Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

SWISSCOM/SUNRISE UPC/SALT: Stockende Filme und zeitverzögertes Laden: Laut einer Studie von Sotomo, über die die "SonntagsZeitung" berichtete, sind die Handynetze in der Schweiz am Anschlag, und das nicht nur in städtischen Gebieten, sondern zunehmend auch auf dem Land. "Nur mit einer neuen Mobilfunkgeneration lässt sich ein mobiler Datenverkehrskollaps verhindern", liess sich Studienautor Michael Hermann im Artikel zitieren. Schweizweit gibt es laut dem Bericht mehr als 5000 5G-Antennen. Doch um den zunehmenden Datenverkehr zu bewältigen, werde etwa das Dreifache benötigt. Doch der Ausbau des 5G-Netzes stockt. Gründe sind Einsprachen von Anwohnern oder behördliche Massnahmen. Nächste Woche entscheidet laut Zeitungsbericht die Fernmeldekommission des Ständerats über drei Standesinitiativen aus Genf, Neuenburg und dem Jura. Alle forderten ein schweizweites Moratorium für 5G. (SoZ, S. 5)

EFG: Der Präsident der Privatbank EFG International ist "sehr zufrieden" mit dem Start ins neue Jahr. "Wir haben das positive Momentum von 2020 ins neue Jahr mitgenommen, obwohl das erste Quartal meist schwierig ist", sagte Peter Fanconi im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft". Die verwalteten Vermögen seien auf einem Rekordstand, die Profitabilität sei auf gutem Weg. Die Kosteneffizienz wolle man weiter zu verbessern und fokussiere sich daher stärker auf das Kerngeschäft. Dazu kämen Optimierungen beispielsweise der IT oder von internen Prozessen. (FuW, S. 12, siehe auch separate Meldung)

COOP: Der Verein Detailwandel wollte letztes Jahr in die Coop-Regionalräte einziehen und beim Detailhändler Einfluss nehmen. Doch der änderte kurzerhand das Wahlreglement und vereitelte den Plan. Der Genossenschafter Chris Zumbrunn nimmt das nicht hin und will nun gegen Coop klagen, wie die "SonntagsZeitung" berichtete. Sein Vorwurf: Durch die Verschärfung des Wahlreglements durch Coop werde der Sinn und Zweck einer Genossenschaft völlig ausgehöhlt. Coop dementiert: Die Anpassungen seien wichtig, weil der Regionalrat auch in Zukunft ausgewogen sein müsse. (SoZ, S. 35)

BIO SUISSE: Bundespräsident Guy Parmelins Wirtschaftsdepartement (WBF) hat ein Video zum Kampagne des Bundesrates gegen die Trinkwasser- und die Pestizidinitiative vom Netz genommen, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Im Video das Logo von Bio Suisse zu sehen gewesen - und das, obwohl der Verband die Pestizidinitiative unterstützt. Bio Suisse habe sich darum bei Parmelin beschwert, berichtete die Zeitung gestützt auf Angaben des Westschweizer Fernsehens RTS. (NZZaS. S. 13)

SCHWEIZ-EU I: Gemäss einer neuen Umfrage des Forschungsinstituts gfs.bern findet ein institutionelles Rahmenabkommen der Schweiz mit der EU in der Bevölkerung eine Mehrheit. Von den befragten Stimmberechtigten würden heute 64 Prozent in einer Abstimmung Ja oder "eher Ja" sagen dazu. Damit ist die Zustimmung gleich hoch wie letztes Jahr. Über die Umfrage berichteten die "NZZ am Sonntag" und der "SonntagsBlick". Allerdings ist das Lager jener, die "bestimmt" für das Abkommen sind, geschrumpft, nämlich von 22 Prozent im letzten Jahr auf noch 15 Prozent im März und April des laufenden Jahres. (NZZaS, S. 9/Sonntagsblick; siehe auch separate Meldung)

SCHWEIZ-EU II: 18 Forderungen hat der Bundesrat Staatssekretärin Livia Leu für die Verhandlungen über das institutionelle Rahmenabkommen in Brüssel mitgegeben. Der "SonntagsBlick" hat Auszüge aus dem Papier veröffentlicht und schreibt dazu, dass es sich de facto nicht um Kompromissansätze handele, sondern um Forderungen. Bei der hoch umstrittenen Unionsbürgerrichtlinie, die den Zugang von EU-Bürgern zum Schweizer Sozialsystem erleichtern würde, bestehe der Bundesrat auf sieben Ausnahmen. Dazu gehöre zum Beispiel, dass die rechtliche Besserstellung von Arbeitslosen, Entlassenen und Stellensuchenden aus dem EU-Raum zu verhindern sei. (Sonntagsblick; siehe auch separate Meldung)

CORONA I: Fast drei von vier Menschen in der Schweiz, nämlich 73 Prozent, wollen sich gegen Covid-19 impfen lassen. Das zeigt eine in der Zeitung "Schweiz am Wochenende" veröffentlichte Umfrage. "Die Impfbereitschaft wächst rasant", liess sich Co-Projektleiter Marcel Zbinden von der Hochschule Luzern von der Zeitung zitieren. Die aktuelle Impfwilligen-Quote liege über den ursprünglich anvisierten 60 Prozent. (SaW, S. 1; siehe auch separate Meldung)

CORONA II: Gemäss Martin Ackermann, Leiter der wissenschaftlichen Corona-Task-Force, hat die im internationalen Vergleich erfreuliche Entwicklung bei den Corona-Infektionen vor allem mit dem Verhalten der Bevölkerung zu tun: "Die Einwohner der Schweiz scheinen mit der Pandemie recht vernünftig umzugehen, das erlaubt uns auch mehr Freiheiten", sagt er im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Nun bestehe Spielraum für weitere Lockerungen. "Allerdings müssen wir aufpassen, dass wir diesen nicht verspielen." Das Risiko eines Anstiegs sei weiter vorhanden. "Wenn wir zu früh zu stark öffnen, gefährden wir unnötigerweise jene, die sich noch nicht impfen lassen können. Das wäre ihnen gegenüber unfair." (NZZaS, S. 10)

CORONA III: Schweizer Touristen und Touristinnen müssen derzeit jederzeit damit rechnen, dass ihr Ferienland auf der Quarantäneliste landet. Vertreter der Reisebranche haben sich mehrere Male mit Bundesratsmitgliedern getroffen, um das Reisen planbarer zu machen und die Quarantäneregeln abzuschaffen oder zu lockern, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigte der Zeitung, dass der Bundesrat demnächst die Rücknahme von Beschränkungen wie die Reise-Quarantäne diskutiere. (NZZaS, S. 23)

rw/