NEW YORK (Dow Jones)--Inflations- und Zinserhöhungsängste überschatten am Mittwoch den Handel an den US-Börsen. Die Verbraucherpreise sind im April deutlicher als erwartet und so stark wie zuletzt 2009 gestiegen. Teilnehmer sprechen von einer zweiten massiven Fehlprognose, nachdem bereits der jüngste Arbeitsmarktbericht bei weitem schlechter als erwartet ausgefallen war. Auf Monatssicht stieg die Teuerung um 0,8 Prozent, während Experten mit 0,2 Prozent gerechnet hatten. Die Jahresinflation liegt mit 4,2 Prozent deutlich über dem Ziel der US-Notenbank.

Der Dow-Jones-Index fällt um 0,8 Prozent auf 33.982 Punkte. Der S&P-500 sinkt um 1,2 Prozent. Der technologielastige Nasdaq-Composite verliert 1,9 Prozent. Technologiewerte gelten als besonders zinssensitiv wegen des hohen Fremdkapitalanteils der Branchenunternehmen. Der Dollar legt zu, und am Anleihemarkt geht es mit den Renditen nach oben.

Die eine Stunde vor der Startglocke veröffentlichten Preisdaten geben der Furcht vor einer stark steigenden Inflation neue Nahrung und schüren damit auch Befürchtungen, dass die US-Notenbank darauf mit einer strafferen Geldpolitik reagieren könnte. Dies gilt obwohl zuletzt diverse US-Notenbanker betont haben, dass sie derzeit noch keine Notwendigkeit dafür sehen, die monatlichen Anleihekäufe zurückzufahren, mithin die geldpolitischen Zügel etwas anzuziehen. Andererseits kamen auch aus ihren Reihen hohe Inflationsprognosen. Allerdings hat die US-Notenbank in der jüngeren Vergangenheit immer wieder betont, derartige Preisauftriebe als von vorübergehender Natur einzustufen.

Am Anleihemarkt steigt die Zehnjahresrendite rund 5 Basispunkte auf 1,67 Prozent. Der Dollarindex legt um 0,6 Prozent zu. Der Euro sackte von Kursen um 1,2120 vor Bekanntgabe der Daten bis auf 1,2072 Dollar ab und steht aktuell nur minimal darüber.


   Schwache Zahlen überlagern positiven Ausblick von Electronic Arts 

Unternehmensseitig hat unter anderem der Videospiele-Entwickler Electronic Arts Geschäftszahlen vorgelegt, die eher enttäuschten, wenn auch mit einem optimistischen Ausblick garniert. Die Aktie fällt 1,6 Prozent. Positiv aufgenommen werden die Zahlen von Wendy's (+0,6%), während Unity Software (-1,7%) nach dem Quartalsbericht nachgeben.

Amazon zeigen sich 2 Prozent schwächer, obwohl der Online-Handelsriese im Streit um Steuervergünstigungen mit der EU einen juristischen Erfolg erzielt hat. Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuG) in Luxemburg hob eine Entscheidung der EU-Kommission aus dem Jahr 2017 auf, die Amazon zur Zahlung von Steuern in Höhe von 250 Millionen Euro an Luxemburg verurteilt hatte.

Die Ölpreise legen zu, obwohl die US-Ölvorräte gemäß den offiziellen Daten vom Mittwoch weniger stark gesunken sind als erwartet. Unterstützung kommt derweil von der Internationalen Energieagentur (IEA). Diese erwartet, dass gegen Ende des Jahres die Nachfrage das Angebot am Ölmarkt übersteigen wird.

Der Goldpreis wird von dem gestiegenen Dollar und den höheren Renditen in die Zange genommen. Auch dass Gold als Inflationsschutz dient, kann dem Preis nicht aufwärts helfen.


=== 
INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.982,37      -0,84     -286,79      11,03 
S&P-500              4.103,93      -1,16      -48,17       9,26 
Nasdaq-Comp.        13.130,92      -1,93     -258,50       1,88 
Nasdaq-100          13.072,04      -2,09     -279,23       1,43 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         0,16       0,8        0,16        4,8 
5 Jahre         0,85       5,5        0,80       49,4 
7 Jahre         1,33       5,7        1,27       67,9 
10 Jahre        1,67       5,1        1,62       75,1 
30 Jahre        2,39       3,7        2,35       74,0 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Mi, 8:30  Di, 17:25   % YTD 
EUR/USD                1,2079     -0,58%      1,2130     1,2168   -1,1% 
EUR/JPY                132,29     +0,24%      132,00     132,01   +4,9% 
EUR/CHF                1,0976     +0,01%      1,0976     1,0974   +1,5% 
EUR/GBP                0,8571     -0,22%      0,8584     0,8599   -4,0% 
USD/JPY                109,52     +0,83%      108,82     108,48   +6,0% 
GBP/USD                1,4092     -0,36%      1,4131     1,4150   +3,1% 
USD/CNH (Offshore)     6,4576     +0,44%      6,4367     6,4259   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD             55.665,50     -1,60%   57.244,25  56.094,00  +91,6% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               66,28      65,28       +1,5%       1,00  +36,3% 
Brent/ICE               69,63      68,55       +1,6%       1,08  +35,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.823,34   1.837,33       -0,8%     -13,99   -3,9% 
Silber (Spot)           27,28      27,61       -1,2%      -0,33   +3,4% 
Platin (Spot)        1.228,55   1.239,40       -0,9%     -10,85  +14,8% 
Kupfer-Future            4,76       4,78       -0,4%      -0,02  +35,1% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/raz/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 12, 2021 11:58 ET (15:58 GMT)