Zürich (awp) - Die Privatbank EFG International hat im dritten Quartal einen Nettoneugeldzufluss am oberen Ende ihres Zielbandes erzielt. Das Institut will nun die zweite Dividenden-Tranche ausbezahlen. Zudem kommt es je zu einer Änderungen im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung.

EFG habe im dritten Quartal das Wachstumsmomentum des ersten Halbjahres beibehalten können, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Der Nettoneugeld-Zufluss sei am oberen Ende des Zielbands von 4 bis 6 Prozent gelegen, nachdem im ersten Halbjahr ein Zufluss annualisiert von 5,5 Prozent erzielt wurde. Die verwalteten Vermögen betrugen per Ende September 151,3 Milliarden Franken, nachdem sie sich per Ende Juni noch auf 147,8 Milliarden belaufen hatten.

Die Ertragsmarge sei im dritte Quartal wie erwartet unter Druck gestanden, heisst es weiter. Am Ende des Quartals lag das zugrundeliegende Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) bei 80 Prozent, was einer Reduktion von 6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr entspricht. Die Bank werde sich auf eine weitere Verbesserung der Profitabilität konzentrieren, wird betont.

Vor dem Hintergrund des guten Geschäftsganges schlägt der Verwaltungsrat die Ausschüttung der zweiten Dividenden-Tranche in der Höhe von 0,15 Franken vor. Die Bank hatte im April auf Empfehlung der Finanzmarktaufsicht die vorgeschlagene Dividende in Höhe von 0,30 Franken in zwei Tranchen aufgesplittet, was von den Aktionären auf der Generalversammlung abgesegnet wurde.

Risikochef tritt zurück

Die Anteilseigner können nun an einer ausserordentlichen Generalversammlung vom 8. Dezember über die Ausschüttung der zweiten Tranche abstimmen. Gleichzeitig werden sie auch über Veränderungen im Verwaltungsrat entscheiden können. Denn Spiro J. Latsis, Gründer der Bank, hat entschieden, sich auf die ordentliche Generalversammlung im April 2021 nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen. Im Rahmen der langfristigen Nachfolgeplanung werde sein Sohn, John S. Latsis, künftig der Hauptvertreter der Familie Latsis sein, heisst es weiter. Er ist seit April 2018 Mitglied des Verwaltungsrates von EFG International und seit 2016 Mitglied der EFG Bank European Financial Group.

Den Aktionären wird nun die Zuwahl von Ilan Hayim als neues Mitglied in den Verwaltungsrat vorgeschlagen. Hayim, der zuletzt Verwaltungsratspräsident der Bank J. Safra Sarasin war.

Ausserdem kommt es zu einer Änderung in der Geschäftsleitung. Chief Risk Officer Raj Singh werde per 31. Dezember 2020 von seiner Position zurücktreten und wolle sich künftig um externe Mandate kümmern. Über seine Nachfolge werde zu gegebener Zeit informiert, schreibt EFG weiter.

Eine Erfolgsmeldung gab es ausserdem in einem Schiedsverfahren in Asien, in dem sich das höchste Gericht in Hongkong (High Court) zu Gunsten von EFG und gegen den klagenden taiwanesischen Versicherer entschieden hat. Die taiwanesische Versicherungsgesellschaft hat aber ab der Entscheidung vom 5. November vierzehn Tage Zeit, um beim High Court Berufung gegen den Entscheid einzulegen, heisst es weiter. EFG hatte wegen der Forderung des Versicherers nach Rückerstattung einer Summe von 194 Millionen Franken im ersten Semester die Erfolgsrechnung mit Rückstellungen und Rechtskosten in Höhe von 12,9 Millionen belastet.

sig/rw