London - Der Billigflieger Easyjet kann angesichts vieler Krankheitsfälle unter Crewmitgliedern keine Entwarnung zu Flugstreichungen geben.

An manchen Standorten falle ein Fünftel der Flugzeugbesatzungen wegen Corona-Infektionen aus, erklärte Airline-Chef Johan Lundgren am Dienstag. Da der Höhepunkt der Infektionswelle in Großbritannien überschritten sei, müsste sich die Lage eigentlich auch bei der Airline entspannen. "Aber das sehen wir noch nicht", ergänzte er. In den vergangenen Tagen musste Easyjet Hunderte Flüge streichen. Zurzeit wären es vier Prozent aller Flüge am Tag. Meistens könnten die Fluggäste auf eine andere Verbindung am selben Tag umgebucht werden. Über Ostern seien bis zu 1600 Flüge täglich geplant, so viele wie seit 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Krise, nicht mehr. 

Die Airline lässt die Corona-Krise nach einem Verlust im abgelaufenen Halbjahr voraussichtlich hinter sich. "Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass unsere Pläne dazu führen werden, dass wir in diesem Sommer annähernd das Flugniveau von 2019 erreichen werden", erklärte Lundgren. Seit der Aufhebung der Corona-Reisebeschränkungen Anfang des Jahres hätten sich die Buchungen kräftig erholt. Von April bis Juni werde das Angebot 90 Prozent des selben Zeitraums im Vorkrisenjahr 2019 erreichen nach 67 Prozent im abgelaufenen Quartal. Das tägliche Buchungsvolumen für den Sommer sei derzeit sogar höher als zur gleichen Zeit vor drei Jahren.

Das erste Geschäftshalbjahr sei trotz gestiegener Treibstoffkosten und der Omikron-Infektionswelle besser ausgefallen als erwartet, erklärte der Billigflieger weiter. Im Zeitraum Oktober bis März liege der Konzernverlust vor Steuern in einer Spanne zwischen 535 und 565 (Vorjahreszeitraum: 701) Millionen Pfund bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden (Vorjahr: 240 Millionen) Pfund.