--EBIT steigt um 14 Prozent auf 1,655 Milliarden Euro und übertrifft Erwartungen

--Eon bestätigt Ausblick und Dividende

--Kälte im ersten Quartal steigert Strom- und Gasabsatz

(Neu: Weitere Details)

Von Petra Sorge

BERLIN (Dow Jones)--Für den neuen Eon-Chef Leonhard Birnbaum dürfte dieser Tag - inmitten der Corona-Krise - ein durchaus angenehmer Auftakt in der Riege der DAX-Vorstände sein: Denn sein Energieversorger hat die Kehrtwende im verlustreichen britischen Geschäft geschafft und auch dank der kalten Temperaturen im ersten Quartal deutlich mehr verdient. Eons bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) stieg um 14 Prozent auf 1,655 Milliarden Euro, Analysten hatten nur 1,557 Milliarden Euro erwartet. Der bereinigte Konzernüberschuss erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 19 Prozent auf 809 Millionen Euro.

"Im ersten Quartal haben wir in allen unseren Geschäftsbereichen eine starke operative Leistung erzielt", erklärte Finanzvorstand Marc Spieker. "Daher kann ich unsere Prognose für 2021, unsere mittelfristige Finanz- und Ergebnisplanung sowie unsere Dividendenzusage voll bestätigen."


   Ziel für britische Innogy-Tochter Npower schon 2021 im Blick 

Als Grund gab der nach der Innogy-Übernahme voll konsolidierte DAX-Konzern an, sein Ergebnis im Kundenlösungsgeschäft um knapp 300 Millionen Euro nahezu verdoppelt zu haben - vor allem dank der Restrukturierung der neuen britischen Tochter Npower: Die dortigen Kunden seien inzwischen alle auf die neue, digitale Kundenplattform migriert worden. Auch erhöhte sich dort der Gasabsatz in den Wintermonaten. Eon sei daher "zuversichtlich", das Ergebnisziel von über 100 Millionen Britischen Pfund (rund 116 Millionen Euro) bereits in diesem Geschäftsjahr und damit ein Jahr früher als geplant zu erreichen.

Auch in Deutschland half das kältere Wetter im ersten Quartal: Eon konnte so deutlich mehr Energie durch seine Netze liefern als im ersten Quartal 2020, als der Winter eher mild verlief. Auch gab der Konzern die gestiegenen Beschaffungskosten direkt an die Endkunden weiter. Als vorteilhaft entpuppte sich auch der Kauf der slowakischen Energie-Holding VSE im Zuge der RWE-Transaktion. 300 Millionen Euro aus dem EBIT-Ergebnis führt Eon zudem auf positive Bewertungseffekte von bilanzierten Wertpapieren sowie Effekte aus planmäßigen Tilgungen zurück.


   Atom-Deal mit der Bundesregierung wirkt sich bereits aus 

Infolge des Atomdeals mit der Bundesregierung hat die Eon-Tochter PreussenElektra auch ihren Rechtsstreit um das Kernkraftwerk Krümmel mit Vattenfall beigelegt und weitere Produktionsrechte erworben. Während sich dies negativ auf das Quartalsergebnis der Nicht-Kerngeschäfte auswirkte, fließen im Zuge der staatlichen Entschädigungen in diesem Jahr nochmals 42,5 Millionen Euro an die Kernkrafttochter. Insgesamt sank die Sparte um rund 80 Millionen Euro. Grund hierfür waren auch Entwicklungen in der Türkei, wie eine geringere Wasserkrafterzeugung und die ungünstige Währungsentwicklung.

Insgesamt steigerte der Konzern seinen Umsatz um 4 Prozent auf 18,402 Milliarden Euro, die Netto-Verschuldung blieb in etwa stabil. Auf die Eon-Gesellschafter bezogen lag das Ergebnis je Aktie bei 0,31 Euro, nach minus 0,17 Euro im Vorjahresquartal.


   Cashflow aber negativ 

Hingegen war der operative Cashflow im ersten Quartal saisonbedingt mit minus 241 Millionen Euro negativ. Der hohe Energieverbrauch im Winter führe zu einem negativen Saldo im ersten Quartal, da der Mittelzufluss aus Abschlagszahlungen gleichmäßig über das Jahr verteilt sei, erklärte das Unternehmen. Auch fiel die Einspeisevergütung für Ökostromanlagen im Netzgeschäft an.

Für 2021 erwartet Eon weiterhin ein bereinigtes EBIT zwischen 3,8 und 4,0 Milliarden Euro und einen bereinigten Konzernüberschuss zwischen 1,7 und 1,9 Milliarden Euro.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/err

(END) Dow Jones Newswires

May 11, 2021 02:23 ET (06:23 GMT)