Lokalgeschäft zu einem Minus von knapp 5 Prozent.

Keine Dividende

Trotz gutem Bestellungsverlauf verzichtet Elma auch in diesem Jahr auf die Ausschüttung einer Dividende. Die Gruppe macht die Ausschüttungspolitik von der Verbesserung der Bilanzstruktur, dem Abbau der Nettoverschuldung und einer Eigenkapitalquote von über 50 Prozent abhängig.

Ende 2019 wies die Gruppe eine Bilanzsumme von 94,1 Millionen Franken aus (2018: 81,8 Mio). Die Eigenkapitalquote ging allerdings um 1,2 Prozentpunkte auf 42,6 Prozent zurück, und die Nettoverschuldung stieg aufgrund der Investitionen in den USA um 6,5 Mio auf 24,0 Millionen.

Ausserdem bleibt Elma mit Blick auf das laufende Jahr und die Unsicherheiten für die Weltwirtschaft rund um die Ausbreitung des Coronavirus vorsichtig. Die Gruppe verzichtet daher auf einen Ausblick, sieht sich aber in den für sie relevanten Märkten gut positioniert.

Einen Wechsel gibt es an der Unternehmensspitze. Wie angekündigt wird der langjährige CEO Fred Ruegg sein Amt abgeben. Er stellt sich an der Generalversammlung vom 16. April zur Wahl in den Verwaltungsrat. Am Tag darauf übernimmt Thomas Herrmann die Chefrolle. Er bringe einen fundierten technischen und betriebswirtschaftlichen Hintergrund mit 20 Jahren Führungserfahrung mit, heisst es dazu.

mk/uh