Der Finanzierungs-Vermittler werde in Autoscout24 integriert, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der neue Scout24-Vorstandschef Tobias Hartmann macht damit aus drei Geschäftsfeldern zwei, die Dienstleistungs-Sparte wird aufgelöst. Zugleich bekennt sich Hartmann zu dem Vorhaben, Scout24 mit Zukäufen auszubauen: "Die verschlankte Struktur wird Scout24 mehr Flexibilität geben, um strategische Optionen in einem sich konsolidierenden Marktumfeld im Bereich der Kleinanzeigenportale aktiv zu verfolgen." Das Unternehmen werde dabei aber "diszipliniert" vorgehen. Kritiker hatten Scout24 vorgeworfen, Finanzcheck zu teuer eingekauft zu haben.

Offenbar ist noch Geld übrig, um es an die Aktionäre auszuschütten: Ein Aktienrückkauf über 300 Millionen Euro, der am 2. September startet, soll den Kurs des Papiers hoch halten. Das Volumen entspricht zum aktuellen Kurs sechs Prozent des Grundkapitals. Das Rückkaufprogramm sei Teil eines Plans zur "Optimierung der Kapitalstruktur". Scout24 will den Aktienrückkauf sogar vorübergehend mit Krediten finanzieren. Grundsätzlich will Hartmann die Schulden aber abbauen.

Die neue Strategie und der Aktienrückkauf trieben die im Nebenwerteindex MDax notierte Aktie am Freitag um bis zu 3,8 Prozent auf 50,15 Euro. Das Papier war nach dem Scheitern eines Übernahmeangebots von Finanzinvestoren über 46 Euro je Aktie wider Erwarten nicht eingebrochen.

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