Bangalore/Berlin (Reuters) - Der Macher des Videospiel-Bestsellers "Grand Theft Auto", Take-Two, übernimmt den Handyspiele-Anbieter Zynga für elf Milliarden Dollar.

Die ausstehenden Zynga-Aktien würden für 9,86 Dollar je Papier erworben, teilte der US-Konzern am Montag mit. Das entspricht einem Plus von 64 Prozent zum letzten Schlusskurs. Vorbörslich legten die Aktien des "Farmville"-Anbieters Zynga an der Wall Street rund 50 Prozent zu, während es für Take-Two fast neun Prozent in die Tiefe ging.

Während Take-Two für PC- und Konsolen-Spiele wie "Grand Theft Auto", "Red Hat Revolver" und "Lemminge" bekannt ist, setzt Zynga mit Spielen wie "Farmville", "Gold Rush" und "Poker" auf Smartphones und Facebook. Während Spieler während der Ausgangsbeschränkungen in der Coronapandemie gern zu Hause die Videokonsolen zückten, greifen inzwischen immer mehr auf Handyspiele für unterwegs zurück. Im vergangenen Jahr hatte Electronic Arts ("Battlefield", "Fifa") für 2,4 Milliarden Dollar den Anbieter Glu Mobile aus San Francisco übernommen.

Das Smartphone-Geschäft will Take-Two nun ausbauen und neue Handy-Spiele basierend auf dem bisherigen Portfolio anbieten. Die rund 3000 Zynga-Mitarbeiter würden diese Strategie beschleunigen, hieß es bei Take-Two. Zudem werde damit die im PC- und Konsolen-Geschäft entstehende Volatilität reduziert.

Take-Two will den Deal, der einschließlich Schulden 12,7 Milliarden Dollar umfasst, bis Ende Juni abschließen. In den ersten beiden Jahren nach der Übernahme rechnet der US-Konzern mit Einsparungen von rund 100 Millionen Dollar.